Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Kieselbach: Eemium-Vorkommen von
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Kieselbach: Eemium-Vorkommen von ... Kieselbach Eemian in der extraglaziären Zone des Werra-Kaligebiets (Südthüringen) nachgewiesenes, in einer Zechstein-Auslaugungsenke abgelagertes Kieselgurvorkommen der → Eem-Warmzeit des → Oberpleistozän. /SF/
Kieselbach Depression vorwiegend wahrscheinlich im → Pleistozän und → Holozän entstandene lokale Auslaugungssenke im Westabschnitt der → Salzungen- Schleusinger Scholle im Bereich des → Werra-Kalireviers. /SF/ Literatur: W. H OPPE (1960) Kieselbach-Subformation: Obere ... Upper Kieselbach Member lithostratigraphische Einheit des → Neoproterozoikum (→ Ediacarium) im Zentralbereich des → Schwarzburger Antiklinorium, unteres Teilglied der → Frohndorf-Formation (Abb. 34.2), bestehend aus einer 225-250 m mächtigen Serie von Grauwacken mit zwei Geröllgrauwacken-Horizonten sowie Konglomeratlagen und geringmächtigen Grünschiefern. Auf der Grundlage neuerer Kartierungsergebnisse wird für den Zentralbereich des Antiklinoriums allerdings ein tektonostratigraphischer Schuppen- oder Stapelbau tektonisch begrenzter Lithoeinheiten gegenüber dem Antiklinalmodell mit normaler lithostratigraphischer Abfolge unterschiedlicher Schichtserien häufig favorisiert, wodurch die Existenzberechtigung der Frohnberg-Formation und ihrer Teilglieder als lithostratigraphische Einheiten in Frage gestellt wird. Synonym: Untere Kieselbach-Schichten. Synonym: Obere Kieselbach-Schichten. /TS/
Lower Kieselbach Member lithostratigraphische Einheit des → Neoproterozoikum (→ Ediacarium) im Zentralbereich des → Schwarzburger Antiklinorium, Teilglied der → Großbreitenbach-Formation (Abb. 34.2), bestehend aus einer 225-250 m mächtigen Serie von dunklen Tonschiefern bis phyllitischen Tonschiefern mit dunkelgrauen Grauwacken, Konglomerathorizonten, Kieselschieferlinsen und Metabasiten. Auf der Grundlage neuerer Kartierungsergebnisse wird für den Zentralbereich des Antiklinoriums allerdings ein tektonostratigraphischer Schuppen- oder Stapelbau tektonisch begrenzter Lithoeinheiten gegenüber dem Antiklinalmodell mit normaler lithostratigraphischer Abfolge unterschiedlicher Schichtserien häufig favorisiert, wodurch die Existenzberechtigung der Großbreitenbach-Formation und ihrer Teileinheiten in Frage gestellt wird. Synonym: Untere Kieselbach-Schichten. /TS/ Literatur: E. B ANKWITZ & P. B ANKWITZ (1975); M. H EUSE (1990); P. B ANKWITZ & E. B ANKWITZ (1995a); P. B ANKWITZ & E. B ANKWITZ in E. B ANKWITZ et al. (1997); T. H EUSE (1999a); P. B ANKWITZ & E. B ANKWITZ (2003a) Kieselgallenschiefer → Harzgerode-Tongallen- und Kieselgallenschiefer. Kieselgallenschiefer-Schichten → Harzgerode-Tongallen- und Kieselgallenschiefer. Kieselkalk-Schichten → im DDR-Stratigraphiestandard für das → Devon (TGL 25234/14 von 1981) ehemals festgelegte lithostratigraphische Einheit für den sog. „Kieselkalk“ des →Oberen Wernigerode-Flinz der → Wernigerode-Formation.
