Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Arendsee-Agricola-Störung →
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Arendsee-Agricola-Störung → Agricola-Arendsee-Störungszone. Arendsee-Lineament → Arendsee-Tiefenbruch. Arendsee-Osterburg-Arneburger Randlage [Arendsee-Osterburg-Arneburg Ice Margin] — generell NW-SE orientierte Eisrandlage des → Warthe-Stadiums des jüngeren → Saale- Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän) im nördlichen Sachsen-Anhalt (Altmark). Die Randlage setzt sich nach Süden über Tangermünde fort und wird östlich der Elbe mit der → Tuchheimer Randlage des nördlichen Westfläming parallelisiert. /NT/
Arendsee Plate lehmige Grundmoränenplatte des mittelpleistozänen → Altmoränengebietes im Bereich der → Altmark mit flachwelligem Relief (Höhen kaum über 50 m) und genereller Abdachung nach Nordosten. An der Oberfläche stehen Erosionsreste warthestadialer Bildungen an. /NT/
Arendsee Channel annähernd Nord-Süd streichende pleistozäne Rinnenstruktur westlich des → Salzstocks Arendsee, in der unter anderem Schichtenfolgen (Mudden) der → Holstein-Warmzeit des → Mittelpleistozän (Pollenzonen 6 und 7) nachgewiesen wurden. Die Süßwasseralge Pediastrum sowie Diatomeen, Planktonites sp und Prasinophyceen weisen außerdem auf Ablagerungen küstennaher Überflutungsebenen am Ende 61
einer marinen Transgression hin. /NT/ Literatur: K. E RD (1973); T. L ITT & L. N EUMANN in L. S TOTTMEISTER (1998); L. S TOTTMEISTER et al. (2008) Arendsee-Schwere-Anomalie [Arendsee Gravity Anomaly] ― zwischen dem → Prignitz-Hoch im Nordosten und dem → Magdeburger Schwerehoch im Südwesten im Gebiet des Arendsees nachgewiesener langgestreckter, nahezu Ost-West streichender Bereich geringer Schwerewerte, der im Gebiet des → Salzstockes Arendsee mit -8 mGal ein absolutes Minimum einnimmt. Diese negative Anomalie wird im Westen und Osten zangenförmig durch kleine lokale Maxima umgeben, die vermutlich mit dem Caprock des Salzstocks in Verbindung zu bringen sind. /NS/ Literatur: G. G ABRIEL & I. R APPSILBER (1999) Arendsee-Störung → Arendsee-Tiefenbruch. Arendsee-Tiefenbruch Arendsee Deep Fracture NNE-SSW streichende, aus der Analyse komplexgeophysikalischer Kriterien postulierte Bruchstörung im Basement des Westabschnitts der → Nordostdeutschen Senke, die sich vom → Harz (→ Brocken Massiv) bis in den südmecklenburgischen Raum, eventuell sogar bis in den Bereich der südlichen Ostsee westlich Rügen (→ Agricola-Arendsee-Störungszone) verfolgen lässt (Abb. 25.1.5). Der Tiefenbruch trennt nach tiefenseismischen Ergebnissen qualitativ unterschiedliche Einheiten sowohl der Oberkruste als auch der Unterkruste bis zur 32-34 km tiefliegenden Moho hinab. Enge Beziehungen bestehen zudem zur westlichen Schwereflanke des → Prignitz-Hochs sowie zur annähernd deckungsgleichen Scharung der Isanomalen der positiven → Pritzwalker Magnetanomalie. Im → Rotliegend, → Zechstein und → Mesozoikum ist ein zeitweiliger Einfluss auf die paläogeographische Entwicklung erkennbar. Der Tiefenbruch bildet die Nordwestgrenze der saxonisch geprägten → Calvörder Scholle und → Südaltmark-Scholle. Synonyme: Arendsee-Lineament; Arendsee-Störung. /NS/ Literatur: D. F RANKE et al. (1989b); N. H OFFMANN et al. (1989); D. F RANKE (1990a, 1990c); U. G EBHARDT et al. (1991); N. H OFFMANN & H. S TIEWE (1994); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1995); T. K AEMMEL (1995); T. K AEMMEL & F. S CHUST (1995a, 1995b); N. H OFFMANN et al. (1996); N. H OFFMANN & D. F RANKE (1997); F. S CHUST et al. (1997a); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1997); N. H OFFMANN et al. (1998); H.-U. S CHLÜTER et al. (1998); G. B EUTLER (2001); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); D. F RANKE et al. (2015a, 2015b) Arenicolites-Horizont [Arenicolites Horizon] ― etwa 1 m mächtiger Horizont innerhalb der → Solling-Formation im Bereich Ostthüringens, bestehend aus einer tonig-siltigen roten sowie graugrünen Sedimentlage. An Fossilien kommen Grabspuren von Arenicolites kahlaensis vor. Zum Teil zeigt der Horizont eine Schrägschichtungsdiskordanz zu den im Hangenden folgenden Karneolschichten. