Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Alb-Cenoman-Transgression →
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Alb-Cenoman-Transgression → zuweilen verwendeter Begriff zur Kennzeichnung des zeitlich-räumlichen Zusammenhangs zwischen → Alb-Transgression und → Cenoman- Transgression; es handelt sich dabei um mehrere, teilweise durch Stillstände oder kleinere Regressionen getrennte Transgressionen, die vor allem in den Randbereichen der → Norddeutsch-Polnischen Senke einschließlich der Elbtalkreide sichtbar werden. Albium [ Albian] ― chronostratigraphische Einheit der globalen Referenzskala im Range einer Stufe, oberstes Teilglied der→ Unterkreide mit einem Zeitumfang, der von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2014 mit etwa 12,5 Ma (113,0-100,5 Ma b.p.) angegeben wird, untergliedert in Unter-, Mittel- und Ober-Albium (Tab. 29). Ablagerungen des Albium kommen in den ostdeutschen Bundesländern vor allem im Bereich der → Nordostdeutschen Senke vor (Abb. 22, Abb. 30). Lithofaziell wird in den zentralen Abschnitten (→ Südwestmecklenburg-Prignitz-Senke, Altmark-Westbrandenburg-Senke) das Unter-Albium von nur wenige Meter mächtigen schwarzgrauen Tonsteinen bis Tonmergelsteinen, in den Randgebieten (z.B. im Bereich der → Altmark-Schwelle) von schluffig-sandigen Gesteinen vertreten. Mit der ab Mittel-Albium von Westen einsetzenden Transgression, die häufig mit der Ablagerung eines geringmächtigen sandigen Transgressionskonglomerats sowie einem sprunghaften Anstieg des Kalkgehalts der Sedimente verbunden war, begann auch die Überflutung lokaler und regionaler Schwellengebiete. Typisch für Mittel- und Ober-Albium sind fossilreiche Mergelsteine, die Mächtigkeiten zwischen 100 m und 200 m, in den prämittelalbischen Schwellengebieten (Südwestrand der → Nordmecklenburg-Hochlage, → Ostbrandenburg-Hochlage) dagegen oft weniger als 20 m erreichen. Im Zentrum der Nordmecklenburg-Hochlage sowie im Gebiet weiter nördlich (Nordost-Mecklenburg, Rügen) transgrediert erst Ober-Albium über präkretazische Ablagerungen bzw. über ältere Unterkreide. Über einem bis 1 m mächtigen sandig-glaukonitischen Transgressionshorizont folgen hier grüngraue und rotbraune Tonmergelsteinen in Mächtigkeiten bis zu 40 m. Die südlichsten Albium-Vorkommen Ostdeutschlands treten im Bereich der → Subherzynen Kreidemulde am Nordrand der → Osterwiecker Mulde auf. Es handelt sich hier um Sandsteine (→ Hils-Sandstein; Unter-Albium), Tonsteine (Minimus-Ton; Unter- bis Mittel-Albium) und Mergelsteine (→ Flammenmergel; Ober-Albium). Wirtschaftlich lassen sich die Sandsteinhorizonte des tieferen Albium im Bereich der → Nordostdeutschen Senke als geothermische Aquifere nutzen. Alternative Schreibweise: Alb. /NS, SH/ Literatur: I. B ACH (1963, 1964); G. S CHULZE (1964); R. M USTOPF (1964); I. B ACH (1965); R. M USTOPF (1966); I. D IENER (1966); K.-A. T RÖGER (1966a, 1967); I. B ACH & J. W ORMBS (1967); W. B RÜCKNER & M. P ETZKA (1967); R. W IENHOLZ (1967); I. D IENER (1967a, 1967b, 1968a); R. M USSTOW (1968); I. D IENER (1971, 1974); I. D IENER & K.-A. T RÖGER (1976); I. D IENER & K.-A. T RÖGER (1981b); I. D IENER (1988); K.-B. J UBITZ (1995); A. P ROKOPH (1997); C. S PAETH (2000); I. D IENER (2000a, 2000b); M. H ISS et al. (2002); I. D IENER et al. (2004a); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); W. K ARPE (2008); T H . V OIGT (2009); K. R EINHOLD et al. (2011); K. R EINHOLD & C. M ÜLLER (2011); J. B RANDES & K. O BST (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); T. V OIGT (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Albium-Transgression Albian transgression die mit Abschluss und im Nachgang der → jungkimmerischen Bewegungen (Grenzbereich Jura/Kreide) innerhalb der
