Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Lausitzer Schwereplusachse →
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Lausitzer Schwereplusachse → Lausitzer Schwerehoch. Lausitzer Senke → Niederlausitzer Senke. Lausitzer Störung → Lausitzer Abbruch. Lausitzer Strom Lusatian River im Bereich des mittelpleistozänen → Lausitzer Urstromtals seit dem Ende der → Saale-Kaltzeit sich ausgebildetes Flusssystem, in dem während des → Weichsel-Frühglazials die sog. Obere Talsandfolge bzw. (in den Nebenflüssen) die Höhere Niederterrasse, im frühen → Weichsel-Hochglazials die Tiefere Niederterrass zur Ablagerung gelangten. Bemerkenswert ist der Nachweis mehrerer pollenanalytisch bestätigter Interstadial-Horizonte mit Torfen und Mudden. /LS, NT/
Older Lusatian valley sand sequence Folge von 5-15 m mächtigen fluviatilen bis glazifluviatilen grobkörnigen bis kiesigen Sanden des → Warthe- Stadiums des → Saale-Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän) im Bereich der Niederlausitz. Typisch ist eine dickbankige bogige Schräg- bis Kreuzschichtung sowie das Fehlen organogener Einlagerungen. Die Ältere Lausitzer Talsandfolge ist die wesentlichste Bildung des → Lausitzer Urstromtals. Synonym: Untere Talsandfolge. /NT, LS/
Younger Lusatian Valley Sand Sequence Folge von 5-20 m mächtigen horizontal- und schräggeschichteten Feinsanden sowie Mittelsanden mit gelegentlichen kiesigen Grobsandbänken des → Weichsel-Frühglazials und des älteren → Weichsel-Hochglazials der → Weichsel-Kaltzeit des → Oberpleistozän im Bereich der Niederlausitz. (→ Lausitzer Urstromtal), die häufig durch Überschwemmungs- und Stillwassersedimente aus humosen Schluff, Mudde und Torf getrennt sind. Das nur in schmalen, wenige zehner Meter breiten Linsen vorkommende organogene Material tritt sowohl in 984
autochthoner Lagerung als auch umgelagert auf. Lokal liegen 3 bis 6 dieser oft kryogen gestörten Schichten übereinander. Die Jüngeren Talsande sind keine eigentlichen Urstromtalbildungen, sondern Ablagerungen regionaler Fließgewässer. 14 C-Datierungen von organogenen Bildungen belegen das weichselzeitliche Alter. Mehrfach konnten Einschaltungen interstadialer Bildungen des Weichsel-Frühglazials nachgewiesen werden. Synonym: Obere Talsandfolge. /NT, LS/
Lusatian Terrane Bezeichnung für proterozoische Anteile der → Lausitzer Scholle (→ Lausitz-Hauptgruppe) und angrenzender Bereiche (→ Weesenstein- Gruppe,
→ Clanzschwitz-Formation, → Leipzig-Gruppe), die
innerhalb des
→ Saxothuringikums als fremde Krustensegmente eines cadomisch konsolidierten Orogengürtels von peri-Gondwana auftreten. /LS, EZ, NW, TB/ Literatur: U. L INNEMANN (1995) Lausitzer Tertiärsenke → Niederlausitzer Tertiärgebiet. Lausitzer Triasplateau → Lausitzer Triasscholle. Lausitzer Triasplatte → Lausitzer Triasscholle. Lausitzer Triasscholle Lusatian Triassic Block NW-SE streichende Scholleneinheit im Südostabschnitt der → Nordostdeutschen Senke, im Südwesten begrenzt vom → Lausitzer Hauptabbruch gegen die → Lausitzer Scholle, im Nordosten von der → Wünsdorf-Cottbuser Störung gegen die → Mittenwalder Scholle (mesozoische → Ostbrandenburg-Senke bzw. → Niederlausitzer Senke); der Südostabschnitt wird von der horstartigen → Struktur Mulkwitz gebildet, die fingerartig in die → Nordsudetische Senke vorgreift. Am Rand zum Lausitzer Hauptabbruch bilden → Trias und → Zechstein eine Aufrichtungszone. Während der → Kreide und des → Tertiär erfolgte eine Heraushebung um mehr als 1500 m. Eine intensive saxonische Bruchtektonik mit NE-SW und NW-SE streichenden Störungen gliedert die Triasscholle in einzelne Teilschollen. Synonyme: Lausitzer Triasplatte; Lausitzer Permotriasplatte; Lausitzer Triasplateau; Niederlausitzer Scholle. /NS/ Literatur: M. G ÖTHEL & K. G RUNERT (1993, 1996); W. S TACKEBRANDT & H. B EER (2002); M. G ÖTHEL & K.-A. T RÖGER (2002); J. K OPP et al. (2004); W. S TACKEBRANDT (2008); J. K OPP (2015b); J. K OPP
