Umsetzung der eg-wasserrahmenrichtlinie (wrrl)


Typ 19:   Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und


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Typ 19:  
Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und 
Stromtälern  
 
 
Verbreitung in Gewäs-
serlandschaften und 
Regionen nach Briem 
(2003): 
Ökoregion unabhängiger Typ. Auen über 300 m Breite, Niederterrassen 
 
 
 
Übersichtsfoto: 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hellbach (SH). Foto: J. Stuhr
 
 
Morphologische  
Kurzbeschreibung:  
Äußerst gefällearme, geschwungen bis mäandrierend verlaufende Gewässer 
(teils Mehrbettgerinne) in breiten Fluss- oder Stromtälern, die nicht vom be-
schriebenen Gewässertyp, sondern von einem Fluss oder Strom gebildet wur-
den, der die einmündenden Gewässer auch hydrologisch überprägt.  
Eine Talform ist nicht erkennbar. Die gering eingeschnittenen, durch stabile Ufer 
gekennzeichneten Gewässer besitzen je nach den abgelagerten Ausgangsma-
terialien organische bzw. fein- bis grobkörnige mineralische Sohlsubstrate (häu-
fig Sande und Lehme, seltener Kies oder Löss) auf. Das Wasser ist durch 
Schwebstofftransport oft trübe und bei den organisch reicheren Gewässern 
dieses Typs durch Huminstoffe bräunlich gefärbt. Charakteristisch ist ein Wech-
sel von Fließ- und Stillwassersituationen sowie von Beschattung und Lichtstel-
lung mit ausgeprägten Makrophyten- und Röhrichtbeständen. Bei Hochwasser 
wird die gesamte Aue lang andauernd überflutet.  Rückstauerscheinungen bei 
Hochwasserführung des niederungsbildenden Flusses. 
Im Jungmoränengebiet können auch Abschnitte oberhalb von Seen diesem Typ 
zugeordnet werden. 
 
 
Abiotischer  
Steckbrief: 
Längszonale Einordnung: 10 - 300 km² EZG 
Talbodengefälle: < 2 ‰ 
Strömungsbild:  Wechsel von Abschnitten mit kaum erkennbarer Strö-
 
mung und deutlich fließenden Abschnitten, selten turbulent 
Sohlsubstrate: 
neben den organischen Substrate (Makrophyten, Totholz, 
 
teils Torfe) finden sich die in der Niederung abgelagerten 
 
bzw. im weiteren Einzugsgebiet vorkommenden Materia-
 lien 
 
 
 
Wasserbeschaffenheit 
und physiko-
chemische Leitwerte: 
Keine allgemeinen Angaben möglich, da von den geologisch-pedologischen 
Bedingungen der Niederung bzw. des weiteren Einzugsgebietes abhängig. 
 
 
Abfluss/Hydrologie: 
Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; abhängig von der 
Hydrologie des Flusses. 
 
 
 
 
 
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OTTGIESSER 
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OMMERHÄUSER
 (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

Typ 19:  
Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und 
Stromtälern 
 
 
Charakterisierung  
der Makrozoobenthos-
Besiedlung: 
Funktionale Gruppen: Die charakteristische Verzahnung von trägen Fließge-
wässerabschnitten und ausgeprochenen Stillgewässersituationen führt zu ei-
nem hohen Anteil von Arten schwach strömender Gewässerabschnitte einer-
seits und Stillgewässern andererseits; es herrschen hyporhithrale bis epipota-
male Arten vor, hinzu kommen zahlreiche Litoralarten. Der Makrophytenreich-
tum begünstigt einen hohen Anteil von Phytalbewohnern, hinzu kommen vor 
allem Bewohner der Feinsedimente sowie der Hartsubstrate (im natürlichen 
Zustand v. a. Totholz). In den (organischen) Feinsedimenten lebende Sediment-
/Detritusfresser stellen die größte Ernährungstypen-Gruppe dar. Euryöke und 
eurythermische Arten. 
 
Auswahl typspezifischer Arten: Potenziell große Artenvielfalt durch das Vor-
kommen von Fließ- und Stillwasserarten, darunter Gammarus roeseli, Caenis 
spec., Calopteryx splendens, Tinodes waeneri, Neureclipsis bimaculata, Agryp-
nia spp., Phryganea spec., Oecetis spec., Ceraclea spec., Mystacides spec., 
Molanna angustata, Simulium angustipes, Simulium erythrocephalum. Beglei-
tende Taxa: Arten der Familie Dytiscidae, Limnephilus spec., Halesus radiatus, 
Goera pilosa sowie viele Mollusken. 
 
