Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Bitterfelder Decktonflöz →
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Bitterfelder Decktonflöz → Decktonflöz. Bitterfelder Deckton-Folge → Deckton-Schichten. Bitterfelder Decktonkomplex → Deckton-Schichten. 153
Bitterfelder Deckton-Schichten → Deckton-Schichten. Bitterfelder Florenkomplex Bitterfeld floral complex im Bereich der → Leipziger Tieflandsbucht und ihrer Randgebiete nachgewiesener Florenkomplex mit reicher arktotertiärer Flora mit laurophylen Elemente des tieferen → Miozän. /NW, TB, HW/ Literatur: D.H. M AI & H. W ALTHER (2000) Bitterfelder Flözhorizont → Bitterfelder Flözkomplex. Bitterfelder Flözkomplex Bitterfeld Seam Complex wirtschaftlich bedeutsamer Komplex von Braunkohlenflözen der → Bitterfeld-Subformation des → Aquitanium (unteres Untermiozän; Abb. 23.11) im Bereich des → Bitterfeld-Delitzsch-Torgauer Tertiärgebiets sowie des Nordabschnitts des-→ Leipzig-Borna-Altenburger Tertiärgebiets (bis südöstlich von Leipzig), der häufig durch Tone bzw. ästuarine Zwischenmittel in das 3-8 m mächtige Bitterfelder Unterflöz und das 5-8 m mächtige Bitterfelder Oberflöz I im Liegenden sowie das unbedeutende, nur geringmächtige → Bitterfelder Oberflöz II (Decktonflöz) als Teil der sog. → Deckton-Schichten im Hangenden aufgegliedert wird. Zwischen Unterflöz und Oberflöz I liegt ein tonreiches Mittel von 2-5 m Stärke. Das Kerngebiet weist ungestörte Mächtigkeiten bis 10 m auf. Die lokale Maximalmächtigkeit beträgt 20 m. Die Lagerungstiefe beläuft sich auf durchschnittlich ca. 30-40 m. Im Nordabschnitt des Komplexes erfuhr dieser eine glazigene Überprägung. Aufpressungen und Verschuppungen führten zu sekundär veränderten Mächtigkeiten und Lagerungsverhältnissen. Der Bitterfelder Flözkomplex wird mit dem → Vierten Lausitzer Flözkomplex im Bereich des → Niederlausitzer Tertiärgebiets parallelisiert. Beide Flöze, Unter- und Oberflöz, sind bauwürdig und wurden in den Tagebauen → Gräfenhainichen, → Golpa-Nord, → Gröbern und → Goitzsche großflächig abgebaut. Synonym: Bitterfelder Flözhorizont. /HW, NW/
Bitterfeld Mica Sand informelle lithostratigraphische Einheit des Grenzbereichs → Oligozän zu → Miozän im Nordabschnitt des → Bitterfeld-Delitzsch- Torgauer Tertiärgebiets (Raum Bitterfeld/Wolfen; Abb. 23.11), gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in den durchschnittlich 4 m, max. bis 9 m mächtigen flachmarinen Unteren Glimmersand und Glaukonitsand, den bis zu 8 m mächtigen Breitenfelder Horizont sowie den 2- 20 m mächtigen Oberen Glimmersand. In Schluffschichten wurden größere Bernstein- Anreicherungen (→Bitterfelder Bernsteinschluff) angetroffen, die im → Braunkohlentagebau Goitsche von 1975-1990 als separater Rohstoff gewonnen worden sind. Synonym: Glimmersand-Schichten. /HW/
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Bitterfeld Graben NW-SE streichende saxonische Grabenstruktur im Südostabschnitt der → Wolfener Scholle, im Südwesten begrenzt durch die → Bitterfeld- Wermsdorfer Störung gegen das → Kambrium der → Delitzscher Synklinale und das → Delitzscher Plutonitmassiv (Abb. 30.1). Aufgebaut wird der Graben von Schichtenfolgen des marinen und terrestrischen → Zechstein und des → Buntsandstein. In Folge der vermutlich schon vor Beginn der tertiären Sedimentation im jüngsten → Eozän begonnenen und bis ins → Pleistozän andauernden Auslaugung des → Werra-Anhydrits kam es im Bereich des Grabens zur Bildung von Subrosionssenken mit erhöhten Kohlemächtigkeiten im Niveau des eozänen → Flöz Bruckdorf mit Mächtigkeiten von 10-15 m, max. bis 35 m. Synonym: Bitterfelder Senke. /HW/
