Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Dogger beta-Sandstein Dogger beta-Sandstone charakteristischer Sandsteinhorizont des Oberen Aalenium (→ Mitteljura; Dogger), der im Bereich der → Nordostdeutschen Senke insbesondere im Ostabschnitt größere Bedeutung besitzt, aber auch noch in der → Altmark (z.B. → Bohrung Winkelstedt 8) und der → Subherzynen Senke (→ Allertal-Zone) nachgewiesen werden konnte. Das Fehlen von marinen Fossilien sowie das häufige Vorkommen von Pflanzenresten im fein- bis mittelkörnigen massiven Sandstein weisen auf starke terrestrische Schüttungen (insbesondere aus nordöstlicher Richtung) sowie eine zeitweilige Verbrackung des Sedimentationsraumes hin. Die Mächtigkeiten des Sandsteinhorizonts schwanken stark und erreichen in Südwestmecklenburg Maximalwerte bis 150 m, in Randsenken bis zu 280 m (Tab. 27). Der Dogger beta-Sandstein stellt im Westteil der Norddeutschen Senke einen bedeutsamen Speicherhorizont für Kohlenwasserstoffe dar. Für das Gesamtgebiet der Norddeutschen Senke wird der Sandsteinkomplex als hervorragender Aquifer mit Nutzporositäten von 25-30% betrachtet. Synonym: Altmark-Sandstein. /NS/
etal. (2007); G. B EUTLER & E M ÖNNIG (2008); D. M ÖNNIG (2008) Döhlau 2/1964: Bohrung … Döhlau 2/1964 well regionalgeologisch bedeutsame Kartierungsbohrung im Bereich der → Schalkauer Scholle mit einem Randprofil des → Zechstein diskordant auf dem variszisch gefalteten Grundgebirge mit 50 m → Silur (Untere Graptolithenschiefer-Formation) sowie 473,4 m → Ordovizium (→ Lederschiefer-Formation, → Hauptquarzit-Formation mit → Oberem Erzhorizont sowie → Griffelschiefer-Formation). Ein annähernd gleiches Profil traf auch bereits die nicht weit entfernt abgeteufte Bohrung Döhlau 1/1963 an. Die Gesamtteufe der Bohrungen beträgt 1011,4 m (Döhlau 2) bzw. 1201,0 m (Döhlau 1). /SF/
S EIDEL & R. L ANGBEIN (1974); H. L ÜTZNER et al. (1995); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995, 2003); H. L ÜTZNER et al. (2003); D. A NDREAS (2014) Döhlau 2613/75: Bohrung … [Döhlau 2613/75 well] ― regionalgeologisch bedeutsame Uranerz-Erkundungsbohrung der → SDAG Wismut im Bereich der → Schalkauer Scholle mit Aufschluss von 412 m Schichtenfolgen der → Föritz-Formation sowie 88,1 m Schichtenfolgen der Stockheim-Formation. /SF/
Uranerz-Erkundungsbohrung der → SDAG Wismut im Bereich der → Schalkauer Scholle mit Aufschluss von 232,5 m Schichtenfogen der → Reitsch-Formation des →Oberrotliegend, 393 m Schichtenfolgen der Föritz.Formation des →Unterrotliegend sowie bis zur Endteufe von 1392,2 m insgesamt 764,7 m der Stockheim-Formation. /SF/
ÜTZNER et al. (2003); D. A NDREAS (2014) 343
Döhlau Anticline NW-SE streichende, nach Nordwesten eintauchende saxonische Antiklinalstruktur im Bereich der → Schalkauer Scholle östlich des → Görsdorfer Aufbruchs, mit Schichtenfolgen des → Mittleren Buntsandstein im Kern des Sattels (Lage siehe Abb. 35.2). /SF/
Döhlau uranium deposit lokales Uranerz-Vorkommen von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung im Bereich der → Schalkauer Scholle (Bohrungen Döhlau), die an vom Zechstein/Buntsandstein-Deckgebirge überlagerten Schichtenfolgen des → Silur und des → Ordovizium (→ Lederschiefer-Formation) gebunden sind. /EG/
Döhlen Basin NW-SE streichende, etwa 22 km lange und durchschnittlich 6 km breite Senkungsstruktur des → Permosilesium im Zentralteil der → Elbezone, nach Nordwesten und Westen auf das → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge, nach Südwesten auf das → Erzgebirgs-Antiklinorium, nach Südosten auf das → Elbtalschiefergebirge sowie nach Nordosten und Norden auf das → Meißener Massiv transgressiv übergreifend (Abb. 39.5). Die Beckenlängsachse folgt der geotektonischen Großstruktur des → Elbe-Lineaments in der→ Elbtalzone. Beckenentwicklung und Faziesmuster sind durch synsedimentäre tektonische Prozesse geprägt. SW-NE streichende Querschnitte lassen insgesamt eine Halbgrabenstruktur erkennen. Die Beckenfüllung besteht aus einer 600-800 m mächtigen Folge von terrestrischen Rot- und Grausedimenten mit einem hohen Anteil an Pyroklastiten und vergleichsweise