Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Elbstolln: Grünsandsteine des ... → Mobschatz-Formation. Elbtal-Becken → Briesnitz-Teilbecken. 419
Elbe Valley glacial tub generell SE-NW orientierte, zwischen Riesa, Wittenberg und Jüterbog entwickelte bedeutende, nahezu 5000 km 2 einnehmende und eine Tiefe von weithin mehr als 100 m aufweisende glaziäre Destruktionszone, die nördlich von Riesa unter jungquartären Elbeschottern beginnt und in Richtung Nordwest (Torgau-Pretzsch-Jessen) allmählich bis auf –85 m NN absinkt. Die Bildung erfolgte in einem jüngeren Stadium des 2. Elstereisvorstoßes (→ Markranstädt-Phase) der → Elster-Kaltzeit des → Mittelpleistozän insbesondere durch Exaration. Aufgefüllt wurde die Wanne über einer in Lokalfazies vorliegenden Moräne mit einer bis 160 m mächtigen Folge elsterzeitlicher glazilimnischer und glazifluviatiler Schluffe und Feinsande (→ Prettiner Folge), die sich mit Elbeschottern sowie Schmelzwassersanden und –kiesen verzahnen. In verschiedenen Niveaus treten verrutschte Grundmoränen-Schollen (Geschiebelehm und –mergel der → Oberen Elster-Grundmoräne) auf. Es wird eine Mehrphasigkeit der Exaration und Verfüllung der Elbtalwanne vermutet. Ein Teil des sich nach Norden ausdehnenden Elbe-Schwemmfächers dürfte holsteinzeitliches Alter besitzen. Synonym: Elbtalwanne. /EZ, NT/ Literatur: L. E ISSMANN (1967c); A N . M ÜLLER (1973); L. W OLF (1977, 1978); L. E ISSMANN & A N . M ÜLLER (1979); L. E ISSMANN (1987); A N . M ÜLLER (1988); R. F UHRMANN & D. H ÄNDEL (1991); L.W OLF & G. S CHUBERT (1992); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995, 1997a); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008, 2011); L. L IPPSTREU et al. (2015) Elbtalgneis → Coswiger Gneis. Elbtalgneis → Coswiger Komplex. Elbtalgraben → Elbezone. Elbtal-Gruppe Elbtal Group lithostratigraphische Einheit der → Oberkreide im südlichen Abschnitt der → Elbezone zwischen Meißen im Nordwesten und der Staatsgrenze zu Tschechien (einschließlich der Vorkommen im Zittauer Gebirge) im Südosten, zusammengesetzt aus → Niederschöna-Formation, → Meißen-Formation, → Mobschatz-Formation, → Oberhäslich- Formation, → Dölzschen-Formation, → Briesnitz-Formation, → Schmilka-Formation, → Räcknitz-Formation, → Postelwitz-Formation, → Oybin-Formation, → Lückendorf- Formation, → Strehlen-Formation, → Schrammstein-Formation und → Waltersdorf-Formation. Stratigraphisch umfasst die Elbtal-Gruppe Schichtenfolgen vom → Cenomanium bis zum → Coniacium. Die Gesamtmächtigkeiten betragen im Gebiet um Dresden Werte zwischen 400- 500 m und im Elbsandsteingebirge Beträge von 550-600 m; die Maximalmächtigkeit wird mit ca. 1000 m im Zittauer Gebirge erreicht. Liegend- und Hangendgrenze bilden Diskordanzflächen: das Liegende sind vorwiegend Serien des variszischen saxothuringischen Grundgebirges (einschließlich permosilesischer Molassebildungen), nur lokal geringmächtige Ablagerungen des → Jura oder der → Trias, das Hangende ist erosiv gekappt. Lithologisch übewiegen marine klastische Sedimente, die sich vom Beckenrand mit Konglomeraten zum Beckenzentrum hin mit Quarzsandsteinen sowie stärker feinklastischen Folgen (kalkige Siltsteine, Mergel- und Tonsteine) verzahnen. Reine Kalksteine (Schillkalke, pelagische Calcisphären-Coccolithengesteine) spielen nur eine untergeordnete Rolle. Für die biostratigraphische Einstufung von Bedeutung sind insbesondere Inoceramen und Ammoniten, mikrobiostratigraphisch zudem benthische Foraminiferen. Synonyme (im mehr inoffiziellen stratigraphisch/regionalen Sinn): Elbtalkreide; Sächsische Kreide pars; . /EZ/
