Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Download 25.05 Mb. Pdf ko'rish
|
- Bu sahifa navigatsiya:
- Altmark I-Diskordanz →
- Altmark II-Diskordanz →
- Altmark III-Diskordanz →
- Altmark IV-Diskordanz →
- Altmark-Basaltoid-Folge
- Altmark-Becken →
- Altmark-Eichsfeld-Schwelle →
- Altmärker Geschiebemergel
- Altmark-Erdgaslagerstätte
- Altmark-Fläming-Scholle
Altmark Altmark geographische, zugleich aber auch regionalgeologisch verwendete Bezeichnung für ein Gebiet im Nordwesten des Landes Sachsen-Anhalt, das im Westen und Norden bis an die Grenze zu Niedersachsen, im Süden ungefähr bis an die → Gardelegener Störung und im Osten bis etwa an die Elbe reicht. Die Oberfläche wird nahezu ausschließlich von quartären, insbesondere pleistozänen Bildungen eingenommen, die eine Mächtigkeit bis zu 190 m erreichen können. Auch tertiäre Bildungen sind mit einer Mächtigkeit bis zu 1000 m großflächig vertreten. Das mesozoisch-jungpaläozoische Tafeldeckgebirge ist südwestliches Teilglied der → Nordostdeutschen Senke (→ Altmark-Senke) und enthält die gesamte Palette von der → Oberkreide bis einschließlich → Zechstein. Je nach paläogeographischer und struktureller Situation fallen jedoch gebietsweise einige Schichtglieder aus. Dafür zeichnen auch zahlreiche halokinetische Strukturen verantwortlich. Die Zechsteinbasis liegt generell in Teufen zwischen 3-4,5 km. Das unterlagernde permosilesische Übergangsstockwerk setzt sich vor allem aus bis >2000 m mächtigen Vulkanitfolgen (→ Altmark-Eruptivkomplex) zusammen. Die Kenntnisse über den Bau des Grundgebirges sind noch beschränkt. Nach den Ergebnissen der → Bohrung Peckensen 7/70 sowie umliegender Tiefenaufschlüsse gehört die Altmark dem Bereich der variszischen Außenzone an. /NS/
CHULZE (1962); F. E BERHARDT et al. (1964); B.v. P OBLOZKI (1970); G EOLOGIE - S TANDARD TGL 34331/01 (1983); R. M USSTOW (1988, 1990); G. L ANGE et al. (1990); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); D. H ÄNIG et al. (1996); D. B ENOX et al. (1997); L. S TOTTMEISTER & B.v. P OBLOZKI (1999); B.v. P OBLOZKI (1999); W. K NOTH et al. (2000); I. D IENER (2000b); G. B EUTLER (2001); G. M ARTIKLOS et al. (2001); B.v. P OBLOZKI (2002); G. M ARTIKLOS (2002a, 2002b); L. S TOTTMEISTER et al. (2008) Altmark I-Bewegungen Altmark I movements tektonisch gesteuerte Bewegungen zwischen → Oberrotliegend I und → Oberrotliegend II (Basis der → Parchim-Formation) im Bereich der → Nordostdeutschen Senke, die zu einer Aktivierung von überwiegend NW-SE sowie NNE- SSW streichenden Störungen, zur Effusion basaltoider Magmen sowie zur Anlage eines ausgeprägten Reliefs und der damit verbundenen Bildung mächtiger Konglomeratschüttungen vor allem im Bereich der → Havel-Müritz-Senke sowie der → Westmecklenburg-Senke führten (Initialphase der Bildung der Nordostdeutschen Senke; Übergang vom → Molassestadium zum 36
→ Tafelstadium). /NS/ Literatur: N. H OFFMANN et al. (1989); N. H OFFMANN (1990); U. G EBHARDT et al. (1991); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1995, 1997); B. G AITZSCH et al. (1998); J.W. S CHNEIDER et al. (1998); B.-C. E HLING et al. (2008a) Altmark I-Diskordanz → Altmark I-Bewegungen. Altmark II-Bewegungen Altmark II movements tektonisch gesteuerte Bewegungen an der Basis der → Mirow-Formation des → Oberrotliegend II im Bereich der → Nordostdeutschen Senke, die zu einer Aktivierung der mit den → Altmark I-Bewegungen geschaffenen Strukturen führten (Beginn des Hauptabsenkungsstadiums der Nordostdeutschen Senke). /NS/