geringem Umfang an Laven. Als Liefergebiete der Pyroklastika werden der → Meißener Vulkanitkomplex, der → Nordwestsächsische Eruptivkomplex sowie der → Tharandter Eruptivkomplex betrachtet. Die eine Halbgrabenstruktur abbildende Beckenentwicklung und die Sedimentation sind signifikant störungskontrolliert. Insbesondere von der Südwestrandstörung (→ Karsdorfer Störung) sowie der Nordostrandstörung wurden ausgeprägte Schuttfächer senkrecht zur Beckenachse geschüttet. NW-SE streichende, nach Nordosten einfallende synsedimentäre Abschiebungen sowie eine kleinräumige Gliederung in Schwellen und Mulden durch NE-SW streichende Elemente modifizieren die Faziesmuster. Die biostratigraphisch nur bedingt fixierbare Schichtenfolge reicht wahrscheinlich vom höheren → Stefanium bis ins → Oberrotliegend I. Gliederunsprinzip sind lithostratigraphische Kriterien mit unterschiedlichen Litholeithorizonten. Ausgeschieden werden 4 Megazyklen, vom Liegenden zum Hangenden sind dies → Unkersdorf-Formation (50-160 m), → Döhlen-Formation (bis 110 m), → Niederhäslich-Formation (190-300 m) und → Bannewitz-Formation (210 bis 390 m). Charakteristisch ist eine sowohl in der nordwest- südöstlichen Beckenlängsachse als auch quer dazu erfolgte Faziesdifferenzierung. Auf dieser Grundlage erfolgte eine Unterscheidung in ebenfalls NW-SE gerichtete Teilbereiche: → Döhlener Hauptmulde im Zentrum, → Kohlsdorf-Pesterwitzer Nebenmulde im Nordosten und → Hainsberg-Quohrener Nebenmulde im Südwesten. Parallel zur Längsachse des Beckens streichen bedeutende Störungselemente. Dazu gehören der sog. → Rote Ochse, die → Beckerschacht-Verwerfung, die Carolaschacht-Verwerfung sowie die → Döhlener Südwest- und Nordostrandstörung. Die vertikalen Versatzbeträge erreichen Werte bis zu 350 m. Darüber hinaus sind an den Störungen sinistrale Bewegungen nachgewiesen, dextrale Versätze wurden spätmesozoisch-känozoisch wirksam. NE-SW streichende Querstörungen spielen nur eine 344
untergeordnete Rolle, lassen sich aber über die Beckenränder hinaus geophysikalisch bis ins → Erzgebirgs-Antiklinorium bzw. bis in der Lausitzer Scholle verfolgen. Auf eine starke synsedimentäre tektonische Beanspruchung werden die häufig vorkommenden cm- bis >10 m breiten, als Erdbebenspalten betrachteten clastic dikes zurückgeführt. Lagerstättenkundliche Bedeutung besaß das Döhlener Becken für den Steinkohlenbergbau und für die Urangewinnung. Synonym: Döhlener Senke. /EZ/
IETZSCH (1951, 1956, 1962); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1965); W. R EICHEL (1966, 1968, 1970); D. L EONHARDT et al. (1984); W. R EICHEL (1985, 1987); J.W. S CHNEIDER (1994); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); F. M ATTERN (1996); W. R EICHEL et al. (1997); J. G ÖBEL et al. (1997); J.W. S CHNEIDER & M. B ARTHEL (1997); W. R EICHEL et al. (1998); J.W. S CHNEIDER & J. G ÖBEL (1999a, 1999b); O. K RENTZ et al. (2000); U. H OFFMANN (2000); U. H OFFMANN & J.W. S CHNEIDER (2001); J.W. S CHNEIDER & U. H OFFMANN (2001); I. J ASCHKE (2001); H.-J. B ERGER (2001); R. W ERNEBURG & J.W. S CHNEIDER (2001); U. H OFFMANN (2002); B. L EGLER (2002); U. H OFFMANN et al. (2002); M. M ENNING et al. (2005a); W. R EICHEL & M. S CHAUER (2005); W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006); K. H OTH & P. W OLF (2007); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER (2008); H.-J. F ÖRSTER et al. (2008); P. W OLF (2009); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER (2011); H.-J. F ÖRSTER et al. (2011); W. R EICHELT & J.W. S CHNEIDER (2012) Döhlener Granit Döhlen Granite kleines stockförmiges variszisch-postkinematisches Granitvorkommen dioritischer Zusammensetzung am Südostrand des → Schwarzburger Antiklinoriums westlich des → Unterloquitzer Horstes, intrudiert in Schichtenfolgen des → Unterdevon und → Mitteldevon; Teilglied der → Thüringer Granitlinie. /TS/
