Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Heldburger Eruptivgangschar →
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Heldburger Eruptivgangschar → Heldburger Gangschar. Heldburger Gangschar Heldburg Dikes NNE-SSW streichendes, etwa 10-15 km breites System von >150 Basaltgängen des → Oligozän/Miozän im Bereich der → Grabfeld-Mulde des Südostabschnitts der → Heldburger Scholle (Lage siehe Abb. 35.2). Einige der meist <1 m mächtigen Gänge lassen sich auf 5-6 km Länge verfolgen. Kontakterscheinungen im Nebengestein lassen sich nur selten nachweisen. Für die Gänge des Grabfeldes werden radiometrische Alter um 20 bis 11 Ma b.p. (→ Miozän) angegeben. Synonym: Heldburger Phonolith. /SF/
Heldburg Block NW-SE gestreckte Scholle im Südwestteil der überregionalen → Südthüringisch-Fränkischen Scholle (Abb. 25.10; Abb. 35.1), im Südwesten begrenzt durch die auf nordbayerischem Gebiet liegende Heustreu-Haßberger Störungszone, im Nordwesten durch die → Ostrhön-Störungszone bzw. den → Graben von Oberkatz, im Nordosten durch die → Wasungen-Themarer Störungszone sowie weiter östlich durch die → Eisfeld-Kulmbacher Störung und im Südosten durch den Zechsteinrand von Bayreuth- Forchheim (Nordbayern). Bedeutsame Strukturen sind die → Grabfeld-Mulde, der → Bibraer Sattel, die → Meininger Mulde, der → Gebaer Sattel, die → Gebaer Mulde, der → Gerhardtsgereuther Sattel mit dem → Görsdorfer Aufbruch, die → Heldburger Gangschar 753
sowie der → Marisfelder Graben. /SF/ Literatur: K. W UCHER (1967); G. S EIDEL (1974b); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); G. S EIDEL et al. (2002); G. S EIDEL (2003, 2004). Heldburg-Gips Heldburg Gypsum bedeutsamer Korrelationshorizont innerhalb der → Weser-Formation (ehemals: Oberer Gipskeuper) an der Grenze zur überlagernden → Arnstadt-Formation (ehemals: Steinmergelkeuper), bestehend aus einem mehrere Meter mächtigen, teilweise massigen, relativ wenig verunreinigten Gipslager im Hangendabschnitt der → Heldburg-Horizonts des → Thüringer Beckens s.str. und der → Grabfeld-Mulde im Bereich der → Südthüringisch-Fränkischen Scholle (Tab. 26). Über beckenweite Korrelationsreihen anhand von Bohrlochlochmesskurven bis in den Bereich der → Nordostdeutschen Senke verfolgbar. Regional verbreitet ist der Heldburg-Gips als pedogene Gipskruste ausgebildet, deren Dachfläche eine Sedimentationsunterbrechung markiert, die in Verbindung mit der → Altkimmerischen Hauptdiskordanz eine wichtige isochrone Leitfläche darstellt. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Südwesthang der Wachsenburg nordwestlich von Arnstadt; Roter Berg/Haideberg nordwestlich von Arnstadt; auflässiger Bruch nördlich von Etzleben (Thüringer Becken). /SF, TB, SH/
Heldburg Horizon informelle lithostratigraphische Einheit der → Germanischen Trias, oberes Teilglied der → Weser-Formation (ehemals: Oberer Gipskeuper) im Bereich der Südthüringisch-Fränkischen Scholle (→ Grabfeld-Mulde) sowie im → Thüringer Becken s.str. (Tab. 26), bestehend aus einer bis >40 m mächtigen Serie von grauen Tonmergelsteinen mit unterschiedlich häufigen Gips- bzw. Anhydriteinlagerungen. Äquivalente Bildungen dieses zuverlässigen Leithorizontes treten in Mächtigkeiten von 15-25 m auch im Gebiet der → Subherzynen Senke (z.B. Bohrung Morsleben) und mit Werten bis über 100 m (mit bis zu 