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Kieselschiefer-Hornstein-Konglomerat Kieselschiefer-Hornstein Conclomerate; Chert- Hornstone Conglomerate informelle lithostratigraphische Einheit des → Dinantium (→ Ober-Viséum) im
Bereich des
→ Görlitzer Synklinoriums sowie des
→ Elbtalschiefergebirges, bestehend aus einer etwa 200-400 m mächtigen, auf Schwellen jedoch nur wenige Meter erreichenden variszisch deformierten marinen Serie von Konglomeratbänken mit Grauwacken- und Tonschieferzwischenlagen. Die örtlich bis zu 30 m mächtigen konglomeratischen Lagen führen teilweise bis zu 30 cm Durchmesser erreichende Geröllkomponenten insbesondere von dunklen Kieselschiefern, hellen Kieselschiefern (Hornsteinen), Diabasen und Diabastuffen, Serizitschiefern, Grauwacken, Kalksteinen, Tonschiefern, Granitporphyren, Quarzporphyren, Quarziten und Quarzen. Kennzeichnend ist der transgessive Charakter des als wichtiger Litholeithorizont geltenden Konglomerats über verschieden alte Schichtlieder des → Paläozoikum und → Neoproterozoikum (→ bretonische Diskordanz). Zuweilen interpretiert als variszische Frühmolasse. Weiter westlich wird ein Kieselschiefer-Hornstein-Konglomerat im
→ Vogtländischen Schiefergebirge mit
Metamorphitgeröllen (verschiedene Gneistypen) ausgehalten, das sein Material wahrscheinlich von kristallinen Deckenkomplexen bezog, die heute als Reste beispielsweise im Bereich des → Wildenfelser Zwischengebirges erhalten geblieben sind. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Steinbruch am Kanitzberg südlich Burkhardswalde; Kieselschieferbruch am Sandberg bei Wittgendorf; auflässiger Steinbruch am Gemeindeberg bei Kolm nordwestlich von Görlitz; Einschnitt der Autobahntrasse bei Rengersdorf; Steinbruch südlich von Förstgen; Steinbruch zwischen Dauban und Förstgen. /LS, EZ/
E NGERT (1956); K. P IETZSCH (1962); G. H IRSCHMANN (1964); H. B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1964); H. PF EIFFER (1967); H. B RAUSE (1967, 1969a); H. B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1969); D EVON -S TANDARD TGL 25234/14 (1981); F. A LDER (1987); G. H IRSCHMANN (1989); U. T HOMAS (1990); M. K URZE et al. (1992); D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); M. K URZE (1997a, 1997c); M. K URZE & C.-D. W ERNER (1999); M. K URZE (1999c); O. K RENTZ et al. (2000); M. G ÖTHEL (2001); H. B RAUSE (2008); B. G AITZSCH et al. (2008a, 2011a) Kieselschiefer-Wetzschiefer-Folge → im DDR-Stratigraphiestandard für das → Devon (TGL 25234/14 von 1981) ehemals festgelegte lithostratigraphische Einheit für → Adorf- Kieselschiefer der → Wernigerode-Formation.
Kieselschiefer-Wetzschieder Member lithostratigraphische Einheit des tiefsten → Oberdevon (→ Frasnium) im Bereich der nördlichen → Blankenburger Zone, Teilglied der → Wernigerode-Formation (Tab. 7), bestehend aus einer geringmächtigen Folge sandiger Schiefer an der Basis, die zum Hangenden hin in Conodonten führende, etwa 50 m mächtige Kieselschiefer und Wetzschiefer mit eingeschalteten Lyditen übergeht. Bedeutender Tagesaufschluss: nördliche Kuppe des Schweng bei Wernigerode. Synonyme: Kieselschiefer-Wetzschiefer-Folge; Frasne-Kieselschiefer; Adorf-Kieselschiefer. /HZ/
Kieselwitz-Ziltendorf Channel NE-SW streichende quartäre Rinnenstruktur im Gebiet von Ostbrandenburg westlich Eisenhüttenstadt, in der die
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Schichtenfolgen des → Tertiär vollständig ausgeräumt wurden und Ablagerungen der → Kreide die Oberfläche des Präquartär bilden. Synonym: Ziltendorfer Rinne./NT/ Literatur: L. L IPPSTREU (2000); K. B ERNER (2000) Kieseritische Bank → Werra: Kalisalzflöz ... Kieskälber → alte bergmännische Bezeichnung für die im thüringischen → Dachschiefer (II) des → Dinantium auftretenden, lagenweise angeordneten Pyrit- und Sphärosideritkonkretionen; zuweilen übertragen auch auf analoge Bildungen in anderen Gebieten.