et al. (2010a, 2010b); W. S TACKEBRANDT (2011) Lausitzer Überschiebung Lusatian Overthrust generell NW-SE streichende, durch jüngere NE-SW bis W-E gerichtete Querstörungen wiederholt in andere Richtungen schwenkende Bruchstruktur am Südwestrand der → Lausitzer Scholle, die die zutage ausstreichenden Teile des cadomischen → Lauistzer Granit-Granodiorit-Massivs im Nordosten von den kretazischen Ablagerungen der → Elbesenke im Südwesten trennt (Lage siehe Abb. 40.1). Als stratigraphische Besonderheit kommen im Bereich der Überschiebung zwischen Pirna im Nordwesten und der deutsch-tschechischen Grenze im Südosten einzelne kleine Schollen jurassischer Ablagerungen vor. Die Störung wird allgemein als eine südwestgerichtete Aufschiebung, seltener auch als nordostwärtige Unterschiebung betrachtet. Die Bewegungen besitzen im Wesentlichen jungkretazisches Alter mit offensichtlich nicht unbedeutenden nachfolgenden Aktivitäten während des → Tertiärs (radiometrisch datierte Basalte und Phonolithe durchschlagen die Überschiebung). Angenommen wird ein Alter zwischen post- Coniacium (Coniacium-Sedimente sind in die Überschiebung noch mit einbezogen; obereozäne 985
Ablagerungen liegen im Zittauer Gebirge unmittelbar auf dem Kristallin) und Obereozän/Unteroligozän. Dabei lässt sich für das Gebiet des Jĕštĕd (Jeschken) eine Heraushebung von mindestens 1000 m nachweisen, während auf ostdeutschem Gebiet im Raum Dresden/Pirna die Sprunghöhe der Kreidebasis 500 m nur unwesentlich übersteigt. Im Bereich von Klotzsche nördlich von Dresden biegt die Störung in mehr westliche Richtung um. Von hier aus bildet der Nordast der → Westlausitzer Störung (oder: Großenhainer Störung) die westliche Begrenzung der → Lausitzer Scholle. Als Lausitzer Überschiebung i.w.S. wird in diesem nördlichen Bereich der → Elbezone zuweilen die die Kreideablagerungen zwischen Klotzsche, Radebeul und Ockrilla im Norden bzw. Nordosten und die triassischen Ablagerungen der → Mügelner Senke im Norden begleitende Störung interpretiert. Eine wahrscheinlich alte, zumindest schon voroberkretazische Anlage der Störung wird durch die Lithofazies- und Mächtigkeitsentwicklung der → Elbtalkreide dokumentiert. Bedeutender Tagesaufschluss: Kilometer 8,25 der Wartenbergstraße nördlich von Hohnstein (geologisches Naturdenkmal). Synonym: Lausitzer Störung. /EZ, LS/
K. P IETZSCH (1956a, 1962); G. M ÖBUS (1964); O. W AGENBRETH (1966, 1967); G. H IRSCHMANN & H. B RAUSE (1969); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); U. L INNEMANN (1994); T. V OIGT (1994); D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); W. A LEXOWSKY et al. (1997); O. K RENTZ et al. (2000); H. B RAUSE (2000); O. K RENTZ (2001); W. A LEXOWSKY et al. (2001); H.-J. B ERGER (2001, 2002); H.-J. B EHR et al. (2002); J.-M. L ANGE et al. (2008); O. K RENTZ (2008, 2011) Lausitzer Unterflöz → Zweiter Miozäner Flözkomplex. Lausitzer Urstromtal Lusatian ice-marginal valley im Süden der Niederlausitz zwischen Rietschen Weißwasser, Hoyerswerda Spremberg, Groß Koschen Senftenberg und Ortrand Lauchammer in genereller ESE-WNW-Richtung verlaufendes (und sich weiter in westlicher Richtung über Bad Liebenwerda Falkenberg Herzberg Wittenberg bis ins heutige Elbtal als sog. → Magdeburger Urstromtal fortsetzendes) Urstromtal, das als südlichstes der großen Urstromtäler Ostdeutschlands die Schmelzwässer der → Lausitzer Randlage des → Warthe- Stadiums des jüngeren Saale-Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän) als Abflussbahn nach Westen diente (Abb. 24). Allerdings