Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Keilberg-Gruppe Klínovec Group als übergeordnete lithostratigraphische Kartierungseinheit des → ?Unterkambrium ausgeschiedene metamorphe Gesteinsabfolge im Bereich des → Erzgebirgs-Antiklinoriums (Tab. 4), bestehend aus einer in der → Erzgebirgs- Nordrandzone ca. 400 m, im Raum Fichtelberg-Keilberg um 1200 m und im Zentrum der → Hundsmarter-Tellerhäuser-Synklinale bis zu 2000 m mächtigen Serie von Glimmerschiefern, Paragneisen, Quarziten, Quarzitschiefern, Metagrauwacken und –konglomeraten sowie
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Metabasiten und Dolomitmarmoren; Gliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Raschau-Formation, → Obermittweida-Formation und → Fichtelberg-Formation. Mit der Keilberg-Gruppe setzt nach der durch Grauwacken charakterisierten Sedimentation während des → Neoproterozoikum ein grundsätzlich neuer sedimentologischer Entwicklungsabschnitt mit überwiegend Tonschiefer-Quarzsandstein-Sedimentation ein, die von charakteristischen Einschaltungen wie Metakarbonathorizonten, Metarhyolithen und Metabasiten sowie Niveaus mit stärker quarzitischer oder sapropelitischer Entwicklung begleitet wird. Regional konzentriert sind die in ihren Mächtigkeiten sowie im speziellen Schichtaufbau lokal sehr unterschiedlich entwickelten Einheiten der Keilberg-Gruppe auf das westliche und mittlere Erzgebirge. Die Keilberg-Gruppe wird aufgrund ähnlicher lithologischer Ausbildung gelegentlich als ein Äquivalent der → Limmritz-Gruppe betrachtet. Synonyme: Keilberg-Serie; Klinovec-Gruppe; Klínovecká Serie; Bunter Komplex pars. /EG/
ORENZ & K. H OTH (1964); W. L ORENZ (1974b); G. H IRSCHMANN et al. (1974); H. B RAUSE & G. F REYER (1978); W. L ORENZ (1979); K. H OTH et al. (1984); K. H OTH (1984b); H. P RESCHER et al. (1987); W. L ORENZ & K. H OTH (1990); D. L EONHARDT et al. (1990); W. B ÜDER et al. (1991); K. H OTH et al. (1991); W. L ORENZ et al. (1994); M. W OLF (1995); D. L EONHARDT et al. (1997, 1998); D. L EONHARDT & M. L APP (1999); K. H OTH et al. (2002b); W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006); O. E LICKI et al. (2008); D. L EONHARDT (2008); O. E LICKI (2008); O. E LICKI et al. (2011) Keilberg-Schichten → ältere, nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für → Fichtelberg- Formation. Keilberg-Serie → Keilberg-Gruppe. Kelbra-Elsterwerdaer Störungszone Kelbra-Elsterwerda Fault Zone auf der Grundlage gravimetrischer Indikationen postulierte W-E bis WSW-ENE verlaufende Störungszone im präpermischen Untergrund, die sich vom nördlichen → Thüringer Becken s.l. im Westen bis in den Nordabschnitt der → Lausitzer Scholle im Osten verfolgen lässt. /TB, HW, LS/
C ONRAD (1996) Kelbraer Störung Kelbra Fault annähernd E-W bis ENE-WSW streichende Störung im Südabschnitt der → Sangerhäuser Mulde, im Westen bis an den → Kyffhäuser-Aufbruch reichend und dessen Nordwestbegrenzung bildend (Lage siehe Abb. 32.3). An der Störung ist im Zusammenwirken mit der östlich anschließenden → Kyffhäuser-Nordostrandstörung im Zuge saxonischer Bewegungen etwa ab → Oberkreide das Kyffhäuser-Gebirge sukzessive herausgehoben worden. Synonym: Kelbra-Voigtstedter Störungszone. /TB/
S EIDEL (1974b); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. S EIDEL (1992); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); K. S TEDINGK & I. R APPSILBER (2000); G. B EUTLER (2001); G. S EIDEL (2004); C.-H. F RIEDEL et al. (2006) Kelbraer Tertiär Kelbra Tertiary in der Bohrung Kelbra 6/92 am Nordrand des → Kyffhäuser aufgeschlossenes regionalgeologisch bedeutsames Vorkommen von Sedimenten des → Miozän, die in Subrosionssenken des Zechsteinsalinars ehemals wahrscheinlich größere Verbreitung besaßen und lokal vor der Abtragung bewahrt wurden. Die in der Bohrung angetroffene Abfolge weist Ähnlichkeiten zu den in der Bohrung Auleben 1/89 (→ Aulebener Tertiär) angetroffenen Schichten (basale marine Siltablagerungen, überlagert von mehreren Kohleflözen des Untermiozän, die mit dem → Bitterfelder Flözkomplex parallelisiert werden) 881