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P RESCHER (1981); K.-A. T RÖGER & H. P RESCHER (1991); T. V OIGT (1995); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); T. V OIGT (1996); K.-A. T RÖGER & M. W EJDA (1997); K.-A. T RÖGER & T. V OIGT (2000); T. V OIGT & K.-A. T RÖGER (2007a); K.A. T RÖGER (2008b); T. V OIGT & K.-A. T RÖGER (2008a, 2008b, 2008c); K.-A. T RÖGER & T. V OIGT (2008); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Elbtalkreide [Elbe Valley Cretaceous] ― Bezeichnung für ein Gebiet geschlossener Oberkreide-Verbreitung im Bereich des sächsischen Elbtales zwischen Meißen im Nordwesten und der Staatsgrenze zu Tschechien im Südosten (→ Elbe-Kreidesenke; Abb. 39). Ihre Nordostgrenze zum → Lausitzer Antiklinorium bildet die → Lausitzer Überschiebung, die Südwestgrenze zwischen Meißen und Dresden-Kemnitz die → Niederwarthaer Störung; im Südosten grenzen die Kreideablagerungen mit erosiv bedingtem unregelmäßigen Verlauf an die prämesozoischen Einheiten des → Döhlener Beckens und des → Elbtalschiefergebirges. Weiter westlich kommen Erosionsrelikte im Bereich des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs bzw. des→ Tharandter Eruptivkomplexes vor. In Richtung Süden existiert ein unmittelbarer Kontakt zum Nordböhmischen Oberkreidebecken. Eine randliche Zwischenstellung nimmt hierbei die → Zittauer Kreide ein. Stratigraphisch sind Schichtenfolgen vom Unter-Cenomanium bis Mittel- Coniacium in Gesamtmächtigkeiten zwischen 550-650 m vertreten (→ Elbtal-Gruppe). Im Liegenden der Elbtalkreide vorkommende Bodenhorizonte (Rotlehm) sind möglicherweise bereits unterkretazischen Alters. Lithofaziell ist eine regionale Gliederung in einen vorwiegend karbonatisch-tonig-schluffig entwickelten Nordwestabschnitt (Meißen-Dresden) und einen fast ausschließlich sandigen Südostabschnitt (Elbsandsteingebirge) charakteristisch. Zwischen diesen beiden Gebieten vermittelt in der Gegend von Pirna eine ca. 10 km breite Zone mit einer Misch- oder Übergangsfazies aus Wechsellagerungen von teilweise kalkhaltigen oder glaukonitischen Sandsteinen, Plänern sowie kalkhaltigen und schluffigen Tonsteinen. Kennzeichnend sind zusätzlich engräumige Mächtigkeitsschwankungen. Paläogeographisch weist das Ablagerungsmilieu auf einen NW-SE gestreckten Halbgraben hin, an dessen zur → Westsudetischen Insel gerichteten Nordostflanke generell das gröbere Sedimentmaterial sowie die größten Mächtigkeiten zu verzeichnen sind, die in der sandigen Fazies des Südostabschnitts wahrscheinlich bis zu 1000 m erreichen können. Ihre besondere paläogeographische Bedeutung erlangt die Elbtalkreide als zeitweilig mariner Verbindungsweg zwischen der nördlichen borealen und der südlichen tethyalen Bioprovinz (→ Sächsische Straße). Synonyme: Elbtal-Gruppe (im offiziellen lithostratigraphischen Sinn); Elbtalkreide- Senke (im paläogeographischen Sinn). /EZ/ Literatur: K. P IETZSCH (1951); A. S EIFERT (1955); K. P IETZSCH (1956); H. P RESCHER (1959); F. D ECKER (1961); K. P IETZSCH (1962); K.-A. T RÖGER (1963, 1964, 1966c); H.P. M IBUS (1975); H. P RESCHER (1981); K.-A. T RÖGER & H. P RESCHER (1991); T. V OIGT (1995); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); T. V OIGT (1996); O. K RENTZ et al. (2000); T. V OIGT (2000a); K.-A. T RÖGER & T. V OIGT (2000); K.-A. T RÖGER (2001a, 2001b); W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006); B. N IEBUHR et al. (2007); K.-A. T RÖGER (2008b, 2011b) Elbtal-Kreidesenke → Elbtalkreide. Elbtal-Lausitzer Lobus Elbe Valley-Lusatian Lobe gelegentlich verwendete Bezeichnung für den östlichen großen Lobus des aus nördlicher bis nordöstlicher Richtung vorstoßenden Inlandeises der → Elster-Kaltzeit des → Mittelpleistozän. Die Grenze zum westlich anschließenden Thüringisch-Sächsischen Lobus wird etwa mit der Linie Döbeln-Torgau
