Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Anklamer Störung → Anklamer Tiefenbruch. Anklamer Tiefenbruch Anklam Deep Fault wahrscheinlich schon präpermisch angelegte NW-SE streichende Bruchstruktur, südliches Teilglied des → Stralsund-Anklamer Tiefenbruchsystems; begrenzt ein Gebiet erhöhten Mobilitätsverhaltens gegen stabilere Bereiche weiter südlich. Oft als südliche Begrenzung eines nordostdeutschen Bereichs erhöhter Konduktivität tief versenkter (?baltischer) Tafelsedimente des Altpaläozoikums und in diesem Zusammenhang als Südgrenze des präkambrischen Fundaments von → Baltica interpretiert (Teilglied der sog. → Transeuropäischen Suturzone). Neuere tiefenseismische Messergebnissen (Profil BASIN 96/1) minimieren die Bedeutung des „Tiefenbruchs“ als tiefreichende Geofraktur. Synonym: Anklamer Störung (Abb. 25.1.5). /NS/ Literatur: D. F RANKE et al. (1989b); D. F RANKE (1990a); N. H OFFMANN (1990); A. B ERTHELSEN (1992); W. H ORST et al. (1994); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1995); D. F RANKE et al. 54
M ÖBUS (1996); N. H OFFMANN et al. (1996); N. H OFFMANN & D. F RANKE (1997); D. H ÄNIG et al. (1997); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1997); N. H OFFMANN et al. (1998); T. M C C ANN & M. K RAWCZYK (2001); O. K LEDITZSCH (2004a, 2004b); G. K ATZUNG (2004e); N. H OFFMANN et al. (2008); G. B EUTLER et al. (2012); D. F RANKE 2015b, 2015c); D. F RANKE et al. (2015a); N. H OFFMANN (2015) Annaberg-Buchholzer Eruptivgänge Annaberg-Buchholz Eruptive Dikes WSW-ENE über W-E bis WNW-ESE streichender 45 km langer Schwarm permosilesischer Rhyolithgänge, der den → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereich zwischen Pöhla und Hora Sv. Kateřiny (Tschechien) schräg quert (Abb. 36.3). /EG/
Annaberg Gneiss insgesamt sehr eintöniger Muskowit-Biotit-Gneis (→ Äußerer Graugneis) des → Neoproterozoikum (Ediacarium) im Bereich der → Annaberger Struktur im Nordwestabschnitt des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs; nach der lithostratigraphischen Gliederung des Erzgebirgskristallins Teilglied der → Annaberg- Wegefarth-Formation, nach der tektonostratigraphischen Einteilung Bestandteil der → Mitteldruck-Mitteltemperatur-Einheit (cadomisches Basement). Der Annaberger Gneis wird zuweilen als weitgehend identisch sowohl mit dem → Marienberger Gneis als auch mit dem → Äußeren Freiberger Gneis betrachtet. Andererseits werden auf der Grundlage der lithostratigraphischen Gliederung des Erzgebirgskristallins altersmäßige Unterschiede hervorgehoben. Sowohl durch mineralfazielle als auch insbesondere strukturelle Merkmale geben sich innerhalb jedes Gneisareals zahlreiche unterschiedliche (körnig-streifige, flaserige und schuppige, meist mittelkörnige, seltener klein-oder grobkörnige) Gneistypen zu erkennen. Auf der Grundlage neuerer Zirkon-Analysen werden als Edukte eine um 540 Ma b.p überprägte neoproterozoische Grauwacke oder ein um 540 Ma b.p. anatektisch überprägter frühcadomischer Magmatit vermutet. Synonym: Annaberger Graugneis. /EG/
Annaberg Granite verdeckter, durch insgesamt 23 Bohrungen in Teufen zwischen 100 m und 600 m aufgeschlossener variszisch-postkinematischer, fluor- und phosphorreicher Lithiumglimmergranit im Nordwestabschnitt des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs (→ Annaberger Struktur), Teilglied der → Mittelerzgebirgischen Plutonregion (Abb. 36.2). Es lassen sich vier Granittypen aushalten, die sich in Petrographie, den Modalbeständen und in der Geochemie signifikant unterscheiden. Eine K/Ar-Datierung an Biotit eines mittelkörnigen Granits der Bohrung Sn An 24/68 ergab ein Alter von 338 Ma b.p. (→ Viséum/Namurium-Grenzbereich). Neuere Datierungen an Graniten insbesondere des nördlich angrenzenden Ehrenfriedersdorfer Gebiets belegen ein insgesamt jüngeres Alter (Westfalium). Bedeutender Tagesaufschluss: Wolfsteine im Sehmatal, 1,2 km südlich der Sehmamündung. /EG/
