Vzor závěrečné práce


Potenzial des Filmeinsatzes aus lernpsychologischer Sicht


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DP Pavla Petrova 146749

2.3 Potenzial des Filmeinsatzes aus lernpsychologischer Sicht 
Unsere Kultur hat sich in den vergangenen Jahren auffallend verändert: Ein Wechsel 
von einer sprach- zu einer bildzentrierten Kultur hat stattgefunden. So kennzeichnet 
Ballstaedt den gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustand in Beiträgen zur 
Medienpädagogik, in denen er auf Resultate eines von Hugo Schmale (2000) 
durchgeführten Berufseignungstests für Jugendliche zurückgreift. Anhand dieses Tests 
ist man zu der Tatsache gekommen, dass die visuelle und akustische 
Wahrnehmungsgeschwindigkeit bei heutigen Jugendlichen um 30 Prozent höher ist als 
noch vor zwanzig Jahren (Ballstaed in Kübler 2004: 631). Diese Tatsache stellt ein 
wichtiges Argument für den Einsatz von Filmen im schulischen DaF-Unterricht dar.
Wenn ein effizienter, Gewinn bringender Unterricht stattfinden soll, müssen aktuelle 
Erkenntnisse aus dem Bereich der Wahrnehmung bedacht werden. Bereits vor fast 
dreißig Jahren hat Schwerdtfeger auf eine enge Verknüpfung zwischen Neugier und 
Wahrnehmung hingedeutet und auf die Beziehung zwischen Sprache und 
Wahrnehmung aufmerksam gemacht (Schwerdtfeger 1989: 22). Der Einsatz von Filmen 
im Fremdsprachenunterricht gewinnt vor allem wegen der Neugier, die er in den 
Rezipienten erregt, an Gewicht. Dieser Teil der Arbeit soll der Bedeutung von 


33 
Emotionen, Kognition, Wahrnehmung und Motivation im Bereich des DaF-Unterrichts 
Rechnung tragen. 
Der Film verknüpft die dem Empfänger vermittelten Informationen sowohl auf 
auditiver als auch auf visueller Ebene. Die Kombination von unterschiedlichen 
Elementen erleichtert dem Lernenden die Informationsaufnahme, da die sprachlichen 
und ikonischen Auskünfte über verschiedene Sinneskanäle in das Zentralnervensystem 
einlaufen und in seinen verschiedenen Bereichen verarbeitet werden (vgl. Scherer in 
Bufe/Deichsel/ Dethloff 1984: 45).
Da das Medium Film Bild und Sprache vereint und die Reizaufnahme auf Gesicht und 
Gehör verteilt, verläuft auch die Verarbeitung der einlaufenden Signale in 
verschiedenen Regionen des zentralen Nervensystems. Scherer hebt hervor, dass
Informationen, die mit dem Auge wahrgenommen werden, in das figurale Denken (d.h. 
das bildliche Denken, das die Fähigkeit Bilder zu verarbeiten umfasst) der rechten 
Hemisphäre geraten. Demgegenüber werden sprachliche Signale vom Ohr der linken 
Hemisphäre zugeleitet. Die Informationsaufnahme erfolgt über beide Kanäle 
gleichzeitig, dies schließt eine mögliche Überlastung einzelner Gehirnbereiche aus. 
Überdies geschieht die sensorische Ansprache über zwei Sinnesmodalitäten simultan, 
was zur Reduzierung möglicher ablenkender Impulse im Fremdsprachenunterricht führt. 
Aus dem bisher Gesagten resultiert eine bedeutende Tatsache: Während der Perzeption 
wendet der Rezipient seine Aufmerksamkeit dem Medium zu, ohne abgelenkt zu 
werden (vgl. Bufe/Deichsler/Dethloff 1984: 24 ff.).
Daraus ergibt sich, dass die Aufmerksamkeit der Lernenden durch eine attraktive 
Unterrichtsgestaltung erzielt werden kann, einer der Schwerpunkte, die im DaF-
Unterricht angestrebt werden. Assmann (1999) definiert den Begriff der 
Aufmerksamkeit folgendermaßen: 
„Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource und manifestiert sich letztlich in der 
Zuwendung der Augen oder Ohren auf bestimmte Informationen. Nur was wir mit den 
Augen fixieren oder mit den Ohren fokussieren, hat eine Chance konzeptuell und 