 
Charakterisierung  
der Makrophyten-  
und Phytobenthos-
Gemeinschaft: 
Dieser Bachtyp ist durch eine artenreiche Makrophytengemeinschaft gekenn-
zeichnet, die auf Grund der günstigen Lichtstellung großflächig die Sohle bede-
cken kann. Als Wasserpflanzen treten Arten auf, die keinen ausgesprochenen 
Fließwassercharakter mehr zeigen, sondern ebenfalls in Stillgewässern zu fin-
den sind, wie z. B. Potamogeton natans,  Myriophyllum spicatum oder Nuphar 
lutea
 
 
Charakterisierung  
der Fischfauna: 
Auf Grund der großen Substrat- und Strömungsvielfalt ist die Fischzönose sehr 
arten- und individuenreich: Arten der Fließ- und Stillgewässer sowie strömungs-
indifferente Arten, Arten die mineralische Laichsubstrate bevorzugen oder an 
Makrophyten ablaichen. Neben Fischarten, die bevorzugt kleinere Gewässer 
besiedeln, kommen auch Arten größerer Gewässer vor. Die kiesige Gewässer-
abschnitte dieses Bachtyps werden z. B. durch Forelle und Groppe besiedelt, 
während langsam fließende Gewässerabschnitte mit hohem organischen Anteil 
bzw. lang anhaltend flächenhaft überflutete Auenbereiche das Vorkommen von 
Arten wie Karausche, Rotauge und Hecht ermöglichen. Generell ist die Fischar-
tenzusammensetzung dieses Gewässertyps zudem von der Fischfauna des 
Hauptflusses bzw. -stroms beeinflusst. 
 
 
Anmerkungen: 
Typ 19 wird im Gegensatz zu den anderen Fließgewässertypen des Tief-
landes nicht über die dominierende Sohlsubstratfraktion definiert! 
Charakteristisch für diesen Flusstyp ist die fehlende Talform und die 
hydrologische Überprägung durch das größere Fließgewässer, in das die 
Gewässer des Typs einmünden. Lichtstellung und ausgedehnte 
Röhrichtbestände sind hier kein Artefakt, sondern typspezifisch. Bei 
Niedermoorböden im direkten Einzugsgebiet häufig huminstoffreiches, bräunlich 
gefärbtes Wasser. Naturnahe Gewässer dieses Typs sind allerdings heute auf 
Grund der intensiven Nutzung der Auen nur noch selten anzutreffen, es handelt 
sich meist um begradigte, ausgebaute und gedeichte Gewässer. 
Verwechselungsmöglichkeit: Gegenüber den Typen 11 und 12: Organisch 
geprägte Bäche und Flüsse weist dieser Gewässertyp keine erkennbare Tal-
form auf sowie ein sehr geringes Gefälle. Es handelt sich nicht um ein „hydrolo-
gisch eigenständiges“ Fließgewässer, vielmehr wird das Fließverhalten von 
einem größeren Fließgewässer, in das es einmündet bzw. in dessen Aue es 
liegt, hydrologisch überprägt (z. B. Rückstauerscheinungen) Biozönotisch weist 
der Typ 19 einen großen Anteil von Stillgewässerarten auf, während die Typen 
11 und 12 durch Fließ- und Auengewässer-Arten charakterisiert werden. 
Gewässertyp tritt nur bei kleinen Gewässern (Bäche bis 300 km²) auf). Perio-
disch oder permanent durchströmte Altarme der großen Flüsse und Ströme sind 
nicht Typ 19, sondern Typ 15 oder 20 zuzuordnen. 
 
 
Beispielgewässer: 
Makrozoobenthos: Hellbach (SH), Seege (NI) 
 
 
Vergleichende              
Literatur (Auswahl): 
LUA NRW (2001) „Fließgewässer der Niederungen“, R
ASPER
 (2001) „Fließge-
wässer der großen Feinmaterialauen in Sandgebieten“, LANU (2001) „Teilmine-
ralisch geprägte Fließgewässer der Niederungen und Moorgebiete“ 
 
 
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 (Stand: Februar 2004): Vorläufige Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen
 