beschränkte sich die Entwicklung des Urstromtals nicht allein auf das Warthe-Stadium, sondern ging in der → Eem-Warmzeit (einige warmzeitliche Seeablagerungen, z.B. → Eemium-Vorkommen von Mühlrose) und insbesondere in der → Weichsel-Kaltzeit (periglaziale fluviatile Bildungen vor der → Brandenburg-Phase) weiter. Insgesamt dominieren lithofaziell fluviatile Bildungen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Ausbildung: Überflutungssedimente (sandige Schluffe bis schluffige Sande) bis hin zu sandigen, örtlich auch kiesigen Flussschottern. Im Bereich zwischen dem Neißegebiet und Senftenberg werden eine warthezeitliche → Ältere Lausitzer Talsandfolge sowie eine weichselzeitliche → Jüngere Lausitzer Talsandfolge unterschieden. Beide Talsandfolgen sind durch eine deutliche Erosionsdiskordanz voneinader getrennt. Im Gegensatz zum → Baruther Urstromtal sind die Terrassenkonturen des Lausitzer Urstromtals heute weitgehend verwischt. Die Verbreitung von Moorbildungen besitzt nur geringere Ausmaße. Örtlich (z.B. westlich Spremberg) sind ausgedehnte holozäne Binnendünenfelder entwickelt. Nach Westen findet das Lausitzer Urstromtal im sog. → Magdeburger Urstromtal seine Fortsetzung, ohne dass eine exakte Grenze gegeben ist; gelegentlich werden Lausitzer und Magdeburger Urstromtal gemeinsam als Magdeburger Urstromtal bezeichnet. Synonyme: Breslau-Magdeburger Urstromtal pars; Magdeburg-Lausitzer Urstromtal pars; Lausitz-Magdeburger Urstromtal pars. /NT/
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C EPEK (1965b, 1968a); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); L. E ISSMANN (1994b); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (1994); L. L IPPSTREU et al. (1995); W. N OWEL (1995); L. L IPPSTREU & A. S ONNTAG (2004a); A. S ONNTAG (2006); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008, 2011); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011); V. M ANHENKE & D. B ROSE (2015); W. S TACKEBRANDT (2015a) Lausitzer Vulkanitkomplex Lusatian Volcanic Complex zusammenfassende Bezeichnung für Vulkanitvorkommen (Basaltoide, Phonolithe) des → Tertiär (→ Oligozän/Miozän) im Südabschnitt des → Oberlausitzer Antiklinalbereichs (Abb 9.3). /LS/
Lusatian Two Mica Granodiorite genetisch umstrittener klein- bis mittelkörniger cadomischer Zweiglimmergranodiorit, nordwestliches Teilglied des → Lauistzer Granit-Granodiorit-Massivs zwischen Dresden und Löbau, mit einem hohen Anteil an (vorcadomischen?) metatektischen Grauwacken- und Metapelitschollen und deren Auflösungsprodukten (zusammengefasst in der sog. → Stolpen-Hauptgruppe). Alterdaten werden mit 550 ± 10 Ma bis 569 ± 25 Ma angegeben. Der Zweiglimmergranodiorit wurde durch die nachfolgenden Lausitzer Granodiorite und Granite kontaktmetamorph verändert. Bedeutende Tagesaufschlüsse im Bereich der Dresdener Heide: Steinbruch bei der Mordgrundbrücke in Dresden-Weißer Hirsch; Steinbruch an der Radeberger Straße nordwestlich des Moritzburg- Pilnitzer Wegs; Steinbruch im Prießnitztal; Felsen am Südhang des Borsberges 500 m nordnordöstlich von Oberpoyritz. Synonym: Zweiglimmergranodiorit (ohne Lokalbezeichnung). /LS/
IETZSCH (1951, 1956, 1962); G. M ÖBUS (1964a); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1965); G. H IRSCHMANN (1966); G. H IRSCHMANN & H. B RAUSE (1969); J. E IDAM (1988); J. E IDAM et al. (1992); A. K RÖNER et al. (1994); F. S CHUST (1994); J. H AMMER (1996); K. H OTH et al. (1997); F. S CHUST (2000); M. T ICHOMIROWA (2002, 2003); M. G EHMLICH (2003); R. L OBST et al. (2004); H.-J. B ERGER & H. B RAUSE (2008); U. L INNEMANN et al. (2008b); H.-J. B ERGER & H. B RAUSE (2011) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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