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bewusst zu Wissen verarbeitet zu werden. Mit dem Aufmerken beginnt das Merken“ 
(Assmann 1999 in Ballstaed 2004: 625). 
Zimmer (1984)
behauptet, dass die visuelle Repräsentation des Bezeichneten das 
Behalten verbaler Information begünstigt (Zimmer in Bufe/ Dethloff 1984: 63). Zu 
dieser Schlussfolgerung gelangte er im Rahmen eines an der Universität Saarbrücken 
durchgeführten Projekts, das die Wirkung des Mediums Fernsehen im 
Französischunterricht 
auf 
die 
Sprachrezeption 
mit 
einem 
linguistischen, 
psychologischen und sprachlerntheoretischen Fokus beweisen sollte.
2.3.1 Wechselbeziehung der Wahrnehmung und Motivation im DaF-Unterricht 
Gemäß einer Definition im Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache 
(Barkowski: 2010) umfängt die Wahrnehmung alle Prozesse, die es möglich machen, 
die mit den Sinnesorganen aufgenommenen Informationen zu verstehen und 
auszulegen. 
Die 
Wahrnehmung 
wird 
von 
physiologischen 
Perspektiven, 
psychophysischen Regeln und zudem von kognitiv-konstruktivistischen Annahmen 
bestimmt (vgl. Barkowski 2010: 355). Wahrnehmung ist im Fremdsprachenunterricht 
von großer Wichtigkeit. Laut Arnold (2002) tritt Wahrnehmung als erster Schritt des 
Informationsverarbeitungsprozesses auf, in dem ihrer Auffassung gemäß folgende 
Phasen erfolgen: 
- Wahrnehmung des Objekts 
- daraus entwickeln sich Emotionen 
- die Stärke der Aufmerksamkeit wird von Emotionen bestimmt 
- Emotionen werden als Gefühle bewusst (vgl. Arnold 2002: 72). 
Wie Arnold weiter vorbringt, können den Emotionen folgende Aufgaben zugerechnet 
werden: 
- Auswahl 
- Bewertung 


35 
- Konsolidierung von Informationen 
Im Grunde genommen sind die Emotionen für die Speicherung und Wiedergabe des 
Gelernten unverzichtbar. Dies sollten Fremdsprachenlehrer bei der Auswahl der 
Methoden und Inhalte im Fremdsprachenunterricht besonders berücksichtigen. Weder 
Inhalte noch erhöhte Aufmerksamkeit noch intensives Wiederholen, sondern emotionale 
Reaktionen, die durch erregende Ereignisse hervorgerufen werden, tragen zur 
Speicherung von Gedächtnisinhalten bei (vgl. Arnold 2002: 86-98). 
Mit dem Phänomen der Wahrnehmung setzt sich weiters Schwerdtfeger (1989) 
auseinander; sie akzentuiert, dass Wahrnehmung und Neugier eng miteinander 
verquickt sind, und weist auf eine Relation hin, die zwischen Wahrnehmung und 
Sprache besteht. Genau diese Relation scheint für das Potenzial des Films im 
Fremdsprachenunterricht relevant zu sein. Sie betont, dass die Anwesenheit der Sprache 
für die Wahrnehmung und den Aufbau von Neugier unverzichtbar ist und versteht 
Neugier im Bezug auf das menschliche Verhalten als eine zentrale Bedingung, die zum 
Handeln veranlasst. In ihrem Werk „Sehen und Verstehen“ (1989) werden die Bezüge 
zwischen dem Filmeinsatz und der so essentiellen Neugier im FSU auf den Punkt 
gebracht. Sie erwähnt ausdrücklich, dass gerade dieses Medium im Vergleich zu 
anderen Medien dem Neugierverhalten der Menschen stark entgegenkommt. Wie 
Schwerdtfeger schlussfolgert, vermag der Film gerade durch die Visualisierung von 
Handlungsabläufen und die Einbeziehung der Vielfalt menschlicher Gefühle Neugier zu 
wecken (vgl. Schwerdtfeger 1989: 21-23). 
Wenn weitere, auf der psychologischen Ebene beruhende Bezüge zu Neugier in 
Erwägung gezogen werden, tritt ein anderer zu bedenkender Faktor auf, und zwar die 
Motivation, die wiederum mit den Emotionen zu tun hat. Wie die gründliche Recherche 
zum Zweck dieser Arbeit ergeben hat, gibt es eine Fülle von motivationsauslösenden 
Faktoren, deren Relevanz je nach den einzelnen Autoren variieren. Dennoch besteht in 
einer Hinsicht Einigkeit: Motivationsstiftend wirkt das, was den Lernenden nahe steht, 
was ihr Leben auf irgendeine Weise anspricht. Bevor die mit der Motivation 


36 
zusammenhängenden
Aspekte erläutert werden, ist es an dieser Stelle aufschlussreich, 
den Begriff Motivation zu erschließen. 

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