Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Allertalspalte → zuweilen verwendete Bezeichnung für die Nordostrandstörung der → Allertal- Zone.
Allertalspaltenzone → Allertal-Zone. Allertalstörung → Allertal-Zone. Allertal-Störung → Allertal-Zone. 21
Allertal-Zone Allertal Zone NNW-SSE bis NW-SE streichende, vermutlich spätvariszisch angelegte und im → Mesozoikum/Känozoikum wiederholt reaktivierte 0,5-2 km breite Störungszone im Nordostabschnitt der → Subherzynen Senke (Abb. 25.1.13; Abb. 28.2), im Nordwesten auf niedersächsischem Gebiet weiterstreichend; trennt die → Lappwald-Mulde im Südwesten von der → Weferlinger Triasplatte im Nordosten. Im Bereich der grabenartigen Störungszone kam es insbesondere zu → kimmerischer Zeit zur beträchtlichen Anstauung von Zechsteinsalzen (Bildung des → Allertal-Diapirs). Zwischen den konvergenten Randstörungen blieben lokal Ablagerungen des → Jura und der → Kreide erhalten, weshalb früher oft auch die Bezeichnung → Allertalgraben Verwendung fand. Die Verwerfungsbeträge zwischen → Weferlinger Triasplatte (Hochscholle) im Nordosten und → Lappwald-Mulde (Tiefscholle) im Südwesten schwanken zwischen 700 m (NW) und 100 m (SE). Eine rezente Verwerfungsmobilität wurde durch geodätische Messungen nachgewiesen. Die Fortsetzung der Störungszone nach Südosten wird unterschiedlich interpretiert (Bereich der → Eggersdorfer Mulde; Südwestrand des → Calber Sattels; Nordrand der → Paschlebener Scholle). Synonyme: Allertal-Störungszone; Allertal-Lineament; Allertalstörung; Aller-Störungszone; Allertalspaltenzone; Allertalspalte. /SH/
Upper Aller Clay Member lithostratigraphische Einheit des → Zechstein, Teilglied der → Aller-Formation (Tab. 17), bestehend in den beckenzentralen Bereichen aus einem 0,5-3 m mächtigen Horizont von rotbraunen, örtlich graugrünen Tonsteinen mit teilweise auftretenden Anhydritlagen und Dolomitknollen, zum Beckenrand hin auch mit Sandsteinlagen. Oft wird der geringmächtige Tonhorizont mit der → Unteren Ohre-Ton-Subformation zum sog. → Salzbrockenton zusammengefasst. In den beckenrandnahen Ablagerungsräumen des höheren Zechstein (z.B. → Subherzyne Senke) ist eine Trennung von post-allerzeitlichen Tonsteinhorizonten insgesamt nicht möglich, sodass in diesem Fall häufig die Bezeichnung → Oberste Zechsteinletten Anwendung findet. /SF, TB, SH, CA, TB/
E. D ITTRICH (1964); W. J UNG (1968); G. S EIDEL & R. L ANGBEIN (1974a); W. R EICHENBACH (1976); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995a); H. K ÄSTNER et al. (1996); H. K ÄSTNER (1999); K.-C. K ÄDING (2003); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); I. Z AGORA & K. Z AGORA (2004); K.-H. R ADZINSKI (2008a) Aller-Ton-Subformation: Untere ... Lower Aller Clay Member lithostratigraphische Einheit des → Zechstein, Teilglied der → Aller-Formation (Tab. 17), bestehend aus einer durchschnittlich 1-5 m mächtigen, max. bis 20 m erreichenden Serie von rotbraunen und graugrünen Tonsteinen, lokal auch mit bis zu 1 m mächtigen Anhydrit- und Steinsalzbänken. Im → Werra-Becken treten in diesem Bereich geringmächtige Siltsteinlagen mit Fein- bis Mittelsandanteilen (→ Aller-Sandstein-Subformation) auf. Zuweilen ist eine eindeutige Trennung von der unterlagernden → Oberen Leine-Ton-Subformation nicht durchführbar, beide Tonsteinhorizonte werden in diesem Fall zum → Roten Salzton zusammengefasst. Synonyme:
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oberer Teil des Roten Salztons; T4 (in der Literatur und auf geologischen Karten oft als Kurzbezeichnung verwendetes Symbol). /SF, TB, SH, CA, NS/