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gezogen. /LS, EZ, MS, GG/ Literatur: L. E ISSMANN (1997a) Elbtalschiefergebirge Elbe Valley Slate Mountains regionalgeologische Einheit variszisch deformierter Schichtenfolgen des → Präsilesium im Südostabschnitt der → Elbezone zwischen → Mittelsächsischer Störung im Südwesten und → Weesensteiner Störung im Nordosten; im Nordwesten wird die vermutete Verbindung zum → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge durch das → Permosilesium des → Döhlener Beckens überlagert, im Südosten ist die Fortsetzung durch Ablagerungen der → Oberkreide der südlichen → Elbe-Senke verdeckt (Abb. 39.7). Am Aufbau des Schiefergebirges sind Schichtenfolgen vom →(?)Kambrium, sicher aber vom → Ordovizium bis zum → Dinantium beteiligt. Die stratigraphischen Verhältnisse sind allerdings, insbesondere für die sog. → Phyllitische Einheit, nicht restlos geklärt. Bewährt haben sich Vergleiche mit dem westlichen → Saxothuringikum, wobei Parallelen sowohl zur → thüringischen Fazies als auch zur → bayerischen Fazies festgestellt werden konnten. Im Nordostabschnitt des Schiefergebirges sind die altpaläozoischen Einheiten durch südliche Ausläufer (Hornblendegranodiorit) des variszischen → Meißener Massivs kontakmetamorph beeinflusst. Typisch für das Gesamtgebiet ist ein intensiver südwestvergenter Falten- und Schuppenbau mit zahlreichen streichenden Störungen, die zu einer NW-SE gerichteten streifenartigen Anordnung der meist steil bis mittelsteil nach Nordosten einfallenden Schichtglieder führten. Kompliziert werden die Lagerungsverhältnisse zusätzlich durch Querstörungen sowie annähernd Nord-Süd und Ost- West verlaufende Bruchstrukturen. Neben den NW-SE gerichteten schmalen Schuppenzonen sowie meist steilen Überschiebungen in Richtung auf das → Erzgebirgs-Antiklinorium werden zuweilen auch Deckenüberschiebungen angenommen. Außerdem wurden NW-SE gerichtete Scherbewegungen mehrfach nachgewiesen, die gelegentlich für das heutige Nebeneinander von hochmetamorphen Einheiten des → Erzgebirgs-Antiklinoriums und geringer metamorphen Einheiten des Schiefergebirges verantwortlich gemacht werden. Neuere regionaltektonische Modellvorstellungen gehen
davon aus,
dass das
gefaltete Paläozoikum des Elbtalschiefergebirges von seiner primären (?cadomischen) Unterlage abgeschert wurde und heute den oberen allochthonen Bereich eines Krustenstapels bildet. Synonyme: Maxen- Berggießhübeler Synklinorium; Maxen-Berggießhübeler Synklinale; Berggießhübeler Literatur: K. P IETZSCH (1951); P. E NGERT (1954); K. P IETZSCH (1955); P. E NGERT (1956a, 1956b); W. S CHÜTZENMEISTER (1956); G. F REYER & H.I. U HLIG (1956); K. P IETZSCH (1956, 1960, 1962); F. A LDER (1987); U. L INNEMANN et al. (1988); M. K URZE & K.-A. T RÖGER (1990); S. K ÜHRT (1991); H. R AUCHE (1991, 1992); M. K URZE et al. (1992); H. R AUCHE (1994); U. L INNEMANN (1994); C.-D. W ERNER (1994); M. K URZE & U. L INNEMANN (1994); D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); C.-D. W ERNER (1997); M. K URZE (1997a, 1997c); M. K URZE et al. (1998); M. K URZE & K. D ROST (1999); M. K URZE & C.-D. W ERNER (1999); M. K URZE (1999c); U. L INNEMANN & M. S CHAUER (1999); O. K RENTZ et al. (2000); O. K RENTZ (2001); M. G EHMLICH (2003); H.-J. B ERGER et al. (2008e°; G. F REYER et al. (2008); H.-J. B ERGER (2008a; B. G AITZSCH et al. (2008); U. L INNEMANN et al. (2008a, 2008b); M. K URZE et al. (2008); U. L INNEMANN et al. (2010b); G. F REYER et al. (2011); B. G AITZSCH et al. (2011) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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