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G. L ANGE et al. (1972); G. H ÖSEL & R. K ÜHNE (1991); H.-J. F ÖRSTER et al. (1998); D. L EONHARDT et al. (1998); L. B AUMANN et al. (2000); H.-J. F ÖRSTER et al. (2008, 2011) Annaberger Graugneis → Annaberger Gneis. Annaberger Lagerstättendistrikt Annaberg district of ore deposits ehemals bedeutsamer Lagerstättendisktrikt im Zentralabschnitt des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs (Lage siehe Abb. 36.6 und 36.10), in dem seit dem Mittelalter (1491) bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts 350 t Silber, 8700 t Kobalt, 2600 t Kupfer, 205 t Zinn und 496 t Uran gewonnen wurden. Der Distrikt umfasst die Bergbaureviere von Annaberg-Buchholz, Frohnau, Cunersdorf, Schlettau und Scheibenberg. Neben prävariszischen schichtgebundenen Vererzungen (Sulfiderzlager, Magnetiterzlager) kommen insbesondere an Gangstrukturen gebundene spätvariszische Mineralisationen der Zinn-Wolfram.Assoziation sowie der Polymetallsufid- Quarz-Assoziation, untergeordnet auch der Quarz-Hämatit-Assoziation vor. Postvariszisch treten Gänge mit Mineralisationen der Karbonat-Uran-Assoziation, der Quarz-Fluorit- Assoziation, der Hämatit-Baryt- und Baryt-Fluorit-Assoziation sowie der Bi-Co-Ni-U-Ag- Assoziation auf. Ab 1947 baute für 11 Jahre die → SDAG Wismut Uranerz ab (Lage siehe Abb. 36.5; Abb. 36.10; Abb. 36.12). /EG/ Literatur: L. B AUMANN (1965a, 1992); E. K USCHKA (1994, 1997); L. B AUMANN et al. (2000); E. K USCHKA (2002); W. S CHILKA et al. (2008); W. P ÄLCHEN (2009); G. H ÖSEL (2009); E. K USCHKA (2009) Annaberger Struktur Annaberg Structure NE-SW orientierte kuppelartige Struktur im Nordwestabschnitt des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs (Abb. 36.1), bestehend aus dem neoproterozoischen Komplex des → Annaberger Gneises, begrenzt im Südwesten durch die → Schlettauer Störung, im Nordosten durch die → Wiesenbader Störung. Im Zentralbereich der Struktur treten häufig klein- bis mittelkörnige blastische Gneise der → Osterzgebirge-Gruppe auf, denen sich mit umlaufendem Streichen Metamorphite der ehemals ausgeschiedenen → „Preßnitz-Gruppe“ sowie teilweise der → Niederschlag-Guppe anlegen. Die Hauptschieferung als dominierendes metamorphes Flächengefüge zeichnet ein flaches, nach Südwesten abtauchendes Gewölbe nach. Tiefenseismische Messungen wiesen unterhalb des Gneiskomplexes eine transparente Zone nach, die offensichtlich einen verdeckten Granitkörper abbildet. Synonyme: Annaberger Antiklinale; Annaberger Gneiskuppel. /EG/
Annaberg Partial Block auf der Grundlage einer gravimetrisch- geophysikalischen Gebietsgliederung ausgeschiedener Teilblock des vermuteten älteren präkambrischen Unterbaues im Nordabschnitt des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs mit wahrscheinlich vorherrschend sialischen Krustenanteilen. Synonym: Annaberger Block. /EG/
Literatur: H. B RAUSE (1990); D. L EONHARDT et al. (1990); H.-J. B EHR et al. (1994); E. K USCHKA (2002) Annaberg-Krásna Hora-Linie → Bärenstein-Schlettau-Stollberger Störungszone. Annaberg-Marienberger Block → gelegentlich verwendeter Begriff für den sächsischen Anteil des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs. 56