Literatur: W. K NOTH & M. S CHWAB (1972); W. K NOTH et al. (1994); L. E ISSMANN (1994a); G. M ARTIKLOS et al. (2001); G. B EUTLER (2001); S. W ANSA et al. (2006); B.-C. E HLING (2008d) Bitterfelder Horst Bitterfeld Horst NW-SE streichende saxonische Horststruktur im Bereich der kambrischen → Delitzscher Synklinale, an der Schichten des → Unterkambrium und → Mittelkambrium gegenüber solchen des → Ober-Viséum des → Delitzsch-Bitterfelder Beckens (→ Klitschmar-Formation) herausgehoben wurden. /HW, NW/
Bitterfeld Mulde Valley Bezeichnung für einen 4-5 km breiten jungquartären Talzug, der sich in die elster- und saaleeiszeitliche Grundmoränenplatte eingeschnitten hat. Die fluviatile Taleintiefung reicht örtlich bis in das Liegendniveau des untermiozänen → Bitterfelder Flözkomplexes. Nachfolgend begann die Mulde gegen Ende der → Eem-Warmzeit mit der Flussaufschüttung eines 8-12 m mächtigen Schotterkörpers der → Unteren Niederterrasse, der seinerseits von einer 0,2-0,5 m mächtigen Schwemmlössdecke überlagert wurde. Spätglaziale und holozäne Prozesse führten zu weiteren Differenzierungen. /HW/
Bitterfeld Fault NW-SE streichende saxonische Bruchstörung im Grenzbereich von → Halle-Wittenberger Scholle und → Nordwestsächsischer Scholle, südöstliches Teilglied der → Köthen-Bitterfelder Störungszone, begrenzt das → Kambrium der → Delitzscher Synklinale sowie das → Delitzscher Plutonitmassiv im Südwesten gegen Ablagerungen des → Zechstein und des → Buntsandstein des → Bitterfelder Grabens im Nordosten. Synonym: Bitterfeld-Wermsdorfer Störung. /HW, NW/
NOTH & M. S CHWAB (1972); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); W. K NOTH et al. (1994); D. L EONHARDT (1995); G. M ARTIKLOS et al. (2001) Bitterfeld-Gräfenhainichen: Braunkohlenrevier ... → Bitterfelder Braunkohlenrevier. Bitterfeld-Schichten → Bitterfeld-Subformation. Bitterfeld-Subformation Bitterfeld Member lithostratigraphische Einheit des → Aquitanium (unteres Untermiozän) im Bereich des → Bitterfeld-Delitzsch-Torgauer Tertiärgebiets, mittleres Teilglied der → Spremberg-Formation (Tab. 30), bestehend aus einer paralischen Folge von Sanden und Tonen mit zwei markanten, durch ästuarine Zwischenmittel getrennten Flözbänken (→ Bitterfelder Flözkomplex). Biostratigraphisch wird die Subformation 155
in die SPN-Zonen III A bis III D eingestuft. Synonyme: Bitterfeld-Schichten; Bitterfelder Folge pars; Jüngerer Nordwestsächsischer Schwemmfächer pars. /HW, NW/
P IETZSCH (1962); D. L OTSCH (1981); H. P RESCHER et al. (1987); W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994a); D. M AI (1995); G. S TANDKE (1995); W. K RUTZSCH (2000); G. S TANDKE et al. (2002); L. E ISSMANN (2004); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); G. S TANDKE (2008a, 2008b); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Bitterfeld-Wermsdorfer Störung Bitterfeld-Wermsdorf Fault NW-SE streichende saxonische Bruchstörung, die im Südostabschnitt der → Wolfener Scholle als südöstliche Fortsetzung der → Köthen-Bitterfelder Störungszone ansetzt und bis in den Nordostabschnitt des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes zu verfolgen ist. Die Störung trennt in ihrem Nordwestteil den präkänozoisch ausstreichenden Bereich der kambrischen → Delitzscher