→ Mitteleuropäischen Senke erfolgte grundlegende Umgestaltung des unterkretazischen (prämittelalbischen) Sedimentationsraumes führte zur Absenkung bisheriger Hochgebiete und 16
ihrer Überflutung. Auf ostdeutschem Gebiet setzte die aus dem Niedersächsischen Becken vorstoßende Transgression in den westlichen Räumen (Südwestmecklenburg, westliche Altmark) bereits im Mittel-Albium ein und erreichte im Ober-Albium auch die weiter nördlich und östlich
gelegenen Gebiete
(Nordmecklenburg, Nordbrandenburg, nördliches Ostbrandenburg). Eine Fortsetzung fanden die ostwärts gerichteten transgressiven Tendenzen mit der → Cenoman-Transgression. Die Transgressionsfläche bildet die Basis des → subherzynisch-laramischen Teilstockwerks. /NS, SH/ Literatur: R. M USTOPF (1964, 1966); I. D IENER (1967, 1968a, 1968b); R. M USSTOW (1968); I. D IENER (1971, 1974); K.-A. T RÖGER (1976a); W. N ÖLDEKE & G. S CHWAB (1977); G. S CHWAB et al. (1979); K.-A. T RÖGER (1981b); G. S CHWAB (1985); K.-B. J UBITZ (1995); P. K RULL (2004a); I. D IENER et al. (2004a); T. V OIGT (2015) Algonkium → in der älteren Literatur häufig verwendete Bezeichung für das höhere → Proterozoikum. Aller-Anhydrit Aller Anhydrite allgemeine Bezeichnung für eine informelle lithostratigraphische Einheit der → Aller-Formation des → Zechstein in den Randbereichen des Zechsteinbeckens (z.B. → Werra-Becken, Ostthüringen), stratigraphisches Äquivalent von → Oberer Aller-Sulfat-Subformation, → Aller-Salz-Subformation und → Unterer Aller-Sulfat- Subformation (Tab. 17). Synonym: Grenzpegmatitanhydrit. /TB/ Literatur: G. S EIDEL (1965a), J. S EIFERT (1972); G. S EIDEL (1992) Aller-Anhydrit: Oberer → Aller-Sulfat-Subformation: Obere ... Aller-Anhydrit: Unterer ... → Aller-Sulfat-Subformation: Untere ... Aller-Folge → Aller-Formation. Aller-Formation Aller Formation lithostratigraphische Einheit des → Mitteleuropäischen Perm, Teilglied des → Zechstein (Abb. 14), nach dem Standardprofil für Ostdeutschland (Tab. 17) gegliedert bei vollständiger Entwicklung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Untere Aller-Ton-Subformation (Unterer Aller-Ton; Roter Salzton), → Untere Aller-Sulfat- Subformation (Unterer Aller-Anhydrit; Pegmatitanhydrit), → Aller-Salz-Subformation (Aller- Steinsalz, Jüngstes Steinsalz), → Obere Aller-Sulfat-Subformation (Oberer Aller-Anhydrit; Grenzanhydrit) und → Obere Aller-Ton-Subformation (Oberer Aller-Ton). Die maximal erbohrte Gesamtmächtigkeit der Aller-Formation wird im Beckenzentrum Westmecklenburgs mit summarisch bis annähernd 250 m erreicht, wobei allerdings halokinetisch bedingte Mächtigkeitserhöhungen eine Rolle spielen. Die Formation besitzt gebietsweise gute Eigenschaften als potentieller Barrierekomplex. Korreliert wird die Aller-Formation mit dem → Changhsingium der globalen Referenzskala für das → Perm. Korreliert wird die Aller- Formation mit dem → Changhsingium der globalen Referenzskala für das → Perm. Als absolute Zeitdauer der Formation werden zusammen mit der → Ohre-Formation und der → Friesland- Formation 2015 etwa 0,6 Ma angegeben. Synonyme: Aller-Folge; Aller-Serie; Aller-Zyklus; Z4, PAl (in der Literatur und auf geologischen Karten oft als Kurzbezeichnung verwendete Symbole). /SF, TB, SH, CA, NS/
