Vzor závěrečné práce
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DP Pavla Petrova 146749
- Bu sahifa navigatsiya:
- Die Rolle von Emotion und Kognition
- Lust auf Sprechen vs. Redescheu
„Motivation ist ein affektives Merkmal, dem ein wesentlicher Einfluss auf den
Lernerfolg zugeschrieben wird. In Bezug auf DaF und DaZ ist vor allem die Lernmotivation relevant: Diese bewirkt (gerichtete) Aktivität auf ein Lernziel hin und beeinflusst die Ausdauer und die Antriebskräfte, dieses Ziel zu erreichen“ (Barkowski 2010: 219). Deichsel (1984), der seine Forschungen zur Psychologie der Bildverwendung im Jahr 1984 durchgeführt hat, behauptet, dass bewegte Bilder im Fremdsprachenunterricht motivationsfördernd wirken. Er sieht den Einsatz bewegender Bilder dann zweckmäßig, wenn die Möglichkeit der Identifizierung mit ikonisch dargestellten Personen besteht. Die sich vollziehende Identifizierung ist für erhöhte Aufmerksamkeit und dadurch für gesteigerte Lernbereitschaft verantwortlich (vgl. Deichsel in Bufe/Deichsel/Dethloff 1984: 197). Im Hinblick auf die im Lernprozess präsenten motivationsstiftenden Merkmale betont Ellis (2008) in seinem Buch „The Study of Second Language Acquisition“ noch einen weiteren Aspekt. Er greift das Thema der sog. emotionalen Relevanz auf. Emotionale Relevanz übt einen Einfluss auf die Motivation der Lernenden aus. Obwohl sich die weiteren Aussagen, die dem oben genannten Buch entnommen wurden, auf den L2 Erwerb beziehen, was beim Deutschlernen unter tschechischen Bedingungen nicht der Fall ist, gelten sie im Grunde genommen auch für den Spracherwerb einer zweiten Fremdsprache. Der Autor geht auf die von Schumann verfasste Theorie zur Motivation im Fremdsprachenlernen ein und erwähnt, was für ein Individuum bei L2 motivationsstiftend und was motivationsbeschränkend ist. Ellis akzentuiert Folgendes als motivationsstiftend: - the emotional relevance of stimuli on the basis of their novelty, pleasantness, and relevance to the individual´s goals or needs; - the ability to cope, and compatibility with the individual´s self and social image. 37 “As a result of these appraisals the learner either opts to engage the sustained learning needed for successful L2 acquisition or curtail learning.” (vgl. Ellis 2008: 757) . Sherman deutet auf die gegenseitige Abhängigkeit von Motivation und Authentizität im Bereich des Fremdsprachenunterrichts hin: „ The eye is caught, and this excites interest in the meaning of the words. Authenticity itself is an inducement - there is a special thrill in being able to understand and enjoy the real thing” (Sherman 2010: 2). Mit Motivation im Lernprozess beschäftigt sich außerdem Rheinberg (1999: 191), der sie als eine positive Bewertung eines Lernziels definiert, die dann auftritt, wenn das Ziel für die Lernenden nah ist, d.h. wichtig und erreichbar für die eigene Persönlichkeit. Im Bereich des Fremdsprachenlernens ist es von Bedeutung, auf die integrative und die instrumentale Motivation hinzuweisen. Auf beide Begriffe ist beispielsweise Erdmenger (1996) eingegangen. Der instrumentalen Motivation der zu erlernenden Sprache liegt ihre Anwendungsmöglichkeit zugrunde, d.h. inwieweit sie in Bezug auf die Verständigung nützlich ist und auch welche Vorteile das Sprachenlernen für persönliche Ziele bringt, beispielsweise das Vorankommen in einem Beruf oder gutes Abschneiden in einem schulischen Test oder bei Prüfungen. Die integrative Motivation ist auf die Identifikation mit den Sprechern der gelernten Sprache zurückzuführen. Ein integrativ motivierter Lerner möchte sich mit der fremdsprachlichen Kultur und Welt identifizieren (vgl. Erdmenger 1996: 48). Mit Motivation im Unterricht befasst sich weiterhin Schumann (2010). Sie versichert, dass es zwei Hauptquellen für die Motivation gibt. Die intrinsische Motivation basiert auf der Einstellung zur Sprache und