Synklinale sowie das → Delitzscher Plutonitmassiv im Südwesten von Schichtenfolgen des → Zechstein und der → Trias des → Bitterfelder Grabens im Nordosten (Abb. 30.1). In diesem Bereich der Störung weist die Halle-Wittenberger Scholle die größten Absenkungen auf. Hier sind neben den Sedimenten des → Silesium, des → Perm und der → Trias mehrere in NW-SE- Richtung verlaufende Graben- und Muldenstrukturen ausgebildet. Der Südostteil der Störung ist innerhalb der Rotliegend-Vulkanitabfolgen des Eruptivkomplexes in der Regel nur unter Vorbehalten exakt zu markieren. Ihre Bedeutung für den Strukturbau der unterlagernden präpermischen Einheiten des → Nordsächsischen Antiklinoriums sowie des → Nordsächsischen Synklinoriums ist noch wenig geklärt. /HW, NW/
Bittkau Plate aus sandigem Glazifluviatil des mittelpleistozän Altmoränengebietes im Bereich der → Altmark aufgebaute Platte. Die Platte repräsentiert Teile der Altmärkischen Heide. /NT/
Bivirgatus beds unterkretazischer Transgressionshorizont des Unter- Hauterivium im Westabschnitt der → Subherzynen Kreidemulde (→ Kleiner Fallstein). /SH/
ACH & J. W ORMBS (1966) Biwender Gang → Biwender Gangzug. Biwender Gangzug Biwende vein zone jungvariszisch angelegte und saxonisch ausge- staltete WNW-ESE streichende, nach SSW einfallende Gangzone im Bereich der → Harzgeröder Zone des → Unterharzes zwischen → Ramberg-Pluton im Norden und → Auerberg-Rhyolithe im Süden, Teilglied der → Unterharzer Gänge. Abgebaut wurden insbesondere Fluorit, untergeordnet auch Blei- und Kupfererze. Die Hauptquelle der hydrothermalen Lösungen wird in tiefliegenden altpaläozoischen und/oder kristallinen präkambrischen Gesteinsserien gesucht. Die Bildung der Gangspalten erfolgte postorogen nach Abschluss der variszischen Faltungsvorgänge; nach isotopischen Altersbestimmungen sowie mikrothermometrischen Analysen kann für die Unterharzer Gänge ein älterer spätvariszisch-postorogener (→ Silesium/Unterrotliegend) sowie ein jüngerer saxonischer (→ Obertrias bis Oberkreide) Vererzungszyklus ausgewiesen werden. Dabei lassen sich zwei Haupt-Vererzungsereignisse bei ca. 226 Ma (Quarz-Sulfid) und 206 Ma (Spate) abgrenzen. Die Mächtigkeit sowie die Erstreckung im Streichen und zur Teufe wurden maßgeblich von der lithofaziellen Ausbildung und der tektonischen Beanspruchung des Nebengesteins sowie der strukturkontrollierenden 156
Biwender Gang; Güntersberge-Biwender Gangzug; Bibender Zug. /HZ/ Literatur: A. S TAHL & A. E BERT (1952); W. S CHRIEL (1954); G. F ANDRICH (1962); W. C ZWOIDZINSKI & H. L UTZENS (1965); G. M ÖBUS (1966); L. B AUMANN & C.-D. W ERNER (1968); J. H OFMANN (1970); E. O ELKE (1973); E. K USCHKA & H.J. F RANZKE (1974); K. M OHR (1975); H.J. F RANZKE (1977); D. K LAUS (1978); H.J. F RANZKE (1990); H.J. F RANZKE & W. Z ERJADTKE (1992, 1993); K. M OHR (1993); V. L ÜDERS & P. M ÖLLER . (1995); H.J. F RANZKE (2012) Biwender Mineralgangsystem → Biwender Gangzug. Biwender Zug → Biwender Gangzug. Bjørkåsholmen-Formation Bjørkåsholmen Formation lithostratigraphische Einheit des → Ordovizium (hohes → Tremadocium) in Südskandinavien (Oslo-Gebiet), deren Äquivalente auch im deutschen Anteil der südlichen Ostsee (Offshore-Bohrung → G 14-1/86) auftreten, dort bestehend aus einem 0,7 m mächtigen Conodonten-führenden Kalksteinhorizont (Abb. 25.15; Tab. 5). Synonyme: Bjørkåsholmen-Kalkstein; Ceratopyge-Kalkstein. /NS/
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