Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Download 25.05 Mb. Pdf ko'rish
|
- Bu sahifa navigatsiya:
- Erzgebirgs-Phyllit-Einheit
- Erzhorizont: Oberer ...
- Erzhorizont: Unterer ...
Erzgebirgsgranite → in der älteren Literatur weit verbreitete Bezeichnung für die → „Jüngeren Granite“ im Bereich der → Fichtelgebirgisch-Erzgebirgischen Antiklinalzone. Erzgebirgskristallin → allgemeine Bezeichnung für die höhermetamorphen proterozoischen, kambrischen und zum Teil auch ordovizischen Gesteinseinheiten des → Erzgebirgs- Antiklinoriums.
Erzgebirge Mylonite Zone auf der Grundlage der tektonostratigraphischen Gliederung des Erzgebirgskristallins zwischen den Gesteinskomplexen des
cadomischen Basement (→ Mitteldruck-Mitteltemperatur-Einheit) und
den Deckenstrukturen ausgeschiedene Einheiten, in denen verbreitet Gneise mit unterschiedlichen Texturmerkmalen sowie verschiedenen Einlagerungen auftreten. Eine Zuordnung dieser Zonen zu einer der konkret definierten tektonostratigraphischen Einheiten ist bislang nicht eindeutig möglich (siehe Abb. 36.8). Derartige nicht sicher zuordenbare Komplexe werden gelegentlich auch als „Scherzonen“ oder „Gneise unsicherer Stellung“ bezeichnet. /EG/
Erzgebirge Northern Border Zone SW-NE verlaufende Zone ordovizischer (→ Phycoden-Gruppe, → Gräfenthal-Gruppe) und ?kambro-ordovizischer, vorwiegend epizonal- bis mesozonal-metamorpher Gesteinsfolgen am Nordwestrand des → Erzgebirgs-Antiklinoriums (→ Neustädteler Synklinale, → Lößnitz-Zwönitzer Synklinale, → Einsiedeler Synklinale), begrenzt im Nordwesten durch die Auflagerung permosilesischer Molassesedimente der → Mittelsächsischen Senke, im Südwesten durch die → Oberhohndorf- Schwarzenberger Störungszone als Ostast der → Gera-Jáchymov-Zone; im Südosten geht die Nordrandzone etwa auf der Linie Schwarzenberg-Thum-Oederan ohne scharfe Grenze in höhermetamorphe Einheiten des Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs über, nach Nordosten erfolgt zwischen → Frankenberger Zwischengebirge und → Osterzgebirgischem Antiklinalbereich eine beträchtliche Verschmälerung (Abb. 36.1). Im Westabschnitt der Nordrandzone treten innerhalb der → Lößnitz-Zwönitzer Synklinale zusätzlich Schichtserien des → Silur und → Devon in → thüringischer Fazies auf. Die Lagerungsverhältnisse werden durch einen intensiven südvergenten variszischen Faltenbau in Verbindung mit Schuppentektonik in den Zentralbereichen geprägt. Oft tritt grünschieferfazielle Regionalmetamorphose auf. Ausbildung und Lage möglicher Deckenüberschiebungen sind noch nicht hinreichend geklärt. /EG/
Literatur: K. P IETZSCH (1951, 1956); J. W ASTERNACK (1958); K. P IETZSCH (1962); K. H OTH (1984a); E. G EISSLER & A. S CHREIBER (1994); S. R EICH (1996); D. L EONHARDT et al. (1997); G. J ACOB (1997, 1998); L. B AUMANN et al. (2000); H.-J. B ERGER (2001, 2008a); H.-J. B ERGER et al. (2008e); G. F REYER et al. (2008); H.-J. B ERGER & D. L EONHARDT (2008, 2011) Erzgebirgs-Phyllit-Einheit Erzgebirge Phyllite Unit Bezeichnung für die Niederdruck- Niedertemperatur/(LP-LT)-Einheit des nach dem tektonostratigraphischen Modell für das Erzgebirgskristallin konzipierten allochthonen Deckenstapels, gegliedert in Phyllitkomplex 1 und Phyllitkomplex 2 (Abb. 36.8). Verbreitet ist die ausschließlich grünschieferfaziell geprägte Einheit insbesondere im Bereich der Erzgebirgs-Nordrandzone, der → Westerzgebirgischen 455