65 m Steinsalz) in der → Westbrandenburg-Senke Senke (z.B. Bohrung Mirow 1/74) auf. Weiter nördlich (Nordbrandenburg, Vorpommern) geht die Gipsführung in Form einzelner Gipsknollen wieder zurück. In Ostbrandenburg wird die Einheit gebietsweise durch Dolomite oder Residualbildungen faziell vertreten. Auf der Grundlage palynologischer Bestimmungen wird der Heldburg-Horizont in das höchste → Karnium (Obertrias) der globalen Referenzskala für die Trias (vgl. Tab. 21) eingestuft. Die Obergrenze (→ Heldburg-Gips) bildet zugleich die Grenze zwischen → Weser-Formation und → Arnstadt-Formation (ehemals: Steinmergelkeuper). Im Niveau dieser Grenze liegt auch die → Altkimmerische Hauptdiskordanz. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Burg Gleichen Autobahnparkplatz; Parkplatz an der Wachsenburg (Thüringer Becken). Synonyme: Heldburg-Gipsmergel; Graue Heldburg- Gipsmergel; Heldburg-Gips pars; Heldburg-Stufe pars. /SF, TB, SH, NS/
OCKTER et al. (1974); T RIAS -S TANDARD TGL 25234/11 (1974); R. T ESSIN (1976); G. B EUTLER (1976, 1985); F. S CHÜLER /Hrsg (1986); G. S EIDEL (1992); J. D OCKTER & R. L ANGBEIN (1995, 2003); G. P ATZELT (2003); G. B EUTLER & R. T ESSIN (2005); M. F RANZ (2008); J. B ARNASCH (2008); G. B EUTLER (2008); M. F RANZ et al. (2013); G. B EUTLER & M. F RANZ (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) 754
ausgeschiedene lithostratigraphische Einheit des → Mittleren Keuper, die die Schichtenfolge zwischen → Burgsandstein im Hangenden und → Schwellenburg-Mergel im Liegenden umfasst (vgl. Tab. 26).
Heldra Anticline NW-SE streichende saxonische Antiklinalstruktur am Nordwestrand der → Treffurt-Plauer Scholle mit Schichtenfolgen des → Unteren Buntsandstein als älteste stratigraphische Einheit im Kern des Sattels (Lage siehe Abb. 32.2). /TB/
Heldrungen Anticline NW-SE streichende saxonische Antiklinalstruktur im Nordwestabschnitt der → Hermundurischen Scholle mit Schichtenfolgen des → Unteren Buntsandstein als älteste stratigraphische Einheit im Kern des Sattels. /TB/
Heldrungen Partial Block auf der Grundlage einer gravimetrisch- geophysikalischen Gebietsgliederung ausgeschiedener Teilblock des vermuteten älteren präkambrischen Unterbaues im Zentralabschnitt des → Thüringer Beckens s.l. mit wahrscheinlich vorherrschend simatischen Krustenanteilen; Gebiet mit
positiven Bouguerwerten. /TB/ Literatur: H. B RAUSE (1990) Helftaer Tertiärbecken → Eislebener Tertiärbecken. Helfta-Folge → Helfta-Formation. Helfta-Formation Helfta Formation lithostratigraphische Einheit des → Maastrichtium bis → Eozän des → Eislebener Beckens im Bereich der → Mansfelder Mulde, bestehend (vom Liegenden zum Hangenden) aus teilweise kohligen Tonen (Helfta-Subformation A des höchsten → Maastrichtium und/oder tiefsten → Paläozän), teilweise kohligen Tonen und Sanden (Helfta- Subformation B des → Paläozän), Tonen, Sanden und bis zu 3 Flözen gelbbrauner bis tiefschwarzer Weichbraunkohle (Helfta-Subformation C des → Paläozän), teilweise kohligen Tonen und Sanden (Helfta-Subformation D des → Eozän), teilweise kohligen Schluffen und Sanden (Helfta-Subformation E des → Eozän) sowie teilweise kohligen Tonen und Sanden (Helfta-Subformation F des → Eozän). Zwischen den einzelnen Folgen werden jeweils Schichtlücken angenommen. Das paläozäne Flöz Helfta erreicht Mächtigkeiten bis zu 1 m. Die gesamte mehr als 120 m mächtige Schichtenfolge liegt diskordant über Ablagerungen des → Buntsandstein. /TB/
