Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Lauterbacher Störung (II)
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Lauterbacher Störung (II) Lauterbach Fault NW-SE streichende, nach Nordosten einfallende saxonische Bruchstörung im Nordwestabschnitt der → Werdauer Teilsenke (→ Vorerzgebirgs-Senke); die Störung verläuft in ihrem Südostteil in Schichtenfolgen der → Mülsen-Formation des → Rotliegend, weiter im Nordwesten in Ablagerungen des → Zechstein. Nach Südosten besteht eine Verbindung zur → Oberhohndorfer Störung 990
(→ Lauterbach-Oberhohndorfer Störung; vgl. 37.1). /MS/ Literatur: H.J. B ERGER (2006); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008, 2011) Lauterbacher Teilscholle Lauterbach Partial Block NNW-SSE streichende, überwiegend aus Gesteinsserien des → Ordovizium aufgebaute Teilscholle im Nordostabschnitt der → Triebeler Querzone. /VS/ Literatur: D. H ENNIG et al. (1987); E. K USCHKA & W. H AHN (1996) Lauterbacher Uranerz-Vorkommen [Lauterbach uranium deposit] ― lokales an Schwarzschiefer des → Paläozoikum gebundenes Uranerz-Vorkommen im Nordostabschnitt der → Triebeler Querzone. /VS/
→ Lauterbacher Störung im Nordwesten und → Oberhohndorfer Störung im Südosten. Lauterbach-Zöblitzer Synklinale Lauterbach-Zöblitz Syncline als durch weitspannige Faltung generierte Synklinale interpretierte Struktur im
Nordabschnitt des
→ Mittelerzgebirgischen Antiklinalbereichs; vornehmlich vertreten durch Schichtenfolgen der Měděnec Formation. /EG/ Literatur: K. H OTH (1984a) Lauterer Granit Lauter Granite variszisch-postkinematischer, etwa 2,3 km 2 Fläche einnehmender mittelkörniger fluorarmer Zweiglimmergranit im Bereich
der → Westerzgebirgischen Querzone östlich des → Eibenstock-Nejdek-Granitmassivs im Einflussbereich der → Gera-Jáchymov-Zone, Teilglied der → Westerzgebirgischen Plutonregion (Abb. 36.2). An den Granit sind die Wolframitlagerstätten im Raum Aue-Lauter gebunden. /EG/
IETZSCH (1962); H. B OLDUAN et al. (1964); H. B RÄUER (1970); G. T ISCHENDORF (1970); H. L ANGE et al. (1972); H.-J. F ÖRSTER et al. (1998); L. B AUMANN et al. (2000); H.-J- F ÖRSTER et al. (2008) Lauterer Uranerz-Vorkommen … Lauter uranium deposit lokales Uranerz-Vorkommen von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung im Bereich des → Lauterer Granits (Abb. 36.10). /EG/
Lavender Coloured Sandstone spezielle Bezeichnung für die → Detfurth-Wechsellagerung des → Mittleren Buntsandstein in Bereich des nördlichen → Thüringer Beckens s.l., wo sie durch einen 15-42 m mächtigen schwach violett gefärbten Sandsteinhorizont vertreten wird (Tab. 22). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Sandgrube Deuna; Aufschluss bei Birkenfelde /TB/
Ostrand der → Subherzynen Senke, in der im Liegenden des → Känozoikum Schichtenfolgen des variszischen Grundgebirges (fragliches → Devon) nachgewiesen wurden. /FR/
EUTER (1964) 991
Bohrung 15 km nördlich von Frankfurt/Oder, die unter känozoisch-mesozoischem Deckgebirge Schichtenfolgen des Zechstein und Rotliegend erbohrte. Eingestellt wurde die Bohrung bei einer Teufe von 3345 m in Effusiva des → Permokarbon. /LS/
Lebus upland area Grundmoränenplatte der → Brandenburg-Phase des → Weichsel-Hochglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit, die sich vom Rand des Odertales im Osten bis an die schlauchartige Rinnenstruktur des → Rote Luch-Sanders im Westen erstreckt, östliches Teilglied der → Ostbrandenburgischen Plattenzone. Ursprünglich vorhanden gewesene Schichtenfolgen des → Tertiär im Bereich der Hochfläche sind weitgehend oder auch vollständig infolge quartärer Ausräumungen abgetragen worden. Begrenzt wird die Hochfläche im Süden durch das → Berliner Urstromtal, im Norden durch das → Eberswalder Urstromtal. Etwa in der Mitte der Grundmoränenplatte erstreckt sich in SE-NW-Richtung die Stauchendmoräne der → Frankfurt-Phase. Bedeutender Tagesaufschluss: Sand- und Kiessandlagerstätte 500 m westlich der Ortschaft Lossow südlich Frankfurt/Oder. Synonym: Lebuser Platte.
Ostrand der → Nordostdeutschen Senke (Abb. 25.12.1), begrenzt im Südwesten gegen die → Mittenwalder Scholle durch die → Fürstenwalde-Gubener Störung. Eine schwache Untergliederung der Scholle erfolgt durch die Salinarstrukturen → Neutrebbin, → Heinersdorf, → Genschmar und → Podelzig. Am Aufbau der Scholle sind Schichtenfolgen des → Perms und der → Trias in normaler Mächtigkeit mit deutlich randfaziellen Einflüssen beteiligt. Östlich der → Fürstenwalde-Gubener Störung kommt beckenrandnaher → Lias vor, → Dogger und → Malm fehlen. → Unterkreide und → Cenoman werden ebenfalls von vorwiegend sandigen Schichten vertreten. Flächenhaft verbreitet sind → Oligozän und → Miozän sowie pleistozäne Lockersedimente. Die Scholle findet ihre Fortsetzung auf polnischem Territorium. Synonym: Frankfurter Scholle.