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Auflässige Steinbrüche am oberen rechten Unstruthang in der Nähe von Nebra (östliches Thüringer Becken). /TB/ Literatur: G. S EIDEL (1992) Arenig Arenigian chronostratigraphische Einheit des → Ordovizium im Range einer regionalen Stufe, die umfangmäßig etwa dem → Floium, dem → Dapingium sowie dem unteren Abschnitt des → Darriwillium der Globalen Referenzskala entspricht. Die Stufenbezeichnung wird in der Literatur zum ostdeutschen Ordovizium seit jeher angewendet (Tab. 5). Die lithofazielle Ausbildung des Arenig ist im Westabschnitt der → Saxothuringischen Zone (→ Thüringisch-Vogtländisches Schiefergebirge → Erzgebirgs-Nordrandzone, Nordsächsisches Synklinorium) vorwiegend durch eine bis 170 m mächtige monotone Schwarzschieferfolge 62
(→ Griffelschiefer-Formation) gekennzeichnet, deren chronostratigraphische Abgrenzung zur (bis ins Arenig hinaufreichenden?) → Phycoden-Gruppe jedoch noch ungeklärt ist. Im mittleren und östlichen Teil des → Saxothuringikums (→ Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge, → Elbtalschiefergebirge, → Görlitzer Synklinorium) treten abweichende Ausbildungen auf, deren exakte stratigraphische Fixierung infolge komplizierter Lagerungsverhältnisse allerdings teilweise noch aussteht. Im ostdeutschen Anteil der → Rhenoherzynischen Zone (→ Wippraer Zone, → Hettstedt-Akener Zone, → Pakendorf-Roßlauer Zone, → Südbrandenburger Phyllit- Quarzit-Zone) sind die Kenntnisse über die Verbreitung und Ausbildung von Schichtenfolgen des Arenig aufschluss- oder erosionsbedingt ebenfalls noch sehr lückenhaft. Vermutet (jedoch biostratigraphisch nicht belegt) werden Arenig-Anteile in bis zu 100 m mächtigen Folgen bunter Schiefer (→ Biesenrode-Rotschiefer-Formation, → Trebbichau-Formation, → Mühlstedt- Formation). Im Bereich des prävariszischen Vorlandes konnten Ablagerungen des Arenig bisher nur im baltoskandischen Ordovizium-Profil der Offshore-Bohrung → G 14-1/86 (südliche Ostsee) nachgewiesen werden (→Tøyen-Schiefer, Komstad-Kalkstein). Für das → Rügen- Ordovizium steht ein entsprechender biostratigraphischer Beleg bisher aus. /TF, VS, MS, GG, EG, EZ, LS, NW, HZ, NS/ Literatur: H.-R.vG AERTNER (1951); H. H ETZER (1958); H. W IEFEL (1963); D. F RANKE (1967b, 1968b); H. W IEFEL et al. (1970); K. W UCHER (1970); H. D OUFFET (1970b); H. W IEFEL (1974, 1977); D. F RANKE (1990e); D. F RANKE et al. (1994); U. G IESE et al. (1994); F. F ALK & H. W IEFEL (1995); M. K URZE et al. (1996); E. B ANKWITZ et al. (1997); G. G EYER & H. W IEFEL (1997); H.-J. B ERGER & K. H OTH (1997); H.-J. B ERGER et al. (1997); M. K URZE et al. (1997); H. L ÜTZNER et al. (1997b); H.-U. S CHLÜTER et al. (1997); I. Z AGORA (1997); H.-U. S CHLÜTER et al. (1997); U. L INNEMANN & T. H EUSE (2000); G. B URMANN et al. (2001); H. B EIER et al. (2001b) ; F. F ALK & K. W UCHER (2002b); K. H OTH et al. (2002c); F. F ALK & H. W IEFEL (2003); U. L INNEMANN (2004); U. L INNEMANN et al. (2004a); G. K ATZUNG et al. (2004b); H.-J. B ERGER (2008); M. S CHWAB & B.-C. E HLING (2008a); H.-J. B ERGER (2011) Arensdorfer Holsteinium Arensdorf Holsteinian Vorkommen von Ablagerungen (Mudden) der → Holstein-Warmzeit im Altmoränengebiet der → Halleschen Scholle. /HW/
C EPEK (1968a) Arensdorfer Magnetanomalie Arendsdorf magnetic anomaly lokaler positiver Anomalienkomplex am Nordwestrand der → Halleschen Scholle, als dessen Störursache sowohl Vulkanite des → Rotliegend als auch Metamorphite der unterlagernden → Mitteldeutschen Kristallinzone angesehen werden. /HW/