 
- 24 - 
Potenzialanalyse für den See Alte Süderelbe 
Nach dem Typisierungssystem der LAWA für stehende Gewässer ist die Alte Süderelbe dem Typ 
11 „ungeschichteter Flachsee“ zuzuordnen. Dieser Gewässertyp ist dadurch gekennzeichnet, dass 
das Sonnenlicht auf Grund der geringen Sichttiefe bis zum Gewässerboden reichen kann. 
Nach der „Gewässerbewertung stehender Gewässer“ durch die LAWA (1998) werden zur 
Bestimmung des Referenzzustandes von Seen die beiden voneinander unabhängigen 
Komponenten „potentiell natürlicher Phosphoreintrag“ und „morphometrieabhängiger Trophie-
Erwartungszustand“ herangezogen. Bei Flachseen ist die Aussage nach der Morphometrie 
ausschlaggebend, da in flachen Gewässern eine evtl. Phosphor-Rücklösung aus dem Sediment 
die Einschätzung des potenziellen Nährstoffeintrages verfälschen könnte. Der morphometrischen 
Berechnung liegen morphologische und wasserwirtschaftliche Daten zu Grunde. 
Nach entsprechenden Berechnungen durch das Gutachterbüro EGL (2003) ergibt sich für die Alte 
Süderelbe eine Referenzsichttiefe von1.06 m und eine zu erwartende Gesamt-P-Konzentration 
von 83,2 mg/m³. Aus diesen beiden Faktoren ergibt sich eine Einstufung als eutroph für den 
Referenzzustand der Alten Süderelbe. Mit dieser Klassifizierung sind die Voraussetzungen für eine 
Besiedlung mit submersen Makrophyten grundsätzlich in der Alten Süderelbe gegeben. 
Flachseen können von Natur aus zwei potenzielle stabile Zustände einnehmen: (1) den des 
phytoplankton-reichen mit trübem Wasser, der in Kapitel 1.2 (s.o.) als Istzustand beschrieben ist, 
und (2) den des makrophyten-reichen mit guter Sichttiefe. Welcher Zustand herrscht, hängt 
wesentlich von der trophischen Situation ab. Auch andere Faktoren wie windinduzierte 
Sedimentaufwirbelung (Trübung) oder benthosfressende Fische spielen eine Rolle. Der 
ursprünglichere Zustand eines Flachsees ist wohl der makrophyten-dominierte, da man bei den 
meisten Seen von einer geringen Trophie ausgehen kann. Die unterschiedlichen submersen und 
emersen Makrophyten speichern in ihrer Biomasse eine Menge an Nährstoffen, die dem Umsatz 
im See nicht zur Verfügung stehen. Ursprünglich sind es Unterwasserrasen von Armleuchteralgen 
(Characeen), die mit zunehmender Trophie von anderen submersen, wie Wasserpest (Elodea), 
Tausendblatt (Myriophyllum) und verschiedenen Laichkräutern (Potamogeton) sowie 
Schwimmblattpflanzen, z.B. Seerosen, ersetzt werden. 
Phytoplankton spielt eine untergeordnete Rolle, weil es zum einen durch allopathische Effekte der 
Makrophyten unterdrückt und andererseits von reichlich vorhandenen Zooplanktonorganismen 
gefressen wird. In der Fischzönose dominieren die Barschartigen. Über die Nahrungskette wird die 
Menge an Benthos und Zooplankton klein gehalten. 
Grundsätzlich werden in Flachseen erhebliche Schwankungen zwischen phytoplanktondominierten 
Phasen und makrophytendominierten Phasen beobachtet. Allein das Fehlen oder Vorkommen von 
Makrophyten ist noch kein eindeutiges Indiz für den schlechten oder den guten ökologischen 
Zustand eines Sees. 

 
- 25 - 
See: 
mo_3: Alte Süderelbe 
Seentyp: 
kalkreicher See in der Flachlandregion mit relativ großem Einzugsgebiet, 
ungeschichtet sowie einer Verweilzeit von mehr als 30 Tagen 
 
Hydromorphologische Qualitätskomponenten 
Sohlsubstrat: 
Dominanz einer mineralischen Sedimentauflage, schluffig bereichsweise sandig 
Uferstruktur: unregelmäßige 
Uferlinie, 
Röhrichtgürtel mit Schilfdominanz 
Wasserstandsdynamik: 
gering (< 20-30 cm), weitgehend konstante Wasserstände (Wintermaxima, 
Sommerminima.) 
Tiefenvariation: Flachsee 
 
