Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Elster-Grundmoräne: Zweite →
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Elster-Grundmoräne: Zweite → Elster-Grundmoräne: Obere ... Elster-Hauptrandlage Elsterian main Ice Margin in mehreren Loben verlaufende, mitunter schwer zu verfolgende Randlage des ersten und am weitesten nach Süden reichenden Eisvorstoßes der → Elster-Kaltzeit des → Mittelpleistozän (→ Zwickau-Phase), die sich aus dem Raum der Oberlausitz entlang des Nordrandes des → Erzgebirges, des → Thüringisch- Vogtländischen Schiefergebirges und des → Thüringer Waldes in annähernder Ost-West- Richtung erstreckt, um im Bereich des westlichen → Thüringer Beckens nach Norden abzubiegen und, den Unterharz teilweise überfahrend, am Nordrand des → Harzes das Gebiet des westlichen Sachsen-Anhalt in Richtung Niedersachsen zu verlassen (Abb. 24.1). Weiter nach Westen lässt sich die Hauptrandlage bis in die Niederlande und darüber hinaus, nach Osten bis in den Sübabschnitt des Polnischen Tieflandes verfolgen. Lithofaziell ist eine nur lückenhaft erhalten gebliebene, maximal bis 35 m mächtige Grundmoräne des → Älteren Elster-Stadials 429
kennzeichnend (→ Untere Elster Grundmoräne). Zuweilen sind lokal im Ergebnis mehrfacher Eis-Oszillationen mehrere Geschiebemergelbänke entwickelt. Häufig wird vermutet, dass insbesondere mit dem ersten Elster-Eisvorstoß durch glazigen-hydromechanische Prozesse im gesamten Vereisungsgebiet ein komplexes System von oft tief in den präquartären Untergrund einschneidenden Rinnen angelegt wurde. Andere Interpretationen gehen davon aus, dass die Entstehung der tiefen Glazialrinnen und damit auch der Grundmoränen innerhalb dieser ein Ergebnis des zweiten Elstereisvorstoßes ist. Damit würde sich das mögliche Vorkommen Elster- 1-zeitlicher Grundmoräne auf die Hochgebiete zwischen diesen Rinnenstrukturen einengen. Die Elster-Hauptrandlage ist generell identisch mit der sog. →
Literatur: A.G. C EPEK (1968a); L. E ISSMANN (1969, 1970); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); K.P. U NGER (1974a, 1974b); L. E ISSMANN (1975, 1981); G. S EIDEL (1992); L. W OLF et al. (1992); L. E ISSMANN & T. L ITT ./Hrsg. (1994); L. E ISSMANN (1994b); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (1994); W. K NOTH (1995); L. E ISSMANN (1995); K.P. U NGER (1995); L. F ELDMANN (2002); G. P ATZELT (2003); K.P. U NGER (2003); T. L ITT et al. (2007); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKI (2008); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011) Elster-Hochglazial Elsterian High Glacial klimatostratigraphische Einheit des → Mittelpleistozän zwischen → Elster-Frühglazial (Unteres Elster) im Liegenden und → Elster- Spätglazial (Oberes Elster) im Hangenden, für die häufig ein Zeitumfang von 70 ka (etwa 456- 386 ka b.p.) angegeben wird (Tab. 31). Charakterisiert wird das Elster-Hochglazial insbesondere durch den ersten Elster-Eisvorstoß (→ Älteres Elster-Stadial/→ Zwickau-Glaziär-Formation mit → Unterer Elster-Grundmoräne) und den nach einem kurzen Intervall (→ Miltitz-Intervall) erfolgten zweiten Elster-Eisvorstoß (→ Jüngeres Elster-Stadial/→ Markranstädt-Phase mit → Oberer Elster-Grundmoräne). Synonym: Elster-Pleniglazial.
→ Elster-Kaltzeit; in der älteren Literatur zur Geologie Ostdeutschlands nur selten angewendet. Elster-Kaltzeit Elsterian Cold Stage klimatostratigraphische Einheit des → Quartär, Teilglied des → Mittelpleistozän, für das häufig ein Zeitumfang von 95 ka (etwa 475-370 ka b.p.) angegeben wird, gegliedert in → Unteres Elster (→ Elster-Frühglazial) und → Oberes Elster (→ Elster-Hochglazial und → Elster-Spätglazial). Gebietsweise (insbesondere im sächsischen Raum) ist eine entsprechende Gliederung in Ältere Elster-Eiszeit (Frühelster) und Jüngere Elster-Eiszeit (→ Zwickau-Phase, → Markranstädt-Phase) gebräuchlich. Als Untergrenze gegen den → Cromerium-Komplex galt in Ostdeutschland das heute dafür als wenig geeignet betrachtete Profil → Voigtstedt. Die Obergrenze wird mit den ersten Bildungen der → Holstein-Warmzeit gezogen (Tab. 31). Während der Elster-Kaltzeit verlief die Außengrenze des Eises am nördlichen Harzrand entlang nach Osten bis zum Bodetal und quert danach den Unterharz. Südlich des Harzes stieß das Eis in großen Loben nach Westen vor und überfuhr das 430