ITTRICH (1964); W. J UNG (1968); G. S EIDEL & R. L ANGBEIN (1974a); W. R EICHENBACH (1976); G. S EIDEL (1992); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995a); H. K ÄSTNER (1999); K.-C. K ÄDING (2003); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); I. Z AGORA & K. Z AGORA (2004); K.-H. R ADZINSKI (2008a); L. S TOTTMEISTER et al. (2008) Aller-Urstromtal → generell SE-NW orientiertes Urstromtal, das auf niedersächsischem Gebiet oft als westliche Fortsetzung des → Magdeburger Urstromtals betrachtet wird, welches während des → Warthe-Stadiums des jüngeren Saale-Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän) als Abflussbahn der Schmelzwässer nach Nordwesten in Richtung auf die Nordsee diente. In diesem Sinne stellt es ein westliches Teilglied des überregionalen Breslau- Magdeburg-Bremer Urstromtals dar. Aller-Zyklus → Aller-Formation. Allingerslebener Schichten → Morsleben-Subformation. Allingersleben-Erxleben-Groß Rodenslebener Störungszone Allingersleben-Erxleben-Groß Rodensleben Fault Zone NW-SE streichende Störungszone im Nordostabschnitt der → Weferlingen-Schönebecker Scholle, nordwestliches Teilglied der → Erxleben-Schönebecker Grabenzone, die Ablagerungen des → Keuper im Südwesten gegen → Buntsandstein im Nordosten abgrenzt. Bei Groß Rodensleben ist im Bereich der Störungszone ein kleines Vorkommen von → Korallenoolith (→ Oxfordium) grabenartig erhalten geblieben. Synonym: Erxleben-Groß Rodenslebener Störungszone. /SH
Allmenhausen 5 well regionalgeologisch bedeutsame Erdöl- Erdgas-Bohrung im Bereich der → Struktur Allmenhausen nordöstlich des → Schlotheimer Grabens (Südwestrand der → Bleicherode-Sömmerdaer Scholle), die im Untergrund des → Thüringer Beckens s.l. die permosilesische → Langensalzaer Hochlage nachwies und im präsilesischen Basement in einer Teufe von 1320,5 m Quarzdioritgneise der → Mitteldeutschen Kristallinzone angetroffen hat (Abb. 32.4). /TB/
H.-J. B EHR (1966); W. S TEINER & P.G. B ROSIN (1974); J. W UNDERLICH & A. Z EH (2001b); A. Z EH & J. W UNDERLICH (2003); J. W UNDERLICH (2003) Allmenhausen: Erdgas-Lagerstätte ... Allmenhausen gas field im Jahre 1960 im Nordwestabschnitt der → Bleicherode-Stadtrodaer Scholle im Bereich der → Struktur Allmenhausen im → Mittleren Buntsandstein nachgewiesene Erdgas-Lagerstätte. Die Lagerstätte ist auf durch den →Zechstein migrierte Kohlenwasserstoffe zurückzuführen, die sich im Buntsandstein-Speicherkomplex unter dem Barrierekomplex des → Oberen Buntsandstein erneut ansammelten. /TB/
M ÜLLER et al. (1993); W.-D. K ARNIN et al. (1998); H. K ÄSTNER (2003c) W. R OST & O. H ARTMANN (2007); H. H UCKRIEDE & I. Z ANDER (2011) Allmenhausen: Struktur ... Allmenhausen Structure NW-SE streichende saxonische Antiklinalstruktur am Südwestrand der → Bleicherode-Sömmerdaer Scholle, nordöstliche Grabenschulter des → Schlotheimer Grabens mit Schichtenfolgen des → Oberen Muschelkalk als Top der Struktur. /TB/
S EIDEL (1974b, 1992); G. S EIDEL et al. (2002) 23
Allröder Silursattel → in der älteren Harzliteratur zuweilen verwendete Bezeichnung für die ehemals als parautochthon interpretierten, heute als Olistolithe in unterkarbonischen Olisthostrombildungen gedeuteten Silurvorkommen im Raum von Allrode (mittlere → Harzgeröder Zone). Alluvium → Holozän. Alportium Alportian chronostratigraphische Einheit des → Namurium A der westeuropäischen (britischen) Referenzskala (Tab. 11) im Range einer Unterstufe (Substufe) mit einem Zeitumfang von ca. 0,5 Ma, wobei die exakte Position innerhalb der absoluten Zeitskala allerdings unterschiedlich definiert wird (von ~319,5 Ma bis ~311,5 Ma b.p.); entspricht etwa der oberen → Homocera Teilstufe (H2) der traditionellen Karbongliederung nach der Ammonoideen-Chronologie. Der Begriff wird in der Literatur zum ostdeutschen Karbon bislang nur selten verwendet, und dann zumeist in der englischsprachigen Version.