RUTZSCH (1955); W. K RUTZSCH & D. L OTSCH (1957); G. J ANKOWSKI (1964); R. K UNERT & G. L ENK (1964); D. L OTSCH et al. (1969); D. L OTSCH (1981); H. B LUMENSTENGEL et al. (1996); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); K.-H. R ADZINSKI (2001a); R. P RÄGER & K. S TEDINGK (2003); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); G. S TANDKE (2008b) Hell-Becken [Hell Basin] ― kleinräumige Senkungsstruktur des frühen → Holozän im Westabschnitt des pleistozänen → Biesenthaler Beckens (Nordostbrandenburg). /NT/ Literatur: B. N ITZ & I. S CHULZ (2004) Helle Dachschiefer → Phycodendachschiefer-Formation. 755
→ Pleistozän im Bereich des → Salzstocks Helle mit einer durchschnittlichen Tiefenreichweite pleistozäner Bildungen von etwa 250 m. /NS/
Helle Minimum geschlossenes Schwereminimum über dem → Salzstock Helle. /NS/
C ONRAD (1996) Helle: Salzstock ... Helle Salt Stock NNE-SSW orientierter, von Quartär überlagerter Salzdiapir des → Zechstein im Nordwestabschnitt des → Prignitz-Lausitzer Walls (Abb. 25.1); der Top der Caprock-Oberfläche (Top Zechstein) liegt bei 280 m unter NN. Die Amplitude der umgebenden Salinarstruktur beträgt etwa 1400 m (bezogen auf den Reflexionshorizont X 1 im Grenzbereich Buntsandstein/Zechstein). Der Salzstock liegt über der Westflanke der gravimetrischen → Prignitz-Anomalie. Typisch ist eine bis zu 1500 m mächtige pleistozäne Randsenkenbildung. /NS/
R. M EINHOLD (1957); H.-G. R EINHARDT (1959); R. M EINHOLD (1959, 1960); E. U NGER (1962); R. M EINHOLD & H.-G. R EINHARDT (1967); G. L ANGE et al. (1990); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1995); D. H ÄNIG et al. (1996); W. C ONRAD (1996); L. L IPPSTREU & W. S TACKEBRANDT (1997); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1997); H. B EER (2000a); G. B EUTLER (2001); G. M ARTIKLOS et al. (2001); W. S TACKEBRANDT & H. B EER (2002); W.v.B ÜLOW (2004); A. B EBIOLKA et al. (2011); W. S TACKEBRANDT & H. B EER (2015) Helle-Formation Helle Formation lithostratigraphische Einheit des → Thanetium (oberes Oberpaläozän; SPP-Zone 9/10) im Gebiet der → Nordostdeutschen Tertiärsenke (Mecklenburg, Nordwestbrandenburg, Altmark; Tab. 30), vorwiegend bestehend aus einer durchschnittlich 30-70 m, maximal (Randsenke des → Salzstocks Helle) bis 250 m, lokal (Randsenke des → Salzstockes Wulkow) sogar bis ca. 600 m mächtigen marinen Serie von oliv- bis dunkelgrauen und grün gefleckten glaukonitischen bzw. pyritführenden, teils kalkigen oder sandigen Tonen und Tonsteinen mit Schluff- und Feinsandlagen. An der Basis tritt häufig ein bis zu 5 m mächtiges Transgressionskonglomerat auf, das Feuersteine (sog. „Wallsteine“) der → Oberkreide als Hauptbestandteil führt. Auch kommen gebietsweise (Altmark) basale Kiese bzw. Kalkbreccien vor. Eine artenarme, aber prägnante Fauna sand- und kalkschaliger Foraminiferen weist auf tieferes marines Ablagerungsmilieu hin. Die ostwärts bis in den Raum Berlin flächenhaft nachgewiesene Schichtenfolge greift mit einer das gesamte → Seelandium umfassenden Schichtlücke transgessiv über Sedimentfolgen des älteren → Tertiär bzw. der → Oberkreide. Synonym: Helle-Schichten. /NT/
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