für → Annaberger Struktur im Nordwesten + → Marienberger Struktur im Nordosten des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs. Annaberg-Reitzenhainer Antiklinalstruktur Annaberg-Reitzenhain Anticlinal Structure Bezeichnung für eine durch weitspannige Faltung generierte Antiklinalstruktur zwischen → Mauersberger Synklinale im Norden und → Jöhstadt-Jeleni hora-Synklinale im Süden (Südabschnitt des → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs). /EG/
H OTH (1984a) Annaberg-Wegefarther Folge → Annaberg-Wegefarth-Formation. Annaberg-Wegefarth-Formation Annaberg-Wegefarth Formation als lithostratigraphische Kartierungseinheit des → Neoproterozoikum ausgeschiedene metamorphe Gesteinsabfolge im Bereich des → Erzgebirgs-Antiklinoriums, oberes Teilglied der → Osterzgebirge-Gruppe (Tab. 3), bestehend aus einer durchschnittlich 1000 m, max. bis zu 2000 m mächtigen monotonen Serie
von
anatektischen Zweiglimmergneisen (Metagrauwackenpelit), im unteren Teil mit Einlagerungen von Metabasiten und Metagrauwacken, im oberen Teil einzelne Metaschwarzschiefer, örtlich auch ?Metarhyolithoide. Lokal erfolgt eine Untergliederung in → Wiesa-Subformation, → Neundorf-Subformation und → Frohnau-Subformation. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Tal der Freiberger Mulde westlich der Grube Beihilfe Halsbrücke; Felswand am östlichen Ortsausgang von Rothenfurth; westlicher Sehmahang am Frohnauer Hammer in Frohnau. Synonym: Annaberg-Wegefarther Folge. /EG/
Annenberg Formation lithostratigraphische Einheit des → Tertiär (→ Bartonium/oberes Mitteleozän) im Bereich der → Helmstedter Tertiärsenke, vorwiegend bestehend aus einer 10-18 m mächtigen sandig-schluffigen Schichtenfolge, an der Basis mit Übergängen in tonige Partien. Palynologisch gehört die Formation in die NP-Zone 16. Synonym: Annenberg-Schichten. /SH/ Literatur: D. L OTSCH (1981); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); H. B LUMENSTENGEL (2002); A. L IETZOW & V. B ULLWINKEL (2005a); G. S TANDKE (2008b); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); W. K RUTZSCH (2011); G. S TANDKE (2015) Annenberg-Schichten → Annenberg-Formation. annulata-Event → Annulata-Horizont Annulata-Horizont Annulata Horizon eustatisch gesteuerter anoxischer Horizont im → Oberdevon (mittleres → Famennium) im Bereich des → Thüringischen Schiefergebirges, an der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums dokumentiert durch einen etwa 10 cm mächtigen, oft tektonisch ausgequetschten Alaunschiefer-Horizont (sog. → Trennschicht) an der Hangendgrenze der → Gositzfelsen-Subformation der → Bohlen-Formation, an der Nordwestflanke des → Bergaer Antiklinoriums vertreten durch eine geringmächtige Schwarzschieferlage am Top der → Kahlleite-Formation. Diese horizontbeständige Lage innerhalb des Oberdevonprofils wird auch als Ausdruck → frankonischer Bewegungen
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(„frankonische Phase“) interpretiert. Bedeutender Tagesaufschluss: Steinbruch Kahlleite-Ost 1 km südwestlich Rödersdorf nordnordöstlich Schleiz. Synonym: annulata -Event. /TS/ Literatur: H. P FEIFFER (1967a, 1981a); W. S TEINBACH & H. B LUMENSTENGEL (1974); H. B LUMENSTENGEL (1995a); K. B ARTZSCH et al. (1997, 1999, 2001); H. B LUMENSTENGEL (2003); K. B ARTZSCH et al. (2008); T. H EUSE et al. (2010); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION / M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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