Thüringer Becken bis Bad Langensalza/Erfurt/Weimar. Der weitere Verlauf der Maximalausdehnung ist über Jena, Weida nach Zwickau verfolgbar und von dort am Fuße des Erzgebirges entlang über Chemnitz/Roßwein nach Freital und weiter in das Elbsandsteingebirge und das Lausitzer Bergland (Abb. 24.1). Der erste Elster-Eisvorstoß erreichte im ostdeutschen Raum nach heutiger Interpretation die größte Ausdehnung aller pleistozänen Vergletscherungen. Angaben zur Mächtigkeit des Eises sind mehr oder weniger spekulativ. Angenommen werden Maximalwerte von mehr als 500 m (Nordsachsen). Die glaziären Ablagerungen werden mit zwei durch eine nicht vollkommen entwickelte Erwärmungsphasen (z.B. → Miltitzer Horizont) unterbrochenen großen Eisvorstößen (→ Älteres Elster-Stadial; → Jüngeres Elster-Stadial) in Verbindung gebracht, deren Typusgebiet im Bereich des namengebenden Flussgebiets der Weißen Elster liegt. Im Allgemeinen wird angenommen, dass der zweite Elstervorstoß etwa 10- 30 km hinter dem ersten zurückblieb, lediglich in der Oberlausitz bei Zittau könnte der zweite Vorstoß weiter nach Süden vorgedrungen sein. Der generelle lithofazielle Aufbau der zwei glazialen Serien
besteht (vom
Liegenden zum
Hangenden) aus
Flussschottern (Frühelsterterrasse), glanzilimnischen Bildungen, Geschiebemergel bzw. Geschiebelehm sowie abschließenden Schmelzwassersedimenten bzw. einer stark wechselnden Folge von Schmelzwasserbildungen, Beckensedimenten und Geschiebelehm. Die meist dunkelbraungrau gefärbten elsterzeitlichen Grundmoränen zeichnen sich durch einen hohen Anteil von aufgearbeiteten tertiären Sedimenten und älteren Flussschottern aus. Sie erreichen durchschnittliche Mächtigkeiten von 10-20 m, in Exarationsgebieten, Subrosionssenken und alten Talfüllungen auch bis über 70 m. Charakteristische Endmoränen, wie von jüngeren Eisvorstößen bekannt, sind nicht erhalten geblieben. In Rinnen und Senken wurden im ostdeutschen Raum örtlich bis zu 300 m mächtige gebänderte Beckenschluffe und feinkörnige Beckensande, untergeordnet auch mit
Einschaltungen von
elsterzeitlichem Grundmoränenmaterial abgelagert. Die Rinnen entstanden überwiegend subglaziär- hydromechanisch nach dem ersten und während des zweiten Vorstoßes des Elstereises. Dabei ist kennzeichnend, dass die Rinnen und mit ihnen auch der Elster-Haupteisstrom offensichtlich einerseits alt angelegten, vorwiegend Nordost-Südwest bis Nord-Süd streichenden Störungselementen des tieferen Untergrundes folgen, andererseits räumlich an die Nordwest- Südost orientierte neotektonische Mitteleuropäische Subsidenzzone gebunden sind. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Profil von Voigstedt südlich Sangerhausen (Thüringen); „Steile Wand“ von Lossow 1,5 km östlich des Ortsteiles von Frankfurt/Oder (ca. 500 m lange und bis max. 20 m hohe Aufragung aus Geschiebemergeln am westlichen Prallhang der Oder).Synonyme: Elster- Eiszeit; Elsterium; Elster; Elster-Zeit; Elster-Komplex; Haupt-Eiszeit; Mindel-Kaltzeit (Alpenraum). Literatur: A.G. C EPEK (1965, 1967, 1968); L. E ISSMANN (1969, 1970); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); K.P. U NGER (1974a, 1974b); L. E ISSMANN (1975, 1981); Q UARTÄR -S TANDARD TGL 25234/07 (1981); R. G ROSSE & J. F ISCHER (1989); G. S EIDEL (1992); L. W OLF et al. (1992); L. E ISSMANN & T. L ITT /Hrsg. (1994); L. E ISSMANN (1994b); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (1994); A.G. C EPEK (1994); L. L IPPSTREU et al. (1994b); N. R ÜHBERG et al. (1995); W. K NOTH (1995); L. E ISSMANN (1995); W. N OWEL (1995a); L. L IPPSTREU et al. (1995); K.P. U NGER (1995); G. S CHWAB & A.O. L UDWIG (1996); L. E ISSMANN et al. (1997a); L. L IPPSTREU et al. (1997); F.W. J UNGE (1998); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); L. B ÜCHNER (1999); J.H. S CHRÖDER (2000); R. S CHULZ (2000); J.H. S CHROEDER et al. (2001); W. S TACKEBRANDT et al. (2001b); T. L ITT et al. (2002); L. L IPPSTREU (2002a); L. F ELDMANN (2002); U. M ÜLLER et al. (2003); G. P ATZELT (2003); K.P. U NGER (2003); M. H ANNEMANN (2003); J.H. S CHROEDER et al. (2004); U. M ÜLLER (2004a); L. S CHIRRMEISTER & V. S TRAUSS (2004); T. L ITT et al. (2005); 431
S CHIRRMEISTER & V. S TRAUSS (2004) L. L IPPSTREU (2006); T. L ITT et al. (2007); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008); T. L ITT & S. W ANSA (2008); W. S TACKEBRANDT (2009); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2011); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); W. S TACKEBRANDT (2015d); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Elster-Komplex Elsterian Complex ehemals ausgeschiedene, heute nur noch selten angewendete alternative klimatostratigraphische Einheit des → Quartär, Teilglied des → Mittelpleistozän, unterlagert vom → Cromerium-Komplex und überlagert vom → Holstein- Komplex. Damit entspricht der Elster-Komplex der → Elster-Kaltzeit der allgemein üblichen Terminologie, erfährt jedoch gegenüber dieser eine abweichende Untergliederung in → Elster I- Kaltzeit, Elster I/II-Warmzeit und → Elster II-Kaltzeit. /NT, LS/
Elster-Schweinitz Gravity Low annähernd NW-SE gerichtetes Schweretiefgebiet am Südrand der → Nordostdeutschen Senke unmittelbar nördlich der → Wittenberger Störung mit Tiefstwerten von −15 mGal. /NS/
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