Physikalisch-chemische Qualitätskomponenten 
Sichttiefe: 
hoch, bis zum Grund 
Temperaturverhältnisse: Natürliche 
Verhältnisse 
Sauerstoffgehalt: 
> 6 mg/l 
Salzgehalt: Natürlicher 
Zustand 
Versauerungszustand: Natürlicher 
Zustand 
Nährstoffverhältnisse: 
Eutroph 2 (LAWA-Richtlinie Stillgewässer 1999) ), Phosphorgehalte <0,084 mg/l 
Spezifische Schadstoffe: 
Einhaltung der Qualitätsziele 
 
Biologische Qualitätskomponenten 
FAUNA 
 
Benthische wirbellose Fauna 
hohe Artenvielfalt, hohe Abundanzen, teilweise hohe Biomassen 
Substratpräferenzen 
Dominanz von Feinsand-, Schluff- und Pflanzenbesiedlern  
Ernährungsformtypen 
Dominanz von Sedimentfressern, Filtrierern und Weidegängern neben räuberisch 
lebenden Arten 
Artenspektrum 
hoch, Abundanz: hoch 
Typische Arten  
Eintagsfliegen: ? 
Libellen: ? 
Köcherfliegen: ? 
Käfer: ? 
 
Fische 
 
ökologische Beschreibung 
Hecht-Schlei-Gewässer mit großer Artenvielfalt, artenspezifischer Abundanz, alle 
Altersstrukturen sind vorhanden 
Leitarten und typische Arten 
Hecht-Schlei: Flussbarsch, Brasse, Rotfeder, Moderlieschen 
 
FLORA 
 
Makrophyten 
 
Makrophytengesellschaft 
Hohe Artenvielfalt bei hoher Abundanz 
Charakteristische Arten 
Chara, Myriophyllum, Potamogeton, Ceratophyllum, Nuphar lutea 
Deckung Makrophyten 
 
Trophie Eutroph 

 
Phytoplankton 
Hohe Artenvielfalt bei geringer Abundanz und geringer Biomasse 
Artenspektrum 
Vorkommen von vielen Arten mit wenig Individuen (Grünalgen und Kieselalgen, 
keine Blaualgen), keine Algenblüten 
Trophie 
Das Artenspektrum umfasst Arten, die eutrophe Verhältnisse zeigen 
Biomasse 
< 0,5 mg/l  
Chlorophyll 
< 20 µg/l  
Tabelle 1.3.1-1:  Festlegung des höchsten ökologischen Potenzials für den Seentyp 
Alte Süderelbe  

 
- 26 - 
1.4 
Ermittlung der Belastungen 
Bei der Ermittlung der Belastungen aus Punktquellen und diffusen Quellen sind die Erkenntnisse 
aus der Umsetzung verschiedener EU-Richtlinien mit zu berücksichtigen. Im Bearbeitungsgebiet 
sind die Berichte zu folgenden Richtlinien berücksichtigt worden: 
RL 78/659/EWG (Fischgewässer) 
Meldungen Hamburgs zum Bericht der Bundesrepublik 
Deutschland gemäß Artikel 16 der RL 78/659/EWG 
(Fischgewässer) für die Berichtsjahre 1999-2001 
RL 76/464/EWG (gefährliche Stoffe) 
hauptsächlich unter Punkt 1.4.5 berücksichtigt 
Programm zur Verringerung der 
Gewässerverschmutzung gemäß Artikel 7 der Richtlinie 
76/464/EWG über die Ableitung gefährlicher Stoffe in 
Gewässer, Oktober 2001, sowie Bericht der FHH zur 
Verringerung der Gewässerverschmutzung über die 
Ableitung gefährlicher Stoffe in Gewässer, Berichtsjahr 
2001 (Mai 2002)  
 
