Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Hermannshagen: Salzkissen
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Hermannshagen: Salzkissen ... Hermannshagen salt pillow Salinarstruktur des → Zechstein am Westrand des → Grimmener Walls (Abb. 25.1) mit einer Amplitude von etwa 100 m und einer absoluten Tiefenlage der Struktur bei ca. 1250 m unter NN (jeweils bezogen auf den Reflexionshorizont X 1 im Grenzbereich Buntsandstein/Zechstein). /NS/ Literatur: G. L ANGE et al. (1990); D. H ÄNIG et al. (1997) Hermsdorf: Erzvorkommen von ... Hermsdorf ore deposit syngenetische (stratiforme) Erzbildungen, die sich in feinster Verteilung mit den dolomitischen Kalksedimenten der → Herold-Formation abgeschieden haben. Durch die variszische Tektogenese wurden diese feindispersen bis lagenförmigen „Bändererze“ (0,5% Pb + Zn) tektonisch überprägt, teilweise mobilisiert und zu sekundären „Brekzienerzen“ angereichert, die bis Mitte des vorigen Jahrhunderts abgebaut wurden. /EG/
Hermsdorf calcite marble complex 150-180 m mächtige Serie von variszisch deformierten Phylliten mit Einlagerungen von (anteilmäßig 30-80 m) Kalzitmarmoren und Dolomitmarmoren der kambrischen → Herold- Formation im Südostabschnitt des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs (→ Altenberger Scholle). /EG/ Literatur: D. L EONHARDT et al. (1997); F. S CHELLENBERG (2009) Hermsdorfer Phyllitscholle → nördliches Teilglied der → Phyllitschollen von Hermsdorf- Rehefeld. 764
Hermsdorfer Störung [Hermsdorf Fault] ― NW-SE streichende Bruchstörung im → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs (→ Altenberger Scholle). Synonym: Hermsdorfer Bruch. /EG/
Hermsdorf-Rehefeld Phyllite Blocks im Südabschnitt des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs (→ Altenberger Scholle) inmitten von Gneisen und Glimmerschiefern isoliert vorkommende bis über 450 m mächtige Schollen ?kambrischer Phyllite mit einer liegenden Folge von Albit- und Granatphylliten bis Granatglimmerschiefern mit Granatamphiboliten und einer hangenden Folge von Phylliten, Kalkphylliten mit allen Übergängen zu Kalzit- bzw. Dolomitmarmoren, Quarzitphylliten bis Quarziten, Graphitschiefern und Metalyditen. Die phyllitische Gesteinsfolge weist einen synmetamorphen tektonischen Lagebau auf, der durch mehrphasige duktile Deformation entstanden ist. Auch die Metakarbonate besitzen ein metamorphes, durchgreifend rekristallisiertes Lagengefüge. Die Bestimmung von Blei-Blei-Modellaltern eines Galenit aus Karbonaten ergab Werte von 564 Ma b.p bzw. 556 Ma, was dem → Ediacarium entsprechen würde. Andererseits wird gelegentlich eine Parallelisierung der Karbonathorizonte von Rehefeld mit denjenigen der ?oberkambrischen (bis tiefordovizischen?) → Herold-Formation des westlichen Erzgebirges erwogen. Das früher auf einer fraglichen Chitinozoenfauna aus Phylliten basierende silurische Alter kann aufgrund der stratigraphisch großen Reichweite (bis → Ordovizium) der bestimmten Arten sowie deren schlechten Erhaltungszustandes nicht bestätigt werden. Die gesamte Serie liegt in flacher Lagerung mit deutlichem Metamorphosesprung diskordant auf steiler einfallenden Glimmerschiefern und Gneisen, die vermutlich zur sog. → Erzgebirgs-Glimmerschiefer-Eklogit-Einheit gehören. Dieser tektonische Kontakt wird häufig als Deckenüberschiebung gedeutet. Die Hermsdorf-Rehefelder Phyllitschollen werden dann entsprechend als Äquivalente der → Erzgebirgs-Granat-Phyllit- Einheit betrachtet. Synonym: Phyllitkomplex von Hermsdorf-Rehefeld. /EG/
Hermstedt Melaphyre gang- bis stockförmiger Basalt der → Oberhof-Formation des → Unterrotliegend (Niveau der „Älteren Oberhofer Quarzporphyre“) im Zentralabschnitt der → Oberhofer Mulde (→ Oberhofer Rhyolithkomplex). /TW/