auf. /TB/ Literatur: H. B LUMENSTENGEL & U. K RIEBEL (2004); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008) Kelbra-Voigtstedter Störungszone → Kelbraer Störung. Kellwasser-Event : Oberer ... Upper Kellwasser Event überregionaler, eustatisch gesteuerter anoxischer Bio-Event im älteren → Oberdevon (höchstes → Frasnium), der durch ein weltweit verfolgbares Faunensterben repräsentiert wird; auf ostdeutschem Gebiet nachgewiesen in Teilgebieten des → Thüringischen Schiefergebirges, im → Wildenfelser Zwischengebirge sowie im → Elbingeröder Komplex des → Mittelharzes, meist dokumentiert durch einen bituminösen Tonschieferhorizont (→ Oberer Alaunschiefer im Bereich des → Schwarzburger Antiklinoriums) bzw. durch eine charakteristische Kalksteinlage (→ Oberer Kellwasser-Kalk im Bereich des → Bergaer Antiklinoriums und des → Elbingeröder Komplexes). /TS/
Lower Kellwasser Event überregionaler, eustatisch gesteuerter anoxischer Bio-Event im älteren → Oberdevon (mittleres → Frasnium), der durch ein weltweit verfolgbares Faunensterben repräsentiert wird; auf ostdeutschem Gebiet nachgewiesen in Teilgebieten des → Thüringischen Schiefergebirges, im → Wildenfelser Zwischengebirge sowie im → Elbingeröder Komplex des → Mittelharzes (Tab. 7), oft dokumentiert durch einen bituminösen, Mergellagen führenden Tonschieferhorizont (→ Unterer Alaunschiefer im Bereich des → Schwarzburger Antiklinoriums) bzw. durch eine charakteristische bituminöse Kalksteinlage (→ Unterer Kellwasser-Kalk im Bereich des → Bergaer Antiklinoriums und des → Elbingeröder Komplexes). /TS/ Literatur: E. S CHINDLER (1990, 1993); K. B ARTZSCH et al. (1999, 2001); H. B LUMENSTENGEL (2003); H.-J. B ERGER et al. (2008e); T. H EUSE et al. (2010); S TRATIGRAPHISCHE T ABELLE VON D EUTSCHLAND (2016) Kellwasser-Horizont: Oberer → Oberer Kellwasserkalk bzw. → Oberer Kellwasser-Event. Kellwasser-Horizont: Unterer → Unterer Kellwasserkalk bzw. → Unterer Kellwasser-Event. Kellwasserkalk: Oberer ... Upper Kellwasserkalk Horizon 30 cm mächtiger Horizont eines körnigen grauen kristallinen Kalksteins des → Oberdevon (Top des oberen → Frasnium); hangender Grenzhorizont der → Vogelsberg-Formation im Ostteil des → Thüringischen Schiefergebirges (Nordwestflanke des → Bergaer Antiklinoriums und deren nordöstliche Fortsetzung im Bereich des → Nordsächsischen Synklinoriums; Tab. 7). Analoge Vorkommen treten innerhalb der → Saxothuringischen Zone lokal auch im Bereich des → Vogtländischen Synklinoriums sowie im → Wildenfelser Paläozoikumkomplex auf. Stratigraphisches Äquivalent ist der → Obere Alaunschiefer im Bereich des → Schwarzburger Antiklinoriums, der infolge seiner Karbonatführung oft ebenfalls als Oberer Kellwasserkalk bezeichnet wird (Tab. 7; Tab. 8). Im ostdeutschen Anteil der Rhenoherzynischen Zone kommt der Obere Kellwasserkalk im Unterharz als fossilarmer, von Ausbleichung betroffener, kaum 1 m mächtiger Karbonathorizont vor. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Selketal östlich Mägdesprung, Steinbruch 200 m westlich der Selkemühle (Antoinettenweg); Steinbruch Häslich, 500 m nordöstlich Grünau bei Wildenfels. Synonym: Oberer Kellwasser-Horizont. /TS, VS/