Die anderen in Anhang II der WRRL unter 1.4 aufgeführten Richtlinien sind in diesem 
Bearbeitungsgebiet nicht einschlägig. 
1.4.1 Punktquellen 
Abwassereinleitungen aus kommunalen Kläranlagen > 2000 EW sind im Bearbeitungsraum nicht 
vorhanden. 
Industrielle Direkteinleitungen von Anlagen, die nach der IVU-Richtlinie (Richtlinie 96/61/EG über 
die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) berichtspflichtig sind, 
sind im Bearbeitungsgebiet nicht bekannt. Es wird von einer Firma Niederschlagswasser von 
Dach- und Hofflächen in die Alte Süderelbe eingeleitet. Die für die Betrachtung größerer 
Punktquellen herangezogenen Frachtschwellenwerte nach EPER (Europäisches 
Schadstoffregister) werden nicht überschritten. Die wasserrechtlichen Vorgaben werden jeweils 
eingehalten. 
Industrielle Direkteinleitungen von Nahrungsmittelbetrieben > 4000 EW sowie Niederschlags-/ 
Mischwassereinleitungen von befestigten, zusammenhängenden Flächen > 10 km² sind im 
Bearbeitungsraum nicht vorhanden. 
Die Karte 1.4.1-1: Signifikante Belastungen aus Punktquellen entfällt für das Bearbeitungsgebiet. 
Die Karte 1.4.1-2: Punktquellen aus summarischer Erfassung / Mischwasserüberläufe entfällt für 
das Bearbeitungsgebiet. 
Alle Niederschlagswassereinleitungen und ein Notauslass vor einem Schmutzwasserpumpwerk 
sind in Karte 1.4.1-3 dargestellt. 
Fazit: 
Es liegen keine signifikante Belastungen aus Punktquellen vor. 

 
- 27 - 
FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit
Amt für Umweltschutz
Karte 1.4.1-3: 
Niederschlagswassereinleitungen
Datum:
17.11.03
0
1000
2000
3000
4000 m
Bebauung
Bahnlinie
Straße
Autobahn
Oberflächengewässer
Landesgrenze
Grenze des Bearbeitungsgebietes
Legende
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Y
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Y
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Y

dere
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Mühlenberger
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d
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re
lb
e
35
52
35
52
54
54
56
56
58
58
60
60
62
62
64
64
59
22
59
22
24
24
26
26
28
28
30
30
32
32
34
34
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Y
Regensielauslass
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Notauslass vor SW-Pumpwerk
 

 
- 28 - 
1.4.2 Diffuse 
Quellen 
Altlasten 
Im Bearbeitungsgebiet sind 17 altlastverdächtige Flächen und Altlasten in der Nähe (< 100 m) von 
Oberflächengewässern erfasst. Es wurde keine Altlast mit erheblichen wasserwirtschaftlichen 
Auswirkungen auf den Betrachtungsraum festgestellt. 
Landwirtschaft 
Eine weitere Belastung über diffuse Quellen erfolgt durch die intensive landwirtschaftliche und 
gärtnerischen Nutzung im Bearbeitungsgebiet. Das Obstanbaugebiet Francop/Süderelbmarsch 
wird über Beetgräben, Flach- und Tiefdränagen entwässert. Über Pumpschöpfwerke erfolgt dann 
die Einleitung in die Moorwettern. Auf Grund vorliegender Untersuchungsbefunde aus dem Jahr 
2001 (s. Tabelle der Untersuchungsdaten in Kapitel 1.4.5) muss hier davon ausgegangen werden, 
dass sich der großräumige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nachteilig auf die 
Oberflächengewässer auswirkt.  
Fazit: 
Es wurden bisher keine signifikanten Belastungen durch Altlasten nachgewiesen. Der 
Pflanzenschutzmitteleinsatz stellt jedoch ein Risiko für die Oberflächengewässer dar. 
1.4.3  Salzeinleitung und Versalzung 
Im Bearbeitungsgebiet findet keine signifikante Einleitung von Salz statt. Die Chloridgehalte liegen 
unter dem biologischen Schwellenwert. 
Fazit: 
Es wurden keine negativen Auswirkungen beobachtet. 
1.4.4 Versauerung 
Die Ergebnisse der Phytoplanktonuntersuchungen zeigen säuretolerante Organismen auf, die aus 
den kleinen „Quellbächen“ in die Moorburger Landscheide und Moorwettern eingetragen wurden.  
Fazit: 
Als Tieflandbäche sind letztgenannte Gewässer gut gepuffert und nicht versauerungsgefährdet. 
Beeinträchtigungen der Biozönosen durch künstliche (anthropogene) Versauerungen sind nicht 
festzustellen. 
1.4.5  Chemische und physikalische Untersuchungsdaten 
Die Gruppe der physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten teilt sich in „Allgemeine 
Bedingungen“ und „Spezifische Schadstoffe“ (ebenfalls Anh. V 1.2). Als allgemeine Bedingungen 
werden folgende Parameter bewertet: 
Temperatur, Sauerstoff, Chlorid, pH-Wert, Gesamt-P, o-Phosphat-P, Gesamt-N, Nitrat-N. Bei Seen 
ist zusätzlich die Sichttiefe zu bewerten. 
Spezifische Schadstoffe sind synthetische und nichtsynthetische Schadstoffe und werden nach 
den Listen „eco“ und „chem“ bewertet. Die Listen sind Bestandteil der LAWA-Arbeitshilfe und der 
Hamburgischen „Verordnung zur Umsetzung der Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des 
Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines 
Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik“. 