Hermunduren Block NW-SE streichende regionalgeologische Einheit im Nordostabschnitt der → Thüringer Beckens s.l. (Abb. 25.10; Abb. 32.2) südwestliche Teilscholle der → Osterland-Scholle. Die 10-12 km breite und über 120 km lange, in saxonischer Zeit um ca. 600 m gegenüber ihrer Umgebung herausgehobene Leistenscholle erstreckt sich vom → Gera-Ronneburger Vorsprung bzw. der → Ronneburger Querzone im Südosten bis in das Gebiet nordwestlich des → Kyffhäuser-Aufbruchs im Nordwesten, von wo sie bis zum Südharz
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weiter verfolgt werden kann. Sie trennt das → Thüringer Becken s.str. im Südwesten von der → Merseburger Scholle im Nordosten. Die Südwestgrenze wird durch die → Finne- Störungszone (→ Finnestörung und → Eisenberg-Störung), die Nordostgrenze durch die → Kyffhäuser-Crimmitschauer Störungszone (→ Kyffhäuser-Nordostrandstörung und → Osterfelder Störung) markiert. Im Nordwesten und Südosten bildet jeweils die Auflagerung des → Zechstein im Bereich der → Südharz-Monoklinale bzw. der → Ronneburger Querzone die Abgrenzung. Gelegentlich wird die Nordwestgrenze auch östlich des → Kyffhäuser- Aufbruchs mit der Südwestverlängerung der → Hornburger Tiefenstörung gezogen. Bedeutsame Strukturelemente sind (von Nordwesten nach Südosten) die → Kyffhäuser-Südwestrandstörung, der → Roßlebener Sattel mit dem → Bottendorfer Aufbruch, die → Rastenberger Störung, die → Freyburger Störung, die → Seifartsdorf-Mühlsdorfer Störung sowie der → Brahmetal-Sattel. Aufgebaut wird die generell nach Südwesten eingekippte Horstscholle hauptsächlich von Ablagerungen des → Buntsandstein. Daneben treten im Bereich des Kyffhäusers noch altpaläozoische(?) Metamorphite und postkinematische variszische Granitoide der → Mitteldeutschen Kristallinzone sowie permosilesische Molassesedimente des Westrandes der Saale-Senke zutage. Rotliegendmolasse kommt im → Bottendorfer Aufbruch vor. Im Bereich des Kyffhäusers sind zudem holozäne Bildungen weit verbreitet. Neben dem bedeutsamen → Kyffhäuser-Aufbruch sind an strukturellen Elementen der NW-SE streichende → Heldrunger Sattel, der ebenfalls NW-SE orientierte → Roßlebener Sattel mit dem → Bottendorfer Höhenzug sowie die SW-NE streichende → Naumburger Mulde zu nennen. Wichtigstes bruchtektonisches Querelement ist die → Hornburger Tiefenstörung, welche die Scholle am Durchbruch der Unstrut bei Heldrungen kreuzt. /TB/
ANGGUTH (1959); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); F. S CHÜLER et al. (1989); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); H.J. F RANZKE (1993); G. B EUTLER (2001); G. S EIDEL (2003, 2004); K. S CHUBERTH et al. (2006); K.-H. R ADZINSKI et al. (2008b); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); A. M ÜLLER et al. (2016) Herning-Stadial Herning stadial epoch Stadial des → Weichsel-Frühglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit zwischen → Eem-Warmzeit im Liegenden und → Brörup Interstadial im Hangenden. Das Stadial stellt die erste unbewaldete Kaltphase nach der Wärmeperiode des Eemium und damit den Beginn der → Weichsel-Kaltzeit dar. Aus geochemischen Befunden lässt sich eine Temperaturabnahme von 6 bis 11°C ableiten. Nachgewiesen bzw. vermutetet wurden stratigraphisch äquivalente Bildungen auf ostdeutschem Gebiet unter anderem in einer Folge von Mudden oberhalb des → Eemvorkommens von Gröbern (Nordrand der → Leipziger Tieflandsbucht bei Gräfenhainichen) und oberhalb des → Eemvorkommens von Kittlitz (Mudden von Kittlitz; Südbrandenburg). Weiterhin werden die tieferen Abschnitte einer Folge von fluviatilen Sanden und Mudden im → Lausitzer Urstromtal zwischen Senftenberg und Spremberg dem Herning-Stadial zugewiesen. Auch der Hangendabschnitt des → Lommatscher Bodenkomplexes sowie des → Naumburger Bodenkomplexes wird zuweilen in dieses stratigraphische Niveau gestellt. Schließlich besitzen wahrscheinlich Anteile der → Niederterrassen zahlreicher ostdeutscher Flüsse ein Herning- Alter. Synonym: Stadial I des Weichsel-Frühglazials.