Querzone um Johanngeorgenstadt sowie im Gebiet der → Südvogtländischen Querzone zwischen Bad Elster-Klingenthal und Adorf. Nach der lithostratigraphischen Gliederung des Erzgebirgskristallins handelt es sich dabei in der Erzgebirgs-Nordrandzone um Schichtenfolgen der → Buchberg-Formation (→ Oberkambrium?) und → Frauenbach-Formation (→ Tremadocium), im Vogtland um solche der ins → Oberkambrium eingestuften → Klingenthal-Gruppe (→ Kraslice-Formation und → Körnerberg-Formation) sowie der tiefordovizischen → Weißelster-Gruppe. Synonym: Phyllit-Einheit. /EG, VS/
Erzgebirge Pluton Bezeichnung für den Gesamtkomplex eines weitgehend von neoproterozoisch-altpaläozoischen Metamorphiten verhüllten variszisch- postkinematischen Granitbatholithen im Bereich des deutschen und tschechischen Anteils des Erzgebirgs-Antiklinoriums, der auf der Grundlage gravimetrischer Messergebnisse, zahlreicher Bohrungen mit Granitnachweis sowie der zutage ausstreichenden Granitmassive und -stöcke konturiert wurde. Neuere geophysikalische, inbesondere tiefenseismische Untersuchungen lieferten allerdings keine Hinweise auf einen geschlossenen granitischen Körper, ohne dass jedoch die morphologische Grundgliederung in drei große, in sich weiter untergliederte Hochlagenbereiche der Granitoberfläche aufgegeben werden muss. Diese drei, eine gewisse Autonomie aufweisenden Hochlagenbereiche werden als → Westerzgebirgische Plutonregion, → Mittelerzgebirgische Plutonregion und → Osterzgebirgische Plutonregion bezeichnet, wobei West- und Ostpluton orthogonal zur NE-SW-Erstreckung des Gesamtbatholithen NW-SE- Orientierung aufweisen. Nach der Intrusionsfolge wurde allgemein eine Unterscheidung zwischen → Älterem Intrusivkomplex (vorwiegend Monzogranite) und → Jüngerem Intrusivkomplex (meist Syenogranite) vorgenommen. Diese Einteilung wird ebenso wie die Annahme eines einheitlichen Gesamtbatholithen heute zumeist aufgegeben und die weitgehende Eigenständigkeit der einzelnen Granitvorkommen des → Erzgebirges in Bezug auf ihre geo.chemisch-mineralogische Charakteristik betont. Synonyme: Erzgebirgsbatholith; Krušné hory-Erzgebirge-Batholith. /EG, VS/
TEMPROK (1993); H.-J. B EHR et al. (1994); E. B ANKWITZ & P. B ANKWITZ (1994a); H.-J. F ÖRSTER & G. T ISCHENDORF (1994); H.-J. F ÖRSTER et al. (1998); W. S IEBEL (1998); F. S CHUST & J. W ASTERNACK (2002) Erzgebirgs-Scholle → Erzgebirge Erzgebirgs-Zentralzone Erzgebirge Central Zone Bezeichnung für den überwiegend aus höhermetamorphen Einheiten des → Proterozoikum und tieferen → Paläozoikum bestehenden Anteil
des mittleren und östlichen → Erzgebirgs-Antiklinoriums, gegliedert in → Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereich im
Westen und
→ Osterzgebirgischen Antiklinalbereich im Osten (Abb. 36.1). /EG/
Middle Ore Horizon neutrale Bezeichnung für eine an der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums innerhalb der → Griffelschiefer-Formation
456
(Abb. 34.3) lokal auftretende eisenschüssige quarzitisch-karbonatische Sandsteinbank bzw. (Grube Schmiedefeld) für einen 4-5 m mächtigen sandig-karbonatischen Tonschiefer-Horizont mit einzelnen oolithischen Lagen. Eisenerzlager treten in diesem Niveau nicht auf. Äquivalente des Mittleren Erzhorizontes Thüringens kommen auch weiter östlich im → Vogtländischen Schiefergebirge vor, dort ausgebildet als maximal 1 m mächtiger Horizont von konglomeratischem Chloritschiefer, der neben den typischen Thuringit-Ooiden auch bis zu 9 cm große Schluffsteingerölle führt. /TS, VS/