 
- 29 - 
Stoffe nach Anhang VIII, 1-9, IX und X 
Fließgewässersystem Moorwettern 
2002 wurde an der Messstelle Moorwettern/ Landscheide (Mow 5) ein umfangreiches 
orientierendes Messprogramm durchgeführt. Viermal im Jahr wurde auf die Parameter der 
sogenannten Listen „eco“ und „chem“ des „Entwurfs der Musterverordnung zur Umsetzung der 
Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 
Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im 
Bereich der Wasserpolitik“ sowie darin bisher nicht aufgeführte prioritäre Stoffe gemäß 
Wasserrahmenrichtlinie untersucht. Diese Stoffpalette deckt das Stoffspektrum gemäß Anhang 
VIII, 1-9, Anhang IX und X WRRL (und damit auch gemäß 76/464/EWG) ab. Zur Bewertung der 
Untersuchungsergebnisse wurden die in der Musterverordnung genannten Qualitätsnormen 
herangezogen. Waren dort für bestimmte Parameter keine QN aufgeführt, wurden andere 
einschlägige Beurteilungskriterien herangezogen, die in der nachfolgenden Tabelle vermerkt sind.  
Gemäß Entwurf der Musterverordnung ist die Einhaltung der Umweltqualitätsnormen anhand der 
arithmetischen Jahresmittelwerte der einzelnen Parameter an der jeweiligen Messstelle zu prüfen. 
Dabei wird der Jahresmittelwert wie folgt berechnet: Alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze 
gehen mit der jeweils halben Bestimmungsgrenze in die Berechnung ein. Die 
Umweltqualitätsnormen gelten als eingehalten, wenn die Jahresmittelwerte die jeweiligen 
Umweltqualitätsnormen nicht überschreiten. Die Umweltqualitätsnorm ist auch dann eingehalten
wenn die Bestimmungsgrenze größer ist als das Qualitätsziel und der Jahresmittelwert kleiner als 
die Bestimmungsgrenze.  
Die Tabelle im Anhang gibt einen Überblick, welche Belastungen an der Messstelle Moorwettern/ 
Landscheide (Mow 5) auftreten. Auffällig sind insbesondere Qualitätsnorm-Überschreitungen für 
Tributylzinn, Diuron, Pentabromdiphenylether und Bis(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP). Der gute 
chemische Zustand wird damit nicht erreicht. Für Trifluralin wird die halbe QN überschritten, bei 
Heranziehung zur Zeit auf EU-Ebene diskutierter niedrigerer QN würde sogar eine Überschreitung 
resultieren. Auch der Mittelwert für Blei (Fraktion < 20 µm als auch Gesamtfraktion) liegt über der 
halben QN. Die Diskussion, ob die Gehalte in der Fraktion < 20 µm oder in der Gesamtfraktion zur 
Bewertung heranzuziehen sind, ist noch nicht abgeschlossen. 
Der gute ökologische Zustand wird ebenfalls nicht erreicht, da der Mittelwert für Trichlorfon die 
Qualitätsnorm überschreitet. Zu beachten sind ferner Überschreitungen der halben 
Qualitätsnormen für Arsen,  Zink  und Zinn (jeweils nur in der Fraktion < 20 µm) und zwei PCB-
Kongenere. 
Die Ergebnisse für alle übrigen Parameter unterschreiten die jeweiligen halben Qualitätsnormen. 
In Ergänzung zu den vorgenannten Messdaten wurden im Rahmen des Bewirtschaftungsplans 
Süderelbmarsch/Harburger Berge an den Messstellen Mow 2 und Mow 4 erhobene Daten analog 
ausgewertet. Eine Übersicht über die Ergebnisse zeigt die Tabelle im Anhang, danach kommt es 
zu keiner QN-Überschreitung. Dabei ist allerdings zu beachten, dass an den beiden genannten 
Messstellen auf eine weniger umfangreiche Parameterpalette geprüft  wurde als bei Mow 5. 
See Alte Süderelbe 
Die chemischen Stoffe der Tabelle (ebenfalls im Anhang) wurden 1998 in der Alten Süderelbe 
gemessen. Zu verzeichnen sind Überschreitungen von halben QN für 2 PCB-Kongenere. 

 
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