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2010); R.-O. N IEDERMEIER et al. (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Herolder Folge → Herold-Formation. Herolder Schichten → Herold-Formation. Herold-Formation Herold Formation als lithostratigraphische Kartierungseinheit des höheren → Kambrium ausgeschiedene metamorphe Gesteinsabfolge, die insbesondere im westlichen und mittleren Teil des → Erzgebirgs-Antiklinoriums nachgewiesen wurde, unteres Teilglied der → Thum-Gruppe (Tab. 4), bestehend aus einer durchschnittlich 250 m mächtigen Wechsellagerung von vorherrschend Muskowitphylliten bis Phylliten, in den tieferen Teilen auch aus mehr oder weniger quarzitstreifigen Glimmerschiefern sowie dunkelgrauen bis schwarzen Graphitphylliten, Kalkphylliten und Kalkglimmerschiefern mit Einlagerungen von Kalzitmarmoren. Lokal kommen auch Kalksilikatfels und Skarn sowie Metabasit, Quarzit und Metakieselschiefer vor. Metallogenetisch ist die Herold-Formation spezialisiert durch syngenetische (stratiforme) Pb-Zn-Vererzungen bei Hermsdorf-Rehefeld und Flöha-Plaue in dolomitischen Kalken (mit graphitischen Phylliten und Metabasiten) sowie Sb-Mineralisationen ber Herold in Metapeliten und Metakarbonaten. Daneben sind unbedeutende Skarnerzbildungen vorhanden. Für einen Phyllit bei Taufichtig/Tellerhäuser (Westerzgebirge) wurden Rb-Sr- Isochronenalter von 497 1,5 Ma b.p. und 459,9 9,2 Ma b.p. ermittelt (Grenzbereich Kambrium/Ordovizium). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Auflässiger Steinbruch am Teichweg in Rehefeld-Zaunhaus; auflässiger Steinbruch des Kalkwerkes Herold, NW-Hang des Schafberges. Synonyme: Herolder Folge; Herolder Schichten; Tellerhäuserer Schichten. /EG/ Literatur:W. L ORENZ & K. H OTH (1964); W. L ORENZ (1974b); G. H IRSCHMANN et al. (1974); H. B RAUSE & G. F REYER (1978); R. H AAKE & K. H OTH (1978); W. L ORENZ (1979); K. H OTH (1984b); O. K RENTZ (1985); W. L ORENZ & K. H OTH (1990); G. R ÖLLIG et al. (1990); K. H OTH et al. (1991); M. W OLF (1995); D. L EONHARDT et al. (1997, 1998); D. L EONHARDT & M. L APP (1999); H.-J. B ERGER (2001); L. B AUMANN & P. H ERZIG (2002); K. H OTH et al. (2002b); O. E LICKI et al. (2008, 2011) Herold-Geyer-Elterleiner Störungszone Herold-Geyer-Elterlein Fault Zone NE-SW streichende Störungszone im Grenzbereich zwischen → Erzgebirgs-Nordrandzone und → Mittelerzgebirgischem Antiklinalbereich; quert das Gebiet des → Lagerstättendistrikts Ehrenfriedersdorf-Geyer. Synonyme: Geyer-Herolder Störung pars; Geyer-Elterleiner Störung
Herold-Witzschdorf calcite marble complex 60-80 m mächtige Serie von Glimmerschiefern, Metabasiten und (anteilmäßig bis zu 30 m mächtigen) Kalzitmarmoren nahe der Basis der kambrischen → Herold- Formation im Bereich der → Erzgebirgs-Nordrandzone. /EG/
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