H OFFMANN et al. (1989); N. H OFFMANN (1990); U. G EBHARDT et al. (1991); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1995, 1997); J.W. S CHNEIDER et al. (1998); O. K LEDITZSCH (2004a, 2004b); B.-C. E HLING et al. (2008a) Altmark II-Diskordanz → Altmark II-Bewegungen. Altmark III-Bewegungen Altmark III movements tektonisch gesteuerte Bewegungen an der Basis der → Dethlingen-Formation, die zu einer Aktivierung insbesondere der südlichen und südöstlichen Randbereiche der → Nordostdeutschen Senke führten, wodurch die dort äolisch akkumulierten Sande in den Bereich fluviatiler Erosion gelangten und flächenhaft, ältere Faziesgrenzen schneidend, als → Hauptsandstein resedimentiert wurden. /NS/ Literatur: N. H OFFMANN et al. (1989); N. H OFFMANN (1990); U. G EBHARDT et al. (1991); G.H. B ACHMANN & N. H OFFMANN (1995, 1997); J.W. S CHNEIDER et al. (1998) Altmark III-Diskordanz → Altmark III-Bewegungen. Altmark IV-Bewegungen Altmark IV movements Bewegungen an der Grenze zwischen → Dethlingen-Formation und → Hannover-Formation, die zu einer Öffnung der → Norddeutschen Senke nach Nordwesten führten, wodurch marine Ingressionen verstärkt wirksam wurden; bedeutsam sind erneute Basaltextrusionen. /NS/
Altmark Andesitoid Sequence Bezeichnung für eine bis zu ca. 400 m mächtige, in (meist aphyrische) Ältere Andesitoide I und (meist porphyrische) Ältere Andesitoide II gegliederte Abfolge von Andesitoiden des hohen → ?Stefanium bis → Unterrotliegend (sog. → Flechtingen-Formation) im Bereich des → Altmark- Eruptivkomplexes; mit örtlicher Zwischenschaltung von bis 150 m mächtigen Rhyolitoiden sowie von Tuffen, Tuffiten und/oder klastischen Sedimenten. Die Andesitoide werden im Bereich der → Flechtinger Teilscholle neuerdings als subintrusiv interpretiert, deren Platznahme wahrscheinlich erst nach Ablagerung der Ignimbrite der → Roxförde-Formation erfolgte. /NS/
Altmark Basaltoid Sequence bis zu 125 m mächtige Abfolge von tholeiitischen bis alkalischen Basaltoiden an der Basis des → Oberrotliegend II (Basis → Parchim-Formation) im Bereich des → Altmark-Eruptivkomplexes. /NS/
37
Altmark-Brandenburg-Zone Altmark-Brandenburg Zone selten verwendete Bezeichnung für die unter → mesozoisch-jungpaläozoischem Tafeldeckgebirge sowie → permosilesischem Übergangsstockwerk östlich der → Flechtingen-Roßlauer Scholle im Südteil der → Nordostdeutschen Senke fortsetzenden → Rhenoherzynischen Zone. Verbreitungsgebiet der variszisch deformierten Einheiten der → Südbrandenburger Phyllit-Quarzit-Zone sowie der → Altmark-Nordbrandenburger Kulmzone. /NS/
oberen Abschnitt der → Elbe-Subgruppe des → Oberrotliegend II. Altmärker Geschiebemergel [Altmark till] — typisch roter Geschiebemergel des → Warthe- Stadiums des → Saale-Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän) mit vorwiegend ostbaltischem Geschiebespektrum im
Bereich der
Altmark. Dieser
Geschiebemergeltyp reicht nach Westen bis ins niedersächsische Wendland, nach Osten soll er über die Elbe hinweg bis nach Brandenburg (Raum Kyritz) zu verfolgen sein. /NT/
