Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht
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2.2.2.1. Phonologischer Faktor Phonetik ist ein Fach, das den Klang der Sprache erforscht. Nach Meibauer (2002) ist Phonetik im engen Sinn ein Teil der Lautlehre, die die Faktoren und Komponenten sprachlicher Laute untersucht. Im weiteren Sinn unter- sucht sie wie die Phonologie die gesprochene Sprache. Bei der Phonologie geht es um „die Funktionen von Lauteinheiten innerhalb eines Sprachsy- 42 2. Gegenstand und Zielsetzung ______________________________________________________________________ stems“ und bei der Phonetik „um die materiellen Eigenschaften mündlicher Äußerungen“, zumeist mit naturwissenschaftlichen Methoden erfasst. Ziel der Phonetik ist die Erforschung der Möglichkeiten und Grenzen mensch- licher Sprachproduktion. Der größte Unterschied zwischen Fremdspra- chenunterricht und anderen Fächern, wie z. B. Mathematik, ist, dass die Lerner erst die Grundlage der Sprache, ihre Aussprache, lernen müssen. Meiner Meinung nach ist Phonetik nicht nur ein Teil des Fremdsprachen- lernens. Das Phonetiklernen beeinflusst das Selbstvertrauen der Lerner, weil gute Aussprache einen wichtigen Einfluss auf den späteren Lernpro- zess ausübt. Die Sprechfertigkeit ist ein „mentales Organ“ und das Sprechen ist seine „äußerliche Form“, die Artikulation präsentiert, ob die Äußerlichkeit von Sprache schön oder scheußlich ist. Im Fremdsprachenunterricht wird von Lernern verlangt, Sprechübungen zu machen, damit die Lerner die Artiku- lationsschwierigkeiten verringern. Wenn die Aussprache der Lerner im Un- terricht nicht so gut ist wie erwartet, werden die Mängel der Aussprache häufig als „Fehler“ vor der Lehrkraft und den Mitschülern offenbart. Dies ist schon ein Problem von „Gesicht verlieren“ in der allgemeinen taiwane- sischen Gesellschaft und bedroht ihr Selbstvertrauen. In Taiwan bilden vie- le Lerner unbewusst eine psychologische Schutzmauer, hinter der sie bei Sprechübungen lieber schweigend bleiben. Wenn es noch schlimmer wird, verdrängen sie das Fremdsprachenlernen und das verhindert den Input der Fremdsprache. Storch (1999: 105) führt aus: „Ausspracheschulung ist vor allem bei An- fängern wichtig, da die Aussprache Grundbedingung der Kommunikati- onsfähigkeit ist. In dieser Hinsicht ist jeglicher Anfängerunterricht zuerst 43 Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht an taiwanesischen Universitäten ___________________________________________________________________________________ und in erster Linie Phonetikunterricht... Eine zu Beginn vernachlässigte Aussprache ist nachträglich schwer zu korrigieren.“ Die mentale Reflektion behindert das Lernmotiv und vermindert das Selbstvertrauen. In diesem Sinn ist zu konstatieren, dass Aussprachelernen beim Fremdsprachlernen motivieren und gleichzeitig auch behindern kann. Ein weiterer Grund ent- hält einen Faktor vom inneren Selbstvertrauen der Lerner. Storch zeigt den „Gegenstand der Ausspracheschulung, die der segmentale Bereich (Laute, Lautkombinationen) und der suprasegmentale Bereich (Wortakzent, Satzakzent, Intonation, Sprechrhythmus) sind. Als Lernziel wird eine gute Verständlichkeit mündlicher Äußerungen angestrebt, so dass die Kommu- nikation durch die Aussprache nicht behindert wird. Dabei ist die ziel- sprachliche Norm Vorbild, jedoch kaum ein realistisches Lernziel.“ (Storch, 1999: 105) Beim Fremdsprachenlernen ist es ein normales Phänomen, dass ein Akzent bleibt. In den deutschen Artikulationsregeln können die taiwanesischen Lerner grundsätzlich die meisten Laute aussprechen, außer einigen nicht im Chinesischen existierenden Laute wie „r“, „ö“ und „ch“ (ç, χ). Ohne mehr- fache und kontinuierliche Übungen sind die Lerner nicht in der Lage, die deutsche Aussprache präzise auszusprechen. Darüber hinaus ist es für das Ohr des Lerners sehr schwierig, ähnliche Laute zu unterscheiden, z. B. die Artikulationsunterschiede zwischen den stimmhaften Verschlusslauten „b, d, g“ und den stimmlosen Verschlusslauten „p, t, k“, da es in der chinesi- schen Sprache keine stimmlosen Konsonanten gibt. Stattdessen benutzen die Lerner oft die chinesischen phonetischen Symbole „ㄅ, ㄉ, ㄍ (be, de, ge)“ und „ㄆ, ㄊ, ㄎ (pe, te, ke)“ usw., um die Aussprache zu prägen. Diese Gewohnheit erzeugt dann einen starken muttersprachlichen Akzent. 44 2. Gegenstand und Zielsetzung ______________________________________________________________________ Im Deutschunterricht fehlen oft noch die Zeit und die passenden Lernme- thoden, die phonetischen Probleme zu lösen, deshalb artikulieren manche Lerner lange eine falsche Aussprache. In meiner Arbeit stellt sich mir vor allem die Frage, auf welche Weise die phonetischen Fertigkeiten der Deutschlernenden möglichst effektiv und sinnvoll entwickelt und gefestigt werden können. Die Frage werde ich in der phonetischen Grundlage über- legen und bearbeiten, wie ich die Lerner didaktisch und praktisch unter- stützen kann, ihre Aussprache zu verbessern und ihre Hemmungen zu ver- ringern. Das Ziel meiner Arbeit ist, mit vorhandenen multimedialen Unterrichtsein- richtungen als Unterstützung des elektronischen Lernens die Artikulati- onsqualität der Lerner zu verbessern. Nach den Methoden der Sprechent- wicklung ist das Sprechen eine Reaktion von unserem Gehirn. Wir hören und sehen (lesen) zuerst und versuchen später, durch Nachahmung der über unsere Ohren wahrgenommenen Laute, zu sprechen. Später erlernen wir die Schriftsprache. Die Sprechfertigkeit soll durch das kontinuierliche Training eine Vollkommenheit erreichen. Auch im Fremdsprachunterricht sollen die Lernenden diese Aktivität, nämlich hören und nachsprechen, re- gelmäßig wiederholen, dadurch verbessern sie auch ihre Sprechfähigkeit im Fremdsprachenunterricht. Download 1.49 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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