Kietz oil field im Jahre 1987 im Südostabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (Ostbrandenburg) im → Staßfurt-Karbonat des → Zechstein auf einer → Off-Platform-Hochlage nachgewiesene Erdöl-Lagerstätte, auf der seit 1998 gefördert wird. /NS/
M ÜLLER et al. (1993); W.-D. K ARNIN et al. (1998); J. P ISKE & H.-J. R ASCH (1998); H.-J. R ASCH et al. (1998); S. S CHRETZENMAYR (1998); W. R OST & O. H ARTMANN (2007); A. B EBIOLKA et al. (2011); S. S CHRETZENMAYR (2015) Kimmeridge → in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands häufig angewendete alternative Schreibweise von Kimmeridgium. Kimmeridgium Kimmeridgian chronostratigraphische Einheit der globalen Referenzskala im Range einer Stufe, mittleres Teilglied des → Oberjura mit einem Zeitumfang, der von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016 mit ca. 5,2 Ma (157,3- 152,1 Ma b.p.) angegeben wird, gegliedert in Unteres, Mittleres und Oberes Kimmeridgium. Hauptverbreitungsgebiet im ostdeutschen Raum ist der Zentralbereich der → Nordostdeutschen Senke, kleinere Vorkommen treten als Erosionreste eventuell auch in der → Subherzynen Senke sowie in der → Elbezone auf. Ein ostdeutsches Typusprofil stellt die → Bohrung Nettgau 1 in der westlichen Altmark dar (Mächtigkeit: ca. 95 m). Vorherrschend sind im Unteren und Mittleren Kimmeridgium insbesondere marine, von Mergelkalk- und Tonsteinlagen durchsetzte Kalksteine und Dolomitsteine sowie reine Mergelsteine und sandige Kalkmergelsteine, im Oberen Kimmeridgium bunte, teilweise kalkige Tonsteine sowie mergelige Schluffsteine; reine Schluffsteine und Sandsteine sind nur untergeodnet vertreten (Tab. 27). Lokal zeugen bis zu 90 m mächtige Gips- und Anhydritvorkommen (z.B. in der westlichen Prignitz) sowie bis ins → Tithonium reichende mehr als 300 m mächtige Rot- und Buntsedimente von zeitweilig lagunärem Milieu. Die heutigen Gesamtmächtigkeiten des Kimmeridgium schwanken in der → Nordostdeutschen Senke stark und reichen maximal bis etwa 220 m, örtlich auch bis 380 m; oft sind die heutigen Mächtigkeiten infolge sekundärer, durch Abtragungsvorgänge während des höheren → Malm und der → Unterkreide verursachter Schichtlücken allerdings wesentlich geringer. Eine regional ausgeprägte Schichtlücke ist im Gebiet von Ost- und Südostbrandenburg vorhanden, die zumindest das gesamte Obere Kimmeridgium sowie Teile des höheren Malm umfasst. Aus dem Bereich der → Subherzynen Senke werden fragliche Mächtigkeitswerte zwischen 30 und 100 m, aus der → Elbezone solche von 0,5-9 m angegeben. Die Untergrenze des Kimmeridgium gegen das ebenfalls zumeist mergelig-kalkig entwickelte höhere → Oxfordium (→ Korallenoolith-Formation) ist nur dort mit Vorbehalten lithologisch und bohrlochgeophysikalisch zu fassen, wo der Hangendabschnitt des Korallenooliths als Mischgesteinskomplex vorliegt. Eine Grenzziehung kann daher in der Regel nur auf biostratigraphischer Grundlage erfolgen. Die Grenze zum → Tithonium ist ebenfalls nicht exakt festzulegen. Die bislang im Hangendbereich des Kimmeridgium nachgewiesene Makrofauna
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leitet durch vermehrte brackisch-lakustrisch-limnische Faunenelemente oder aber durch betonte Fossilarmut offensichtlich zu den Bildungen des sog. → Obermalm allmählich über. Synonyme: Süntel-Formation (lithostratigraphisch definierter Begriff für das norddeutsche Kimmeridgium); Mittlerer Malm; alternative Schreibweise: Kimmeridge. /NS, SH, EZ/
H. K ÖLBEL (1959); R. W IENHOLZ (1964a, 1964b, 1967); H. K ÖLBEL (1967, 1968); J. W ORMBS (1976a); H. B EER (2000b); H. E IERMANN et al. (2002); M. P ETZKA et al. (2004); E. M ÖNNIG (2005); M. G ÖTHEL (2006); G. B EUTLER & E. M ÖNNIG (2008); E. M ÖNNIG (2008) ; M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); M. S CHUDACK & R. T ESSIN (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) kimmerische Bewegungen → zusammenfassende Bezeichnung für in der → Trias einsetzende und bis in die frühe → Kreide andauernde epirogenetische Bewegungen, gegliedert in → altkimmerische Bewegungen und → jungkimmerische Bewegungen.
Kindelbrück Banded Clay im zenralen Bereich des → Thüringer Beckens s.l. („Keuper-Becken“/Raum nördlich Sömmerda) vorkommender Vorstoßbänderton einer noch außerhalb Thüringens anzunehmenden frühen Stillstandslage des Inlandeisvorstoßes der → Elster-Kaltzeit des → Mittelpleistozän, bestehend aus einer maximal 10 m mächtigen, auf frühelsterzeitlichen Flussschottern abgelagerten Serie von Bändertonen. Der an den Eisstausee angrenzende Mündungsbereich der von Süden geschütteten → Jüngeren Grobschotter wird durch vergleichsweise mächtige Delta-Ablagerungen charakterisiert. /TB/
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