Altmark gas field im Südwestabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (nordwestliche Altmark) in Sandsteinen des → Oberrotliegend II (→ Dethlingen-Formation, → Hannover-Formation der → Elbe-Subgruppe) nachgewiesene, in struktureller Hochlage der → Eichsfeld-Altmark-Schwelle liegende größte Erdgas-Lagerstätte Ostdeutschlands mit einer Nord-Süd-Erstreckung von >30 km und einer Ost-West-Breite von etwa 25 km sowie einem primär geschätzten Gesamtinhalt von 265 Mrd. cbm. Kennzeichnend ist eine inhomogene Methan-Verteilung zwischen 5% und >40% CH 4 sowie ein hoher Stickstoffgehalt. Die höchsten Methanwerte werden im Westteil der Lagerstätte erreicht. Im Zentralteil ist die Gaszusammensetzung mit durchschnittlich 30% CH 4 relativ einheitlich. Sowohl lateral als auch vertikal besteht eine variierende Speicherausbildung als ein durch Silt- und Tonsteine untergliederter schichtig-bankiger Porenspeicher mit Porositäten zwischen 5->15%. Nachgewiesen wurde eine intensive Zerblockung des Lagerstättenbereichs durch vorwiegend NW-SE streichende Bruchstörungen. Als Muttergestein des Gases werden bitumenreiche Ablagerungen des → Silesium vermutet. Allerdings sind diese Muttergesteins- Horizonte nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht oder nur untergeordnet im Liegenden der Erdgaslagerstätte selbst zu erwarten. Vielmehr wird heute angenommen, dass die Inkohlungsgase aus dem flözführenden → Oberkarbon durch Absenkung großer Areale westlich der → Altmark- Schwelle generiert und freigesetzt wurden und in den östlich angrenzenden Rotliegend- Hochlagen als Fangsturkukturen akkumuliert wurden. Bei dieser weiträumigen West-Ost- Migration erfolgte eine starke Abreicherung der primär kohlenwasserstoffreichen Erdgase. Die frühe Gasfüllung war dabei durch ihre diagenesehemmende Wirkung entscheidend für die Speichererhaltung der Sandsteinhorionte des → Rotliegend im Bereich der Altmark. Zur Frage der Herkunft des im Lagerstättenbereich nachgewiesenen Stickstoffs ist die wissenschaftliche Diskussion noch im Gange. Der ursprüngliche Gas-Wasser-Kontakt lag meist einheitlich bei ca. –3450 m u. NN, die erdgasführende Mächtigkeit (Gassäule) erreichte in den Scheitellagen zum Teil >250 m. Das Erdgas besteht aus einem fast reinen Stickstoff-Methan-Gemisch mit wenigen
38
Prozenten höherer Kohlenwasserstoffe. Die Methangehalte liegen im Durchschnitt zwischen 25 und 35%, die höchsten Werte bei annähernd 40%. Die generell hohen Stickstoffgehalte werden auf die hochreifen oberkarbonischen Muttergesteine zurückgeführt. Die Heliumgehalte bewegen sich zwischen 0,15-0,24%. Lagerstättenteile sind die Felder Salzwedel-Peckensen, Heidberg-Mellin, Riebau, Altensalzwedel, Zethlingen, Winkelstedt und Sanne. Die Förderung wurde 1969 aufgenommen und erreichte zwischen 1983-1987 mit ca. 13 Mrd. cbm/a ihr Maximum. In den Folgejahren fiel die Produktion stark ab und lag im Jahre 2007 bei ca. 0,5 Mrd. cbm3. Kumulativ wurden bis 2007 insgesamt 207 Mrd. m 3 (Roh-) Erdgas gefördert. Trotz der schwierigen Rest-Potenzialeinschätzung ist von einer Erschöpfung der wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte in naher Zukunft auszugehen. Östlich der Altmark, in den Schwellengebieten Brandenburgs, ist nach gegenwärtiger Einschätzung offensichtlich durch frühzeitige diagenetische Prozesse eine wirtschaftliche Gasführung der Rotliegend-Sandsteine nicht zu erwarten. Diese Einschätzung wird durch die intensive, erdöl-erdgasgeologisch negative Bohrtätigkeit in diesen Räumen bestätigt. Synonym: Ergaslagerstätte Westaltmark. /NS/