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K ÄDING et al. (2002); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); S. Z EIBIG & J. W ENDZEL (2004); I. Z AGORA & K. Z AGORA (2004); H. B EER (2004); K.-C. K ÄDING (2005); M. W OLFGRAMM (2005); B.-C. E HLING (2006); M. M ENNING (2008); K.-H. R ADZINSKI (2008a); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); H. H UCKRIEDE & I. Z ANDER (2011); K. R EINHOLD & C. M ÜLLER (2011); J. B RANDES & K. O BST (2011); S UBKOMMISSION P ERM -T RIAS (2011); J. K OPP et al. (2015); M. M ENNING & K. C HR . K ÄDING (2013); M. M ENNING (2015); K. R EINHOLD & J. H AMMER (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Alleringersleben-Schichten [ Alleringersleben Member] ― im Bereich der →
Allertal-Zone transgressiv über Jura oder Keuper liegende, bis max. 180 m mächtige Folge von marinen glaukonitführenden Kalksandsteinen des → Campanium (bis Unter-Maastrichtium?), an der Basis mit Geröllführung (Campanium-Transgresssion); Gliederung in Untere und Obere Alleringersleben-Schichten. Regional begrenztes Vorkommen (Erosionsrest), das grabenartig zwischen →
Weferlinger Triasplatte und → Lappwald-Scholle erhalten geblieben ist. /SH/
→ Alleröd-Interstadial. Alleröd-Interstadial Alleröd Interstadial Epoch klimatostratigraphische Einheit des → Weichsel-Spätglazials der oberpleistozänen → Weichselkaltzeit mit einer Zeitdauer, die nach Warvenzählungen im Meerfelder Maar (Eifel) mit 0,67 ka (13,35-12,68 Warvenjahre b.p.) angegeben wird. Das in drei Subphasen gegliederte Interstadial wird durch eine kurzzeitige Wärmeperiode zwischen → Älterer Dryaszeit und → Jüngerer Dryaszeit dokumentiert. Kennzeichnend sind das Verschwinden des Permafrosts, zunehmende Verlandung der Seen, Bildung von Torf in See-Becken und Toteis-Senken, Einschneiden der Flüsse und die Verdrängung der Tundra durch Birken-Kiefern-Wälder. Die für die Datierung ostdeutscher Alleröd-Bildungen bedeutsame, weil weit verbreitete Laacher See-Tephra konnte durch Warvenzählungen im Meerfelder Maar mit einem Alter von 12.880 Jahren bestimmt werden. Nachgewiesen wurden Alleröd-Vorkommen vor allem
in Vorpommern (Rügen, Boddenbereiche, Greifswald-Stralsunder Raum, Usedom), aber auch weiter südlich, beispielsweise bei → Serwest (Nordostbrandenburg), im Bereich der → Ascherslebener Depression (→ Subherzyne Senke) sowie im → Geiseltal (Nordostrand des → Türinger Beckens). Bedeutender Tagesaufschluss: Allerzeitliches Torflager zwischen zwei Geschiebemergel-Aufragungen nördlich Bansin (Insel Usedom). Synonyme: Alleröd- Schwankung; Alleröd-Thermomer; Alleröd (häufig verwendete Kurzform).
IRBAS (1949, 1952); H.M. M ÜLLER (1965); D. M ANIA (1967); A.G. C EPEK (1968a); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); H.-E. B EHRE (1978); Q UARTÄR -S TANDARD TGL 25234/07 (1981); K. R UCHHOLZ & W. S CHUMACHER (1988); K. D UPHORN & H. K LIEWE (1995); W. S CHUMACHER (1995); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); J.H. S CHROEDER (2000); L. L IPPSTREU (2002a); J.H. S CHROEDER (2003, 2004); H. K LIEWE (2004a); J. S TRAHL (2005); H.-D. K RIENKE et al. (2006); L. L IPPSTREU (2006); T. L ITT et al. (2007); T. L ITT & S. W ANSA (2008); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); R.-O. N IEDERMEIER et al. (2011); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION / M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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