Alsleben Tertiary Basin isoliertes Tertiärvorkommen am Südostrand der → Oschersleben-Bernburger Scholle südlich von Bernburg (Lage siehe Abb. 23), bestehend aus einer → Unteren Buntsandstein transgressiv überlagernden, mindestens 27 m mächtigen Folge von teilweise grauen, auch schwarzbraunen Tonen, Schluffen und Sanden mit einem geringmächtigen Braunkohlenflöz des → Paläozän. /SH/
Alt Madlitz-Briesen Channel NNW-SSE streichende quartäre Rinnenstruktur im Gebiet von Ostbrandenburg nordwestlich Frankfurt/Oder, in der die Schichtenfolgen des → Tertiär vollständig ausgeräumt wurden und Ablagerungen der → Kreide die Oberfläche des Präquartär bilden. /NT/
Altbernsdorf Neiße gravels Schotterbildungen der → Unteren Frühpleistozänen Schotterterrasse einer Urneiße mit einem Geröllbestand, der sich durch hohe Anteile an Iser- und Riesengebirgsgranit bzw. Feldspat auszeichnet. Der Schwermineralbestand weist auffallend hohe Stabil-Anteile (Rutil, Zirkon, Anastas, Brookit) auf. /LS/
Altbernsdorf Basin annähernd West-Ost orientiertes kleines Braunkohlenbecken des → Miozän im Südostabschnitt der → Lausitzer Scholle südwestlich des größeren → Berzdorfer Beckens, in dem im 19. Jahrhundert zeitweilig ein bis über 8 m mächtiges Braunkohlenflöz abgebaut wurde. /LS/
P IETZSCH (1962); D. L OTSCH et al. (1969) Altbernsdorfer Schotter Altbernsdorf Gravels Schotterbildungen der → Unteren Frühpleistozänen Schotterterrasse der Neiße (→ Menap-Kaltzeit und/oder jünger?) bei Altbernsdorf/Oberlausitz, deren Geröllbestand durch hohe Anteile an Iser- und 24
Riesengebirgsgranit gekennzeichnet ist. Die Schwermineralzusammensetzung weist auffallend hohe Stabil-Anteile (Rutil, Zirkon, Anastas, Brookit) auf. /LS/
OLF & W. A LEXOWSKY (2008, 2011) Altbrandslebener Keuperplatte Altbrandsleben Keuper Plateau NW-SE streichendes großflächiges Verbreitungsgebiet von Schichtenfolgen des → Keuper nordöstlich des Oscherslebener Sattels (Abb. 28.1). /SH/ Literatur: J. L ÖFFLER (1962); G. M ARTIKLOS et al. (2001); G. M ARTIKLOS (2002a) Altdöbern-Drebkauer Becken → Altdöberner Becken. Altdöberner Becken Altdöbern Basin NW-SE orientierte weichselzeitlich periglazial überprägte glaziale Senkungsstruktur des → Quartär zwischen → Lausitzer Grenzwall im Süden und → Baruther Urstromtal im Norden mit teilweise stark deformierten Ablagerungen der → Elster-Kaltzeit. Die periglaziär-erosive Anlage des Beckens erfolgte in der Zerfallsphase des Jüngeren Saaleeises („Warthe-Eis“), die weitere Ausgestaltung während der → Eem-Warmzeit und insbesondere während des Weichselperiglazials. Lithofaziell kommen sowohl tonig- schluffige als auch sandige Bildungen vor. An die Beckenkonfiguration sind mehrere kleine, voneinander isolierte Eemium-Vorkommen gebunden. Das Becken liegt eingebettet zwischen der Calauer Tertiärhochfläche und der Bischdorf-Dubrauer Höhe. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Tongrube südlich der Ortslage Ogrosen südwestlich Calau und Aufschluss Gahlen-Bolschwitz westlich von Calau (Niederlausitz). Synonyme: Altdöberner Glazialbecken; Altdöbern- Drebkauer Becken. /NT/
L IPPSTREU et al. (1994a); A.G. C EPEK et al. (1994); W. N OWEL (1994, 1995a; 2003a); L. L IPPSTREU et al. (2015) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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