Lebus Push End Moraine aus mehreren hintereinander liegenden Wällen bestehender Endmoränenzug der → Frankfurt-Phase des → Weichsel- Hochglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit im Bereich von Ostbrandenburg nördlich Frankfurt/Oder zwischen dem Ostabschnitt des → Berliner Urstromtals im Süden und dem Oderbruch im Norden (Abb. 24.3). Zwischen den Wällen befinden sich jeweils Becken, die heute eine Verbindung zum → Dahmetal aufweisen. Synonym: Schweinitz-Lebuser Staffel. /NT/
Formation. Lederschiefer: Gebänderter ... Laminated Lederschiefer Member bis zu 8 m mächtiger Horizont an der Basis der → Lederschiefer-Formation an der Südostflanke des → Schwarzburger
992
Antiklinoriums, der im Gegensatz zu dem gewöhnlich nahezu schichtungslosen Lederschiefer eine durch turbiditische Wechsellagerung von geringmächtigen Quarzit- und Tonschieferlagen verursachte deutliche Schichtung aufweist. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Ehemalige Eisenerzgrube am Hochrück südwestlich Wittmannsgereuth; Südhang des Wetteratals zwischen Gräfenwarth und Saalburg an der Bleilochtalsperre; Bünaumühle bei Schneidenbach im Göltzschtal/Vgtl. /TS/
Lederschiefer Formation lithostratigraphische Einheit des → Ordovizium (höheres → Ashgill, eventuell bis ins basale → Silur hineinreichend) im → Thüringischen Schiefergebirge mit der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums als Typusgebiet, oberes Teilglied der → Gräfenthal-Gruppe (Tab. 5), bestehend im Typusgebiet aus einer bis zu 250 m mächtigen Serie von variszisch deformierten, bis auf den basalen turbiditischen → „Gebänderten Lederschiefer“ weitgehend schichtungslosen diamiktitischen dunkelgrauen bis schwarzen marinen Ton- bis Siltschiefern (Abb. 34.3), die unterschiedlich große (bis 30 cm), teilweise glazial geformte und gekritzte Gerölle variierender Lithologie (Quarzite, silifizierte fossilführende Karbonate, Schiefer, ooidführende Gesteine sowie seltener saure und basische Magmatite) führen und daher als Tilloide gedeutet werden, die als Belege für eine proximale Lage bezüglich der Sahara-(Hirnantium-)Vereisung und damit für eine Position im nördlich vorgelagerten Schelfbereich von Gondwana während des Ashgill gewertet werden. Weitgehend zeitäquivalente Schichtenfolgen sind vom → Bergaer Antiklinorium (max. 270 m), aus dem → Vogtländischen Schiefergebirge (durchschnittlich 100 m), der → Lößnitz-Zwönitzer Synklinale (50-80 m), dem → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge (>10 m), dem → Nordsächsischen Synklinorium (in Bohrungen durchschnittlich ca. 100 m) sowie höhermetamorph eventuell auch aus dem → Ruhlaer Kristallin (?obere Abschnitte der → Ruhla- Gruppe) bekannt. Von permotriassischem Deckgebirge überlagert wurde die Lederschiefer- Formation auch am Südrand des → Thüringer Beckens s.l. sowie am Nordrand der → Schalkauer Scholle Südthüringens durch Bohrungen aufgeschlossen. An Fossilien wurden vereinzelt Trilobiten, Fragmente von Brachiopoden und Bryozoen sowie Crinoidenstielglieder nachgewiesen, aus Geröllen Cystoideen, Trilobiten, Brachiopoden, Ostracoden und Graptolithen. Bedeutende Tagesaufschüsse: Gebiet um den Tierberg nahe Steinach; ehemalige Eisenerzgrube am Hochrück südwestlich Wittmannsgereuth; auflässige Steinbrüche an den Hüttchenberge südlich Wünschendorf an der Weißen Elster; Eisenbahneinschnitt und auflässige Steinbrüche nördlich Unterhermsgrün; NE-Hang des Gammig-Bachtales nördlich Oberloquitz; auflässiger Schieferbruch nordwestlich von Heinersdorf; auflässiger Steinbruch nördlich der Bünau-Mühle südlich vom Bahnhof Mühlwand (Bergaer Antiklinorium). Synonyme: Lederschiefer (Kurzform); Lederschiefer-Folge; Oberer Schiefer. /TS, VS, EG, EZ, NW, ?TW, TB/
AERTNER (1951); H. W EBER (1955); K.-A. T RÖGER (1959); W. S TRUVE (1959); M. W AGNER (1959); H.J. R ÖSLER & K. S CHMIDT (1960); G. K ATZUNG (1960, 1961); W. S TRUVE (1961); K. P IETZSCH (1962); K. S CHMIDT et al. (1963); H. M OENCKE & H. W IEFEL (1963); K. S CHMIDT (1964); H. B LUMENSTENGEL (1965a); H. S CHULZ & H. J ORDAN (1966); D. W EYER (1967); H. S CHULZ (1967); G. H EMPEL & G. W EISE (1967); L. G REILING (1967); G. F AHR (1968); H. S CHULZ (1968); W. S TEINBACH et al. (1970); H. W IEFEL et al. (1970a, 1970b); K. W UCHER 993
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