R APPSILBER (2003) Arenzhainer Serie → Arenzhain-Gruppe. Arenzhain-Gruppe Arenzhain Group lithostratigraphische Einheit des → Mittelkambrium des → Delitzsch-Torgau-Doberluger Synklinoriums, bestehend aus einer ca. 350-750 m, maximal wahrscheinlich bis 1000 m mächtigen Serie von nur schwach deformierten fossilführenden Tonschiefern und Quarziten; Gliederung in → Tröbitz-Formation im Liegenden und → Delitzsch-Formation im Hangenden (Tab. 4). Der Sedimentationsraum der Arenzhain- Gruppe ist als distaler Bereich eines relativ ruhig-energetischen siliziklastischen Schelfs am europäischen Gondwana-Rand zu interpretieren. Während die tiefsten Abschnitte der Tröbitz- Formation mit Schrägschichtung und fossilführenden Karbonaten noch auf vergleichsweise flachmarine Verhältnisse hindeuten, weisen die monotoner aufgebauten höheren Abschnitte der Arenzhain-Gruppe deutlich flyschoide Merkmale auf. Synonyme: Arenzhainer Serie;
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Schwarzelster-Serie; Doberluger Kambrium pars. /LS, NW/ Literatur: B. M EISSNER (1967); H. B RAUSE (1967, 1969a); B. M EISSNER (1970); H. B RAUSE (1970); K. S DZUY (1970); H. B RAUSE & G. F REYER (1978); A. K AMPE et al. (1990); G. R ÖLLIG et al. (1990, 1995); B. B USCHMANN et al. (1995); H. B RAUSE et al. (1997); B.-C. E HLING & H.-J. B ERGER (1997; H.-J. B ERGER (2002b); B. G AITZSCH & B. B USCHMANN (2004); O. E LICKI (2007); O. E LICKI et al. (2008); T. H EUSE et al. (2010); O. E LICKI & G. G EYER (2010); O. E LICKI et al. (2011); O. E LICKI (2015) Arietensandstein-Formation Atietites Sandstone Formation lithostratigraphische Einheit des → Unteren Sinemurium (Unterjura, Lias), die in den durch Bohrungen aufgeschlossenen Juraprofilen der stark limnisch beeinflussten randnahen Räume und Schwellengebiete insbesondere im Osten und Südosten Ostdeutschlands (Nord- und Ostbrandenburg) unter Vorbehalten ausgeschieden werden kann (Tab. 27). Lithofaziell überwiegen in diesen Gebieten fossilarme bis fossilfreie Feinsandsteine und Siltsteine, deren exakte stratigraphische Zuordnung infolge der fehlenden biostratigraphischen Belege zumeist problematisch ist und in der Regel lediglich auf der regionalen Korrelation von Bohrlochmesskurven basiert. Die fein- bis mittelkörnigen, kaum verfestigten hell- bis weißlichgrauen, kalkfreien Sande sind meist glimmerhaltig und führen häufig Kohleflitter. NS/
→ Unteren Sinemurium; Arietensandstein-Formation (in der vorherrschend sandigen Ausbildung des Unteren Sinemurium.
Arietites Clay Formation lithostratigraphische Einheit des → Unteren Sinemurium (Unterjura, Lias), die auch in Juraprofilen Ostdeutschlands ausgehalten werden kann (Tab. 27). In Thüringen besteht die Formation aus einer max. 50 m (Eisenach), gebietsweise aber auch stark kondensierten (Seeberg, Rhönberg) Schichtenfolge von Tonsteinen und Kalksteinen, lokal mit → Gryphaeen-Kalksandstein. In der → Subherzynen Senke ist in diesem stratigraphischen Niveau, gebunden an die → Eichsfeld-Altmark-Schwelle, Eisenerzführung (oolithische → Eisenerzlagerstätte Sommerschenburg) bemerkenswert. Im Bereich der → Nordostdeutschen Senke kommen zwei unterschiedliche Faziestypen vor; die Beckenfazies wird durch dunkle Tonsteine mit einzelnen Karbonatbänken charakterisiert, in den stark limnisch beeinflussten randnahen Räumen und Schwellengebieten überwiegen eisenoolithische Sandsteine (→ Arietensandstein-Formation). Die Schwellenfazies ist zudem reich an Fossilien (insbesonder Muscheln und Ammoniten, unter Letzteren auch die namengebende Art Arietites bucklandi). Synonyme: Arieten-Schichten; Lias α3. /TB, SH, NS/ Literatur: B. G OTTESMANN (1966); W. N ÖLDEKE (1967); H. K ÖLBEL (1968); D. K LAUA (1974); J. W ORMBS (1976a); W. E RNST (1995); K.-F. S PARFELD (1998); W. E RNST (2003); E. M ÖNNIG (2005); G. B EUTLER & E. M ÖNNIG (2008); E. M ÖNNIG (2008); M. S CHUDACK & R. T ESSIN (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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