Altmark Eruptive Complex bis zu 2000 m mächtiger Eruptivkomplex des höheren → ?Stefanium, → Unterrotliegend und → tieferen Oberrotliegend I im Südwestabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (Abb. 9), begrenzt gegen Gebiete mit geringerer Mächtigkeit bzw. annähernd vulkanitfreie Regionen im Südosten durch den → Rheinsberger Tiefenbruch, im Nordosten durch die → Unterelbe-Linie und im Nordwesten durch das Hessen-Lineament; im Südwesten existiert über die → Haldenslebener Störung hinweg eine Verbindung zum → Subherzyn-Flechtinger Eruptivkomplex. Substanziell handelt es sich um einen stark gegliederter Eruptivkomplex mit 5 Eruptionsstadien von Andesitoiden, Ignimbriten, Rhyolithen und Basalten sowie verschiedenen Tuffen, der als Typusgebiet der → Altmark-Subgruppe betrachtet wird. /NS/
Altmark-Fläming Block NW-SE streichende Scholleneinheit des Tafeldeckgebirges am Südwestrand der → Nordostdeutschen Senke, bestehend (von Südwest nach Nordost) aus → Calvörder Scholle, → Südaltmark-Scholle und → Wendland- Nordaltmark-Scholle. Kennzeichnend sind großflächiger Ausstrich von → Trias (→ Calvörder Scholle) sowie → Kreide an der Präkänozoikum-Oberfläche; in Antiklinalstrukturen kommen → Jura und → Trias, im Bereich von Salzstöcken auch → Zechstein unter → Känozoikum vor. Das känozoische Hüllstockwerk ist, abgesehen von regional kleinen Gebieten in den Topbereichen von Salzstöcken, weitflächig über die gesamte Scholle verbreitet. Dies trifft für das → Tertiär (bis auf das abschnittsweise Fehlen von Ablagerungen des → Paläozän in den südlichen und östlichen Abschnitten) ebenso zu wie für das Quartär (mit Ablagerungen des → Elsterium, → Holsteinium, → Saalium, → Eemium sowie (begrenzt) des → Weichselium. Der Präzechstein-Untergrund wurde im Rahmen der intensiven Erdgaserkungsarbeiten im Bereich der Scholle in insgesamt 134 Tiefbohrungen aufgeschlossen, wovon allerdings nur zwei Bohrungen (→ Peckensen 7/70, → Roxförde 2/62) bis ins → Präperm teuften. Scharf begrenzt wird die Scholle im Südwesten von der → Haldenslebener Störung und der → Wittenberger Störung gegen die → Flechtingen-Roßlauer Scholle, im Nordosten von der → Havelberger
39
Störung.gegen die → Prignitz-Scholle. Die Südostgrenze bildet die → Neuruppiner Störung, die Nordwestgrenze (auf niedersächsischen Gebiet liegend) der Gifhorner Trog. Der Südwest- und Südostteil wird durch langgestreckte NW-SE streichende Antiklinalstrukturen untergliedert in (von Südwesten nach Nordosten) → Hohenziatz-Setzsteiger Strukturzone, → Burg-Theeßener Strukturzone, → Kakerbeck-Schmerwitzer Strukturzone und → Altmersleben-Viesener Strukturzone. Alle Strukturzonen führen Salzstrukturen. Synonym: Südaltmark-Fläming- Scholle. /NS/ Literatur: F. E BERHARDT et al. (1964); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); R. M USSTOW (1988); G. L ANGE et al. (1990); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); D. H ÄNIG et al. (1996); D. B ENOX et al. (1997); W. K NOTH et al. (2000); I. D IENER (2000b); G. B EUTLER (2001); W. K ARPE (2008); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); S. V OIGT (2008); K. R EINHOLD et al. (2011); G. B EUTLER & W. S TACKEBRANDT (2012) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
ma'muriyatiga murojaat qiling