Döhlen Main Syncline NW-SE streichende Synklinalstruktur im Zentrum des → Döhlener Beckens zwischen Kohlsdorf-Pestewitzer Nebenmulde im Nordosten und Hainsberg-Quohrener Nebenmulde im Südwesten (Abb. 39.5). /EZ/ Literatur: W. R EICHEL (1970, 1985); J.W S CHNEIDER & J. G ÖBEL (1999) Döhlener Schichten → Döhlen-Formation. Döhlener Senke → insbesondere in der neueren Literatur häufig verwendete Bezeichnung für den traditionellen Begriff → Döhlener Becken. Döhlener Steinkohlenlagerstätte [Döhlen hard coal deposit] ― von 1810-1967 bebaute Steinkohlenlagerstätte mit einem Abbau von „Erzkohle“ (Uran) bis ins Jahr 1989 mit einer Gesamtförderung von 50-60 Mio t v.F. Bebaut wurden 3 Flöze unreiner Gas- bis Fettkohle in Mächtigkeiten zwischen 40-400, max. 670 cm. Die Lagerstätte gilt als abgebaut. /EZ/ Literatur: K. H OTH & P. W OLF (2007) Döhlen-Becken → Döhlener Becken Döhlen-Formation Döhlen Formation lithostratigraphische Einheit des Grenzbereiches → Silesium (→ Stefanium) bis tieferes → Unterrotliegend im Gebiet des → Döhlener Beckens (Abb. 39.6), maximal bestehend aus zwei je ca. 50 m mächtigen Mesozyklen. Den ersten Mesozyklus („Untere Döhlen-Formation“) bilden basale Konglomerate und Pyroklastite in Rotfazies (→ Merbitz-Subformation) sowie darüber folgende graue Sand- und Schuffsteine, die lokal zwei Steinkohleflöze führen. Der zweite Mesozyklus („Obere Döhlen-Formation“) besteht aus drei bis vier Kleinzyklen, die jeweils im Top 1-6 m mächtige Kohle- und Brandschieferflöze 345
enthalten. Charakteristisch sind laterale und vertikale Wechsel zwischen fluviatilen, Gerölle führenden Arkosen, subaerisch bis subaquatisch sedimentierten Aschen- und Kristalltuffen, vulkanoklastischen lakustrinen Schluff-, Ton- und Mergelsteinen sowie Flözen von Brandschiefern und Kohlen. Das allgemein 4-6 m, lokal fast 12 m mächtige, aus Bänken von 0,8-1,0 m Brandschiefer bis Glanzstreifenkohle bestehende oberste Flöz ist das am weitesten verbreitete und am intensivsten bebaute Flöz des → Döhlener Beckens. Der Inkohlungsgrad der bis zu sieben Steinkohlenflöze liegt in der Regel im Bereich von Gas- und Gasflammkohle. Der Uranerzbergbau in den Kohlen der Döhlen-Formation konzentrierte sich auf aschereiche Typen sowie auf Gelkohlen, insbesondere auf die genetisch von Sapropeliten und Gyttjen abgeleitete, bis zu 30% Pyrit führende sog. „Grauharte“ Kohle. Der Übergang aus der Kohle führenden Graufazies (max. 110 m) der → Döhlener Hauptmulde in die vorherrschende Rotfazies (0-70 m) der → Hainsberg-Quohrener Nebenmulde ist noch wenig geklärt. Die fazielle Vertretung der Döhlen-Formation am Rand des Beckens ist vermutlich in den dort ausgebildeten gröberklastischen Bildungen zu suchen. Die reiche Flora der Döhlen-Formation besteht hauptsächlich aus hygrophilen Formen unterschiedlicher Bildungsräume. Zur nachgewiesenen Fauna gehören unter anderem Arthropodenreste, Reptilienskelette, Tetrapodenfährten und lakustrische Lamellibranchiaten. Der Döhlen-Formation analoge Bildungen wurden in der an das Döhlener Becken nordöstlich angrenzenden → Briesnitzer Teibecken nachgewiesen. Bedeutende Aufschlüsse: Haus der Heimat in Freital-Burgk; Bohrungen Ft 7/58 und Ft 15/60 aus dem Abbaufeld Bannewitz (Archiv Sächs. LA Umwelt u. Geologie). Synonym: Döhlener Schichten. /EZ/ Literatur: M. B ARTHEL (1958a); K. P IETZSCH (1962); W. R EICHEL (1966, 1970); M. B ARTHEL (1976); W. R EICHEL (1985); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); M. B ARTHEL & R. R ÖSSLER (1995); J. G ÖBEL et al. (1997); J.W. S CHNEIDER & M. B ARTHEL (1997); J.W. S CHNEIDER & J. G ÖBEL (1999a, 1999b, 1999c); U. H OFFMANN (2000) I. J ASCHKE (2001); U. H OFFMANN & J.W. S CHNEIDER (2001); J.W. S CHNEIDER & U. H OFFMANN (2001); H.-J. B ERGER (2001); H. W ALTER & U. H OFFMANN (2001); U. H OFFMANN (2002); B. L EGLER (2002); U. H OFFMANN et al. (2002); M. M ENNING et al. (2005a); W. R EICHEL & M. S CHAUER (2005) ; W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006); J.W. S CHNEIDER (2008); J. R ASCHER (2009); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008); J.W. S CHNEIDER & R.L. R OMER (2010); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER (2011); S UBKOMMISSION P ERM -T RIAS (2011); S. V OIGT (2012); W. R EICHEL & J.W. S CHNEIDER (2012); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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