Kultur des Ziellandes, während die extrinsische Motivation auf pragmatischen Hintergründen beruht und sich eher am eigentlichen Nutzen der Sprache orientiert, also daran, inwieweit die Sprache brauchbar ist (vgl. Schumann in Börner, Vogel 2004: 264-265). Vor allem im schulischen Unterricht scheint die intrinsische Motivation eher niedrig zu sein, was sich auf die affektive Ebene 38 der Lernenden negativ auswirkt. Dörney (1998) führt folgende Schwerpunkte an, die die Bildung der intrinsischen Motivation im schulischen FSU bestimmen: - kursspezifische Faktoren wie Lerninhalte, Lehrmaterialien und Lehrmethoden; - lehrerspezifische Faktoren, wie die Persönlichkeit des Lehrers, seine Beziehung gegenüber den Schülern, aber auch sein Unterrichtsstil; - gruppenspezifische Faktoren, die das Lernklima in der Klasse und die Verhältnisse unter den Schülern beeinflussen (Dörney 1998: 117-135). Wenn diese Faktoren auf eine positive Art und Weise zusammenwirken, entsteht die intrinsische Motivation, aus der die Freude und das Interesse der Lernenden am Unterricht wachsen. Diese Motivation überragt bei Weitem die extrinsische Motivation, da sie mit der Auslösung positiver Emotionen korreliert (vgl. Schumann in Börner, Vogel 2004: 264-265). Der richtig gewählte Film kann in den Lernenden die Lust am Lernen wecken, das Lernklima der Klasse fruchtbar bereichern und die Lerninhalte in einem neuen Licht erscheinen lassen. Dies könnte erstens eine Steigerung der erwähnten Motivation zur Folge habe, zweitens werden Emotionen produziert, die mit der Kognition verkoppelt sind. 2.3.2 Die Rolle von Emotion und Kognition Der Einsatz von Filmen ermöglicht den Lernenden, das authentische Leben der anderen auf einer sehr persönlichen Ebene zu beobachten und auch gleichzeitig mitzuerleben. Diese Tatsache ist für die beim Rezipienten entstehenden Emotionen verantwortlich. Das Thema der Emotionen im Fremdsprachenunterricht wird von Schwerdtfeger (1989) aufgegriffen; sie betont, dass die Lernenden das sprachliche Material besser behalten, wenn es in einem Bezug zu ihrer eigenen Person oder ihrer Referenzgruppe steht. Mit Berufung auf Engelkamp unterstreicht sie, dass persönlich relevante Impulse mitreißend wirken und das Behalten des Gelernten verbessern (vgl. Schwerdtfeger 1989: 22-23). 39 Bevor der Zusammenhang zwischen Emotionen und Kognition beleuchtet wird, ist es an dieser Stelle sinnvoll , die beiden Ausdrücke zu definieren. Im Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache wird Kognition als eine Gesamtheit von Prozessen, die die Wahrnehmung, Speicherung, Verarbeitung und Nutzung von Informationen einschließen, definiert (vgl. Barkowski 2010: 154). Der Begriff der Emotion und seine möglichen Definitionen sind in der fachwissenschaftlichen Literatur nicht so eindeutig. Aus biologischer Sicht umfassen Emotionen Antworten auf einerseits gefährliche, anderseits bedeutsame Reize der inneren und äußeren Welt. Sie stellen ein Element dar, das zum Überleben des Menschen beiträgt (vgl. Arnold 2002: 65). Was aus der Sicht des Fremdsprachenlernens äußerst wichtig scheint, ist die Tatsache, dass Emotionen direkt an der Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe von Informationen beteiligt sind (vgl. Arnold 2002: 14). Der Einsatz von Filmen verfügt zweifellos über eine emotionsauslösende Wirkung, die im Unterricht von eindeutigem Vorteil ist, da sie die Rezeption und Speicherung von neuen Inhalten einfacher und wirksamer macht. Daraus folgt, dass Emotion und Kognition in einem Verhältnis zueinander stehen, das sich auf den Fremdsprachenunterricht auswirken sollte. Und gerade der Einsatz von authentischen audiovisuellen Medien kann in dieser Hinsicht einen bahnbrechenden Beitrag leisten. Wie Wolff (2004) anführt, können Emotion und Kognition nicht getrennt voneinander betrachtet werden, weil sie das menschliche Handeln und daher auch das Sprachhandeln prägen. Sie entfalten sich in der Ontogenese gemeinsam und gleichzeitig und müssen als zwei miteinander verknüpfte Bestandteile der menschlichen Intelligenz begriffen werden. Im Fremdsprachenunterricht sollen demzufolge Emotionen und Kognitionen in Verbindung gebracht werden, denn nur unter dieser Voraussetzung kann das Fremdsprachenlernen erfolgreich sein (vgl. Wolff 2004: 87-98). 