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K.J. M ÜLLER (1956); R. G RÄBE (1956a, 1956b); K. W UCHER (1958); H. B LUMENSTENGEL et al. (1963a, 1963b); H. P FEIFFER (1967a, 1968a); H. B LUMENSTENGEL & R. G RÄBE (1968); W. S TEINBACH & H. B LUMENSTENGEL (1974); H. B LUMENSTENGEL et al. (1976); G. F REYER (1977); G. F REYER & A. S CHREIBER (1978); H. P FEIFFER (1981a); H. B LUMENSTENGEL (1995a); G. F REYER (1995); G. L ANGE et al. (1999); K. B ARTZSCH et al. (2001); H. B LUMENSTENGEL (2003, 2006); H.-J. B ERGER et al. (2008e); M. S CHWAB & H. H ÜNEKE (2008); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Kellwasserkalk: Unterer ... Lower Kellwasserkalk Horizon 30 cm mächtiger Horizont eines reinen sparitischen Kalksteins des → Oberdevon (Basis des oberen → Frasnium; Tab. 7), örtlich vertreten durch ein alaunschieferartiges Sediment mit zwischengelagerten schwarzen, an Tentakuliten reichen Kalken; Teilglied der → Vogelsberg-Formation im Ostteil des → Thüringischen Schiefergebirges (Nordwestflanke des → Bergaer Antiklinoriums und deren nordöstliche Fortsetzung im Bereich des → Nordsächsischen Synklinoriums). Stratigraphisches Äquivalent ist der → Untere Alaunschiefer im Bereich des → Schwarzburger Antiklinoriums, der infolge seiner Karbonatführung oft ebenfalls als Unterer Kellwasserkalk bezeichnet wird (Tab. 7; Tab. 8). Locus typicus des Kellwasserkalks ist das Kellwassertal bei Altenau im Oberharz. Im ostdeutschen Anteil des Harzes (Unterharz) besteht der lediglich 0,40 m mächtige Untere Kellwasserkalk aus einem bioklastischen Wackestone mit ausschließlich planktischer und nektischer Fauna (Cephalopoden, Bivalven, Ostracoden, Entomozoen und Tentakuliten). Die schwarze Färbung wird durch einen hohen Gehalt an organischem Kohlenstoff hervorgerufen. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Aktiver Steinbruch Kahlleite-Ost 1 km südwestlich Rödersdorf nordnordöstlich Schleiz; Selketal östlich Mägdesprung, Steinbruch 200 m westlich der Selkemühle (Antoinettenweg). Synonym: Unterer Kellwasser-Horizont. /TS, VS/
K.J. M ÜLLER (1956); R. G RÄBE (1956a, 1956b); K. W UCHER (1958); H. B LUMENSTENGEL et al. (1963a, 1963b); H. P FEIFFER (1967a); H. B LUMENSTENGEL & R. G RÄBE (1968); H. P FEIFFER (1968a); W. S TEINBACH & H. B LUMENSTENGEL (1974); G. F REYER (1977); G. F REYER & A. S CHREIBER (1978); H. P FEIFFER (1981a); R. G IRNUS et al. (1988); H. B LUMENSTENGEL (1995a); K. B ARTZSCH et al. (1997); G. L ANGE et al. (1999); H. B LUMENSTENGEL (2003, 2006); H.-J. B ERGER et al. (2008e); U. L INNEMANN et al (2008a); M. S CHWAB & H. H ÜNEKE (2008); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Kemberger Graben Kemberg Graben NW-SE streichende präkänozoische Grabenstruktur im Nordostabschnitt der → Halle-Wittenberger Scholle, in der unter Schichtserien des → Tertiär in Bohrungen unmittelbar Magmatite des → Pretzscher Plutonit-Teilmassivs angetroffen wurden. Die südliche Begrenzung des Grabens bildet der sog. → Schmiedeberger Horst. /HW/
Kemmlitz Phenorhyolithe aus mehreren Lavaströmen bestehender Phänorhyolith der → Oschatz-Formation des → Unterrotliegend im Ostabschnitt des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes, der im Hangenden des → Rochlitzer Quarzporphyrs i.e.S. auftritt (Abb. 31; Abb. 31.2). Die tieferen Teile des Phänorhyoliths sind oft sphärolithisch ausgebildet. Bemerkenswert ist, dass die bedeutendsten Kaolinlagerstätten Nordsachsens im Verbreitungsgebiet des Kemmlitzer Phänorhyoliths liegen und auf dessen kretazisch-tertiäre Verwitterung zurückgeführt werden. Synonym: Kemmlitzer Porphyr; Kemmlitzer Quarzporphyr. /NW/
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ÖLLIG (1969); L. E ISSMANN (1970); F. E IGENFELD (1975); G. R ÖLLIG (1976); F. E IGENFELD et al. (1977); T. W ETZEL et al. (1995); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008, 2011); H. W ALTER (2012) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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