Upper Ore Horizon neutrale Bezeichnung für einen bis max. 5 m mächtigen ordovizischen chloritpelitischen oder sandigen Chamositoolith mit einem basalen dm-mächtigen Chloritschiefer und einem chloritischen Sandstein im Hangenden, eingeschaltet zwischen → Griffelschiefer-Formation und → Hauptquarzit-Formation im Bereich des → Lobensteiner Horstes sowie an der Nordwestflanke des → Bergaer Antiklinoriums; ähnliche Ausbildung auch
im → Vogtländischen Schiefergebirge (insbesondere bei Reichenbach/Netzschkau und Oelsnitz). An der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums (Typusgebiet) wird die Abfolge des Oberen Erzhorizonts heute als → Schmiedefeld-Formation bezeichnet. Bedeutender Tagesaufschluss: Auflässiger Steinbruch hinter dem Möbelwerk Triebes. Älteres Synonym: Oberer Thuringithorizont. /TS, VS/
Lower Ore Horizon neutrale Bezeichnung für einen linsig ausgebildeten 0-2 m, maximal bis 11 m mächtigen Horizont von chloritischen Trümmereisenerz, Roteisenerz oder sog. Thuringitschiefern bzw. Thuringitsandsteinen an der Basis der → Griffelschiefer-Formation des → Thüringischen Schiefergebirges. Gelegentlich kommen Beimengungen von Phosphoritkonkretionen vor. Schichtig eingelagert sind zuweilen auch cm- bis dm-mächtige Partien von magnetitfreiem Qzarz-Thuringit-Schiefer sowie kalkige Partien. Selten wurde dieser Erzhorizont auch weiter östlich im → Vogtländischen Schiefergebirge, so zwischen Hauptmannsgrün und Mühlwand bei Reichenbach oder bei Hammerleithen nachgewiesen. Bedeutender Tagesaufschluss: Auflässiger Steinbruch hinter dem Möbelwerk Triebes. Synonym: Tierberger Erzhorizont. /TS, VS/
Erzschwinde deposit am Südwestrand des → Thüringer Waldes an die → Stahlberg-Störung gebundene aufgelassene Grube des → Schmalkaldener Reviers mit epithermalen karbonatischen, teilweise barytführenden Eisenerzmineralisationen (durch metasomatische Verdrängung des → Plattendolomits gebildete Erzkörper). /TW, SF/
S CHRÖDER (1969); H. R EH & N. S CHRÖDER (1974) Esbeck-Interstadial Esbeck interstadial epoch im Tagebau Schöningen der westlichen → Subherzynen Senke südlich von Helmstedt durch palynologische Untersuchungen an humosen, vereinzelt Torflagen und -linsen führenden limnischen Schluffen nachgewiesene Erwärmungsphase während des mittelpleistozänen → Elster-Spätglazials (Tab. 31), die nach
457
dem vorliegenden Pollenspektrum eine Bewaldung mit Kiefer und Birke belegt. Die bis zu 4 m mächtige interstadiale Bildung befindet sich innerhalb einer vielgliedrigen Sedimentfolge zwischen Elster-Grundmoräne und limnischen Sedimenten der → Holstein-Warmzeit. Das unmittelbar Liegende bildet eine Feinsandserie des vorhergehenden Stadials, das Hangende Fließerden der nachfolgenden Kaltphase. Eine vergleichbare interstadiale Abfolge ist aus anderen Gebieten bislang nicht bekannt. /SH/
RBAN et al. (1988); T. L ITT et al. (2007) Eschefelder Mulde [Eschefeld Syncline) ― NE-SW streichende Synklinalstruktur im Bereich der → Zeitz-Schmöllner Synklinalstruktur nordwestlich des → Granulitgebirges. /NW/ Literatur: W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006) Eschenbacher Mulde Eschenbach Syncline im → Vogtländischen Phyllitgebiet ausgeschiedene NE-SW streichende Synklinalstruktur mit Schichtenfolgen des höheren → Ordovizium (→ Griffelschiefer-Formation, → Lederschiefer-Formation) im Muldenkern. /VS/
Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
ma'muriyatiga murojaat qiling