2.3.3 Lust auf Sprechen vs. Redescheu Mangelndes Vokabular, Scheu mit der zu erlernenden Sprache zu experimentieren, die Angst einen Fehler zu machen, einen Verstoß gegen die gelernten grammatikalischen Normen zu begehen, missverstanden zu werden oder am Akzent als Ausländer erkannt 40 zu werden - das alles spiegelt sich in der Unlust der Lernenden, sich in der Zielsprache zu äußern, wider. Es ist die Sprechfähigkeit, die bei tschechischen Lernenden hinterherhinkt. Was verdirbt die Lust am Sprechen? Schwerdtfeger (1989) führt zwei mutmaßliche Ursachen an: die sog.“Redescheu“, „Sprechfaulheit“ oder „das Verstummen der Schüler“, wie sie das Phänomen bezeichnet. Als sprechhemmend scheint ihr erstens Redeangst und zweitens Langeweile zu sein. Die Autorin benutzt beide Begriffe - „Redeangst“ und „Redescheu“ - gleichwertig (vgl. Schwerdtfeger 1989: 19). Was die Redescheu betrifft, beruft sich Schwerdtfeger auf eine Behauptung von McCroskey (1984: 27) und definiert Situationen, die die Redescheu aus der Sicht der Schüler fördern. Sie trauen sich nicht, sich zu äußern, weil sie Angst haben, von anderen Mitschülern ausgelacht zu werden; weiters denken sie, dass ihnen sowieso niemand zuhört, und wenn sie schon etwas sagen würden, kommt im Anschluss noch die Verbesserung von Seiten des Lehrers. Die Lust am Sprechen geht aufgrund schulischer Rituale, wie es die Lehrerkorrektur ist, zugrunde (vgl. McCroskey in Schwerdfegert 1989: 19ff). Zur Langeweile als potenziellem Auslöser von Sprechscheu führt laut Schwerdfegert ein mangelhaftes Angebot der Umgebung, infolgedessen die Wahrnehmung der Rezipienten nicht angeregt wird, was sich in der Folge in ihrer verringerten Sprechbereitschaft widerspiegelt. Wenn der Mensch nichts hat, was er durch das Medium der Sprache vergegenwärtigen muss, handelt er nicht und bleibt unbeteiligt (vgl. Schwerdfeger 1989: 20). In ihrem Buch „Sehen und Verstehen“ behauptet Schwerdtfeger (1989), dass es möglich ist, die Redeangst der Schüler mithilfe der Einbeziehung von Filmen in den Fremdsprachenunterricht einzudämmen und schlägt zu diesem Zweck Übungen vor, die den Lernenden helfen sollen, ihre Schüchternheit zu überwinden. Des Weiteren betont sie, dass die visuelle Wahrnehmung für die individuelle Sprachfähigkeit und Sprechlust eine große, vielleicht sogar zentrale Bedeutung hat, die nicht vernachlässigt werden darf (Schwerdfeger 1989: 24). Es geht jedenfalls um Behauptungen, die auf empirischer Ebene noch nicht nachgewiesen wurden. Die Frage der Beseitigung von Redescheu 41 mittels des Einsatzes von Filmen im DaF-Unterricht bleibt somit wegen geringer Beweise offen. Trotzdem versuche ich auf das Problem der Redeangst im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit einzugehen, um herauszufinden, wie die Lernenden selbst diesen Sachverhalt beurteilen und ob ihnen der Einsatz von Filmen geholfen hat, die Redescheu zu mildern oder sogar loszuwerden. Die Umstände, die auf die Entwicklung der Redescheu bei den Lernenden Einfluss ausüben, wurden weiter oben ausführlich erläutert. Es steht fest, dass der Einsatz von Filmen im DaF-Unterricht von außerordentlicher Bedeutung ist, um sie abzubauen. Wie aus der Fachliteratur klar hervorgeht, können Filme die Lust an der Sprache wecken und Spannung, Gefühle sowie neue Impulse in viele Bereiche des DaF-Unterrichts bringen (vgl. Niehoff 2005:1; Saas 2007: 13; Chudak 2008: 115). 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